vorher waren wir 3 Wochen in Belgien, das findet ihr hier
Frankreich 1. Teil auf der Hinreise findet ihr hier
Hauts-de-France: 71| Arras - 72| Bapaume - 73| Bray-sur-Somme - 74| Saint-Quentin - 75| Laon - 76| Coucy-le-Château-Auffrique - 77| Villers Cotterêts - 78| Châteaux-Thierry
Île-de-France: 79| Fontainebleau - 80| Nemours
Centre-Val de Loire: 81| Orleans / La Chapelle-Saint-Mesmin - 82| Vierzon
Nouvelle-Aquitaine: - 83| Montmorillon - 84| Limoges - 85| Brive-la-Gaillarde
Okzitanien: 86| Le Colombié / Payrac
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71| ARRAS
Aire Camping-Car Vallee de la Scarpe bietet 50 großzügige Parzellen, alle gleich groß und alle auf demselben Asphalt. Nur die Aussicht ist unterschiedlich, auf den hinteren Plätzen schaut man ins Grüne, während die vorderen nah am WLAN-Router und an Toilette und Dusche sind.
Beim Einchecken muss man aufpassen, dass man nicht die 1. Option Parkplatz wählt für 5,50 €, denn dann nützt einem der QR-Code weder für Stromanschluss noch für die Ausfahrt. 24 Std. incl. V/E, WLAN und Strom sowie Sanitär kosteten 12,20 €, und das bei günstiger Lage sowohl zum Stadtbesuch als auch für eine Radtour an Fluß und Kanal.
Die Stadt mit ca. 43.000 Einwohnern hat in beiden Weltkriegen sehr gelitten und wurde im 1. fast vollständig zerstört, danach aber im historischen Zentrum nach Originalvorlagen wiederaufgebaut. Gleich zwei große Plätze beherrschen das Stadtbild: La Grande-Place und La Place de Héros, beide mit ähnlichen Giebelhäusern und Arkaden rundum. Aber auch unser Spaziergang immer der Nase nach bot schöne Ansichten und Einkaufsmöglichkeiten für Feinschmecker.
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Im alten Rathaus ist die Tourist-Information untergebracht und wachen Geants über die Besucher, während sie auf ihre möglichen Outdoor-Einsätze warten.
Einen Besuch des Militärmuseum Carrière Wellington haben wir uns erspart genauso wie die zahlreichen Gedenkstätten und Denkmäler, die vor allem an den 1. Weltkrieg erinnern. Sie sind wichtig zum Wachhalten der kollektiven Erinnerung und Wachsambleiben in der Gegenwart. Wir sind uns jedoch der Tragödien in der Vergangenheit genauso bewusst wie der aktuellen und wollen die uns verbleibende Zeit möglichst unbeschwert genießen.
Vom Stellplatz führt ein Weg an den Fluß herunter (oder ist es ein Kanal?). Ohne dass wir auf die Straße mussten, konnten wir eine ca. 25 km lange Radtour machen mit Abzweigungen in verschiedene Dörfer. In einem fanden wir sogar noch eine Bäckerei, die jeden Tag (auch Sonntag!) um 6.00 h öffnet, also immer noch selber backt und nicht die tiefgefrorene Ware einer Kette bezieht.
(30.08.24)
72| BAPAUME
Der Stellplatz der Gemeinde ist zugänglich mit der Pass'Étapes-Karte und kostet 13,50 €/24 Std. Wir blieben 2 Nächte, nicht weil das Städtchen so schön war, sondern weil Handtücher und Bettwäsche fällig waren und eine Waschsalon in nur 100 m Entfernung. Der Raum wirkte ungepflegt bis schmutzig, aber Waschmaschine und Trockner waren sehr effektiv. Und der Stellplatz mit 10 Parzellen ruhig gelegen, auf der Baustelle zwischen Wohnmobilen und Kirche wurde nur wenige Stunden gearbeitet.
Bapaume ist eine ganz normale Kleinstadt mit ca. 4.000 Einwohnern, Kirche und Rathaus, Kneipen und Restaurants und einem Intermarché-Supermarkt, zu Fuß ca. 400 m vom Stellplatz entfernt. Freitags ein kleiner Markt vor dem Rathaus. In einer Kneipe bereitete die Schaufensterdeko auf den bevorstehenden 80-igsten Jahrestag der Befreiung im 2. Weltkrieg vor.
Eine Überraschung war für uns das Hotel de la Paix bzw. das dazugehörige Restaurant, ganz in der Nähe des Stellplatzes, in dem ich einen leckeren Hamburger mit zerrupftem Entenfleisch aß.
(03.09.24)
73| BRAY-SUR-SOMME
Auch auf diesen Stellplatz der Gemeinde können wir nur mit unserer Karte Pass'Étapes fahren. Theoretisch, aber bei der Einfahrt war die Schranke außer Betrieb genauso wie nach 2 Tagen bei der Ausfahrt. Trotz aller telefonischen und online-Bemühungen war es uns nicht möglich, die 13,20 € pro Tag zu zahlen. Also 48 Stunden ausnahmsweise gratis bei kompletter V/E incl. Strom und sortierten Abfallbehältern. Der Platz liegt am Ufer der Somme und die Parzellen sind groß genug für Markise und Möbel. Also Idylle pur mit Anglern und Wildgänsen vor der Nase, die allerdings manchmal zu Schreihälsen werden und sowieso ihren Kot überall hinterlassen.
Für uns waren das zwei Tage, die bei 30° im Schatten genauso träge dahinflossen wie der Fluss, der nicht nur hier von zahllosen Weihern umgeben ist. An diesem Wochenende trafen sich viele Angler hier zu einer Art Wettbewerb, wir sahen aber nur sehr kleine Fische, die sie aus dem Wasser zogen. Am Sonntagnachmittag dann ein kurzes, aber kräftiges Sommergewitter.
Der Ort selbst gibt nicht viel her, Kirche und Rathaus natürlich und ein wenig Gastronomie. Überrascht hat uns der moderne und gut bestückte Carrefour-Supermarkt.
(05.09.24)
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74| SAINT-QUENTIN
Der Stellplatz der Gemeinde Aire du Saint Quentinois liegt zentrumsnah zwischen Fluss und Stadt (oder Kanal? Ich steig bei dem vielen Wasser nicht mehr durch), neben einer großen Sport- und Freizeithalle und bietet Platz für 10 Fahrzeuge. Und das auf großzügigen Parzellen zum Preis von 3,30 € pro Tag incl. Strom. Dumm ist nur das nicht ganz einfache Bezahlsystem, weshalb außerhalb des Stellplatzes mindestens genauso viele stehen wie innerhalb, wo noch freie Plätze sind. Es wird wohl auch nicht registriert, wenn ein Fahrzeug vor den bezahlten 24 Std. den Platz verlässt, was zur falschen Angabe der freien Kapazitäten führt. Auf dem Foto links seht ihr all die Wohnmobilisten draußen, rechts die Parzellen.
Die Stadt mit ihren rund 55.000 Einwohnern bot uns eine große Überraschung. Hatten wir vor unserem Rundgang noch überlegt, dass es eigentlich blöd ist, in Frankreich montags Städte zu besuchen, weil nicht nur Museum und Gastronomie, sondern auch ein Großteil der Geschäfte geschlossen sind. In Saint-Quentin aber war Beer-Festival, auf dem Grand-Place Buden von Brauereien und Bars, vor dem Rathaus große Bühne mit Live-Musik, davor schützte ein provisorisches Dach den Biergarten.
(06.09.24)
75| LAON
Die Stadt Laon stellt einen kostenlosen Parkplatz für Wohnmobile mit 6 langen Parzellen zur Verfügung, die sich bis zum Abend füllten. Dazu 3 Plätze für Autobusse, die Wohnmobilisten tunlichst meiden sollten. Auf dem Weg dorthin führte unser Navi Maggie und ihre angespannte Besatzung leider über den engeren, komplizierteren und kurvenreicheren Anstieg mitten durchs Zentrum, aber es ging nochmal gut. Oben angekommen wurden wir belohnt mit weitem Blick ins Tal und kurzem Weg zur berühmten Kathedrale.
Der gesamte Rundweg entlang der alten Mauer ist 6 km lang. Wir haben davon ca. 5 zurückgelegt plus 1-2 durch die Stadt, das hat gereicht. Irgendwann werden wir vielleicht auch auf das Angebot des Touristenzuges zurückgreifen, aber noch sind wir gut zu Fuß. Der Weg ist auch abwechslungsreich, und wir hatten Glück mit dem Wetter.
Unten noch ein paar Fotos aus der Stadt. Auf dem ersten seht ihr einen Teil der Einkaufszone und danach ein Beispiel, wie aus der alten Mauer vor Jahrzehnten Häuser gewachsen sind.
Gut gefielen mir die Portraits des französischen Widerstandskämpfers Jean-Pierre Bloch und des deutschen Schriftstellers und Philosophen Ernst Jünger, der sich mitten im 2. Weltkrieg, als er in Frankreich stationiert war, vom Nationalsozialismus abwandte.
(07.09.24)
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76| COUCY-le-CHÂTEAU-AUFFRIQUE
Die Gemeinde mit dem klangvollen Namen stellt einen Aire de Camping-Cars für 13 Fahrzeuge zur Verfügung, im Preis von 8,20 € sind alle Serviceleistungen einschließlich Strom und WC-Benutzung enthalten, wofür man den Code des Tickets eingeben muss. Wir verbrachten eine ruhige Nacht dort. In der Nähe ist ein kleiner Carrefour-Supermarkt mit allem Notwendigen im Angebot.
Vom Stellplatz aus sahen wir schon die mittelalterliche Stadtmauer, zu der wir erst durch Straßen, dann über einen schmalen, relativ steilen Fußweg im Grünen gelangten.
Wir hatten Glück mit zwei regenfreien Stunden am Nachmittag für unseren Gang, aber für schöne Fotos fehlte die Sonne. Als wir anlangten, war ich erstaunt über die Wohnstraßen innerhalb der Mauern, wo auch das Rathaus, das Gesundheitszentrum und ein paar Bars, von dörflichem Leben zeugten.
Was wir auch nicht gewusst hatten: Die Ruinen des Schlosses mit einer langen und wechselvollen Geschichte liegen nicht innerhalb der alten Stadtmauern, die früher das Dorf umschlossen. Um dieses Gelände betreten zu können, zahlten wir 7 € pro Person und waren beeindruckt von den Erklärungstafeln, die die Besucher durch die Jahrhunderte führen. Zum Teil auch auf Englisch. Und wir sahen von sogar unsere Maggie auf dem Stellplatz friedlich auf uns warten.
(14.09.24)
77| VILLERS COTTERÊTS
Die Gemeinde stellt einen kostenlosen Übernachtungsplatz für 6 Wohnmobile mit großzügig bemessenen Parzellen zur Verfügung und 50 m weiter eine Service-Station mit Bezahlfunktion. Nach einer wunderbar ruhigen Nacht stand ein 7. Fahrzeug am Rand, ohne zu stören, und weitere 4 hatten die Nacht auf dem Parkplatz bei der Service-Station verbracht.
Wir sind in diesem Ort, um uns die große alte Schlossanlage aus dem 16. Jahrhundert anzuschauen, die nach umfangreichen Restaurierungs- und Umbauarbeiten im Oktober 2023 erst von Macron persönlich eingeweiht wurde und seitdem Cité international de la langue française heißt. Mit Museum, Café, Seminar- und Tagungsräumen sowie Wohnmöglichkeit für Kunststipendiaten.
Es ist den Fotos anzusehen, heute haben wir Glück mit dem Wetter. Die Sonne begleitet uns auch auf unserem Gang durch das kleine Zentrum mit einem Denkmal des Schriftstellers Alexandre Dumas, der hier geboren wurde.
(09.09.24)
78| CHÂTEAU-THIERRY
Dieser Stellplatz ist der ehemalige Campingplatz und hat entsprechend große Parzellen, 13 an der Zahl. Er liegt zwischen dem Ufer der Marne und einem großen Parkplatz Fastfood- und Restaurant-Zentrum mit McDonalds, Burger King, Pizzeria und mehr. Dementsprechend laut geht es manchmal zu, v.a. auf dem Kinderspielplatz, nach mehreren Nächten mit Idylle pur hat uns das überhaupt nicht gestört, zumal der am frühen Abend wieder einsetzende Regen dem samstäglichen Spuk bald ein Ende bereitete. Außerdem haben wir bei dem Spektakel mitgemacht und uns Pizzen geholt aus dem Restaurant Del Arte, die ausgezeichnet waren in unserem Sinn, gut belegt auf hauchdünnem Teig.
Zur Schlossruine, die eher eine Burg gewesen ist, gingen wir erst bequem am Flussufer entlang, dann durch den Ort und zum Schluß anstrengende ca. 200 Stufen hinauf. Oben wurden wir mit einen schönen Blick belohnt, auf dem Foto in der Mitte das Rathaus von hinten, rechts davon die Kirche. Fuf der anderen Seite gingen wir einen Sandweg, der streckenweise zum Pfad verkümmerte, den Hügel hinunter und durch das kleine Zentrum zurück.
Das Château Thierry war eine der ältesten Burganlagen Frankreichs mit einer ersten Erwähnung im Jahr 923. Einst gab es 11 Türme, beim Rundgang auf den hohen Mauern sahen wir einige gekennzeichnet. Das Besondere des Baus aber war die Unterkellerrung, die wichtigsten Räume lagen unterirdisch. Heute können diese bei einem virtuellen Rundgang zu besichtigt werden. Auf dem Gelände oberhalb findet heute eine Adler-Show statt, auch gibt es ein Freilichtmuseum (Foto oben) und ein abgeschlossenes Gelände, hinter dem wir viele Kinderstimmen hörten sowie eine Cafeteria, in der man nach dem Treppenaufstieg seine Kräfte wiederbeleben kann.
(10.09.24)
79| FONTAINEBLEAU
Wir übernachteten gratis auf einem Parkplatz vor einem der 5 Eingänge auf das Schlossgelände. Eigentlich noch nicht einmal ein Parkplatz, sondern der breite, in unserem Fall stellenweise sehr matschige Streifen Erde zu beiden Seiten der holprigen Steinstraße. Am Morgen zählte ich mindestens 10 Camper und Wohnmobile, die hier quer oder längs die Nacht verbracht hatten.
Die Schlossanlage wurde im 16. Jahrhundert erbaut unter Nutzung der alten Burganlage und von mehreren Königen erweitert, war Standort für die Unterzeichnung politischer Verträge wie u.a. über die Abdankung Napoleons und wurde nach dem 2. Weltkrieg bis in die 60-iger Jahre von der NATO als Hauptquartier für ihre in Europa stationierten Streitkräfte.
Der Park mit den Gärten umfasst 130 Hektar, schließt Teiche und Waldstücke ein und ist für die Öffentlichkeit gratis zugänglich. Wir hatten an diesem sonnigen Sonntag auch den Eindruck, dass die Bevölkerung aus der näheren Umgebung sie für Spaziergänge nutzt und Freizeitvergnügen nutzt.
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Die 1500 Räume des Schlosses beherbergen u.a. die weltberühmte Originalausstattung von Dekoration, Mobiliar und bildender Kunst der Renaissance. Offengestanden würde ich im Bett einer der vielen an Decken und Wänden mit Reliefs und Malerei überladenen Schlafzimmer wahrscheinlich Alpträume bekommen. In der mit feinem Teppichboden (!) ausgelegten Kapelle müssen manche Gläubigen extrem lange auf den Polsterbänden ausgeharrt haben, wie das letzte Foto unten bezeugt.
(11.09.24)
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80| NEMOURS
Wieder ein Stellplatz der Kette Camping-Car-Park Pass'Étapes, die Übernachtung incl. V/E und Strom kostete uns 16 €. 22 Plätze sollen es sein, wer in der 1. Linie steht, blickt auf einen Kanal, der in die Marne führt.
Wir hatten mal wieder eine längere Radtour vorgehabt, was wegen des anhaltenden Regens unmöglich war. Also nur ein kurzer Spaziergang in einer Regenpause durch das Zentrum, das hinter dem anderen Kanalufer liegt, und ein noch kürzerer zum Supermarkt auf unserer Seite.
Auch dieses Städtchen mit ca. 13.000 Einwohnern hat ein Schloss, eine Kirche, ein Hôtel-de-Ville und einige Restaurants und Geschäfte, aber im trüben Licht der feuchten Luft zog uns nichts besonders an.
(12.09.24)
81| ORLEANS / LA CHAPELLE-SAINT-MESMIN
Auf dem Stellplatz (23 geräumige Parzellen) in La Chapelle-Saint-Mesmin blieben wir 2 Nächte, für die wir zusammen 20,90 € alles incl. bezahlten. Am besten entscheidet man sich vor dem Bezahlen für die Dauer des Aufenthalts (max. 72 Std.), dann wird etwas billiger. Wichtig: Bei der Ausfahrt wird gefragt, ob diese nur vorübergehend oder endgültig ist. Wenn nicht "endgültig" angegeben wird, gilt die Parzelle nach wie vor als besetzt und andere können nicht einfahren, obwohl es freie Plätze gibt.
Die Zufahrt ist zum Schluss etwas kurvig und eng nur nicht für mehr als 3,5 t zugelassen, aber wir waren nicht die einzigen, die dieses Schild "übersehen" haben.
Wir fühlten uns auf dem schattigen und ruhigen Platz sehr wohl, der jede Nacht voll belegt war. Grau- und Schwarzwasserentsorgung liegen getrennt voneinander, Stromsäulen gibt es genügend, nur brauchen manche ein sehr langes Kabel für den Anschluss.
Für den Besuch von Orleans muss man gut zu Fuß sein, mit dem Rad fahren oder den Bus nehmen. Wir nahmen das Rad und waren damit sehr gut bedient. Die gesamten fast 6 km führte uns der Radweg zwischen Stadtgebiet und dem Fluss Loire direkt in die Innenstadt, und auch dort sind erstaunlich viele Radwege gekenntzeichnet.
Die Innenstadt begrüßte uns mit imposanten hellen Gebäuden, und dies nicht nur am Place Sainte-Croix. Prachtvolle Straßen mit prächtigen Gebäuden sind es, die zur Kathedrale führen oder schon von Radweg bis ins Zentrum, hier lässt es sich unter Arkaden auch bei Regen bummeln oder shoppen.
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Orleans ist die Stadt von Jeanne d'Arc, der Heiligen Johanna, die als Befreierin Orleans von der englischen Besatzung vor rund 600 Jahren gilt und zur Nationalheldin Frankreichs wurde. 1431 starb sie mit nur 19 Jahren qualvoll in den Flammen eines Scheiterhaufens, wurde 25 Jahre später zur Märtyrerin erklärt und erst 1920 sie von Papst Benedikt heiliggesprochen. Heute erinnert das Denkmal auf dem großen Platz an sie und ein Haus, in dem Dokumente und andere Stücke der damaligen Zeit gezeigt werden.
Aber auch ein Besuch des alten Zentrums von La Chapelle-Saint-Mesmin lohnt sich. Vom Kirchplatz schaut man auf den Fluss herab und hinter der Kapelle liegen der alte Dorfplatz und ein paar Straßen. Den tief gelegenen Keller der Kirche konnten wir leider nicht besichtigen, die Tür war fest verschlossen.
Schön ist auch die Parkanlage, auf die trifft, wer in entgegengesetzter Richtung, also von Orleans weg, auf dem Uferweg spaziert. Und der Garten hinter dem Hôtel de Ville mit Blumenrabatten und Kisten zum Büchertausch an einer alten, rückwärtigen Wand.
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82| VIERZON
Auf vielen Bewertungen in park4night haben wir es gelesen und an diesem Freitag selbst erlebt: Kein Wohnmobil fuhr nach links auf den dafür vorgesehnen Stellplatz, alle bogen nach rechts ab und stellten sich auf die Grünfläche. Wir natürlich auch. Am Abend war jeder verfügbare Quadratmeter besetzt mit Fahrzeugen aller Art, weil hinter uns auf der anderen Flussseite auf dem großen Ausstellungsgelände die alljährliche Expo von allem Möglichen zwischen Autos und Naschereien, Sekt und Solaranlagen viele Besucher anzog.
Vierzon hat rund 25.000 Einwohner und schwer zu kämpfen mit den Folgen des Abbaus industrieller Anlagen wir Kohleabbau oder Stahlhüttenwerke. Folgen wir eine hohe Arbeitslosigkeit, geschlossene Geschäfte und Bevölkerungsschwund, was dem Stadtbild anzusehen ist. Aber der Fluss Yèvre lässt sich davon nicht beirren.
83| MONTMORILLON
Das Städtchen bietet am Ortsrand und doch nah am Zentrum einen kostenfreien Stellplatz an auf einem Parkplatz incl. V/E. Strom gibt es nicht. Wir fühlten uns so wohl, dass wir spontan zwei Nächte blieben. Am zweiten Tag füllte sich der ganze Parkplatz mit Wohnmobilen, ein Treffen einer französischen Gruppe, sehr zur Freude des jungen Mannes in dem Retro-Bistro nebem dem Parkplatz, wo auch wir auf der Terrasse die Sonne und eine hervorragende gemischte Aufschnittplatte genossen. Er schrieb die Rechnung mit der Hand und wir bezahlten sie mit der Geldkarte.
Montmorillon und seine knapp 6.000 Einwohner haben uns mit Charme und Kultur gewonnen. Der Ort hat sich selbst zur Cité de l'Écrit = Stadt des Schreibens erklärt und bietet entsprechend viele Buchläden für jeden Geschmack. Wie gern hätte ich gestöbert, aber mein Französisch besteht nur aus wenigen Worten.
Normalerweise sind die meisten Städte in Frankreich am Sonntag leergefegt, aber vor dem Tourismus-Büro war eine Bühne aufgebaut für Volkstanzgruppen in Tracht. Sämtliche Stühle fürs Publikum waren besetzt, so daß manche stehen mussten. Kein Wunder, bei der wärmenden Sonne nach einer kalten Nacht mit nur 5 Grad..
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Großer Schreck zur Mittagsruhe auf dem Stellplatz, als ein sehr großer Ast des Walnussbaumes neben uns unvermittelt abbrach und nur 1 m neben Maggie krachend zu Boden schlug. Das Innere des Astes erwies sich als völlig morsch und teilweise hohl, ein schwacher Windstoß hatte ausgereicht, um ihn umzuhauen.
(18.09.24)
84| LIMOGES
Den Parkplatz gegenüber dem Musée Four à porcelaine des Casseaux erreichten wir am frühen Vormittag und fanden noch einen Platz, auf dem wir zwar einen guten Meter über die Begrenzungslinie hinausragten, aber trotzdem kein anderes Fahrzeug störten oder behinderten. Allerdings blieben wir nicht über Nacht, fuhren am Nachmittag von dem nunmehr vollen Parkplatz weiter.
N 45° 49' 54.81''
E 1° 16' 26.77''
Der Museum gehört zu einer Fabrik, die immer noch Porzellan herstellt. Es ist klein, aber mit seinem Brennofen über zwei Stockwerke, seinen Ausstellungsstücken aus mehreren Jahrhunderten und Fotos aus alten Zeiten durchaus sehenswert. Wir zahlten jeder 4,50 €.
Das Foto mit den Arbeitern unten zeigt, dass auch Kinder in der Fabrik arbeiteten, damals in ganz Europa noch üblich. Im mittleren sehen wir, dass es auch Männer gibt, die sich für altes Porzellan interessieren, in diesem Fall sogar sehr intensiv.
Von der nahen Altstadt hatten wir uns mehr versprochen, aber das kann auch an dem sich eintrübenden Wetter und unserem unsicheren Gefühl nach dem Verlassen des Parkplatzes gelegen haben. Wir sind schneller als sonst dorthin zurückgekehrt, um weiterzufahren.
(22.09.24)
85| BRIVE-LA-GAILLARDE
Auf dem Stellplatz der Gemeinde verbrachten wir 2 Nächte, für die wir normalerweise 20,80 € bezahlt hätten. Aber just, als wir ausfahren wollten, funktionierte das System nicht. Der angerufene Techniker kam innerhalb von 10 Minuten, schaffte es aber auch nicht, es wieder in Gang zu bringen. Als sich hinter uns bereits eine Schlange von 4 weiteren Fahrzeugen gebildet hatte, genehmigte ihm sein Chef per Telefon, die Schranke ohne Bezahlung zu heben, und schwupp, waren wir alle ganz schnell draußen, Stoßstange an Stoßstange. Das gesparte Geld und noch einiges mehr gaben wir im nur wenige 100 m entfernten Leclerc aus.
Wir waren vergangenes Jahr schon in der Stadt mit mehr als 45.000 Einwohnern, sind aber nicht über den eher hässlichen Außenbezirk hinausgekommen. Jetzt besuchten wir die Altstadt mit großer Fußgängerzone und waren trotz des trüben Tages positiv überrascht. Bei fast allen Gebäuden wurde der gleiche, relativ helle Baustein verwendet (Kalkstein?), nur fehlten, typisch für einen Montag mit vielen in Frankreich geschlossenen Geschäften, viele Menschen, um mehr Farbe ins Stadtbild zu bringen.
(25.09.24)
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Die Markthalle Gaillarde wurde erst 2019 eröffnet. Sie ist nicht groß, aber gut sortiert mit Ständen für Backwaren, Fleisch, Fisch und lokale Spezialitäten sowie gleich mehreren gastronomischen Betrieben, die zum dort Essen oder zum Mitnehmen der Gerichte Einladen. Am anderer Stelle in der Stadt findet sich ein größerer Markt, nach allen Seiten offen, aber überdacht, in dem 3 x wöchentlich Anbieter aus der Umgebung ihre Stände aufbauen.
(Nachtrag 26.09.24)
86| LE COLOMBIÉ
Bereits vor einem Jahr verbrachten wir hier fünf Nächte und halfen ein wenig bei der Planung dieses kleinen, aber feinen Campingplatzes, der jetzt auf 3 Parzellen Wohnmobile und Wohnwagen-Gespanne aufnehmen kann und auch Platz für einige Zelte bietet. An jeder Parzelle stehen jetzt schon Wasser und Strom zur Verfügung, darüberhinaus gibt es ein Badezimmer mit Dusche und WC und eine überdachte Außenküche mit Zweiflammen-Kocher und Geschirr, Abwaschmöglichkeit und Tisch zum Essen und Klönen. Anreise nur nach vorheriger Buchung.
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Und hier ein Bericht von unserem Besuch vor fast genau einem Jahr, im September 2023
Wir verlängerten unseren Aufenthalt in Le Colombié von geplant einer auf fünf Nächte, fuhren mit den Rädern durch wunderschöne Landschaft und alte Dörfer, immer rauf und runter, flach ist hier wenig. Wir aßen eine hervorragende Pizza in Payrac und genossen die Gastfreundschaft von Arne und Silke Thies. Und dies nicht nur, weil er und ich über drei Ecken miteinander verwandt sind. Wir lernten Gäste aus zwei Ferienhäusern kennen, alle mehrfache Wiederholungstäter, kochten und lachten zusammen und verabschiedeten uns herzlich.
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An dieser Stelle soll eine der drei Parzellen entstehen, jede mit eigenem Strom- und Wasserzugang. Eine Dusche und Toilette sind in der Nähe, für Entleerung von WC-Kassette und Grauwasser wird gesorgt. Anhänger, Motorräder oder kleine Autos können auch abgestellt werden. 2024 werde ich hoffentlich berichten können, wie's geworden ist.
(21.09.2023)
Mit Le Colombié haben wir uns von Frankreich verabschiedet und sind in einem Rutsch über 300 km nach Puigcerdá in Spanien gefahren. Die einzige Maut, die wir auf dieser Reise bezahlt haben, waren 15,90 € für den Tunel de Braçons, was Maggie und uns das Erklimmen einiger Gipfel ersparte.