W20| Neuzugang in der Küche

Wenn wir so viele Solarpanelen spazierenfahren, dachte ich, können wir uns doch auch das Leben in der Küche erleichtern. Hintergrund ist, dass ich immer weniger Lust zum Kochen habe, während Gabriels Gerichte eher zu aufwändig sind fürs Wohnmobil. Zwar köstlich, aber sowohl in der Vorbereitung als auch beim Abwasch zu viel des Guten. 

 

Des Rätsels Lösung: eine Mikrowelle für Fertiggerichte, die wir vor allem in Spanien und Frankreich, aber auch in Holland in mitunter großer Auswahl in Supermärkten oder auch Schlachtereien finden.  Die Mikro ist etwas kleiner als unsere zuhause, mit bis zu 700 Watt vollkommen ausreichend und mit etwas über 100 € erschwinglich. Wichtig ist der Wechselrichter (Inverter), wodurch sich das Gerät langsamer erhitzt und wieder abkühlt, und ausreichend freier Raum um das Gerät herum.

 

Eingebaut hat Gabriel sie in dem Stauraum über dem Kühlschrank, wo vorher Küchen- und Toilettenpapier, Alufolie und leere Tupperdosen lagerten, die wir problemlos woanders unterbringen konnten.

 

 

 

 

 

 

Zusätzlich habe ich noch diese beiden Teile der spanischen Marke Lékué (unbezahlte Werbung) gekauft, in denen man in der Mikrowelle auch kochen kann. Das habe ich bisher erst einige Male ausprobiert, z.B. Kartoffeln mit Fisch und Gemüse, das hat gut geklappt. Aber wir müssen zuhause noch mehr üben.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Und so sieht es  aus, wenn ich ungeduldig bin und mir ein zu heißes Plastik aus den bloßen Händen rutscht und mit Wucht auf den Boden klatscht. Dabei fehlen auf dem Foto die Flecken von der Tomatensoße auf meiner Hose, dem Pullover und im Gesicht. Und noch Tage später haben wir welche an der Decke gefunden!

(19.09.24)

W19| Mehr Solar geht nicht ...

... zumindest nicht auf dem Haupt unserer Maggie. Gabriel hat mal wieder den Winter genutzt und 4 weitere aufs Dach montiert. Das war nicht einfach, hat uns aber eine Menge zusätzlicher Energie gebracht. Auf dem Foto sieht es nicht ganz so schön aus, weil just an dem Morgen, an dem ich von einem erhöhten Platz aus knipsen konnte, sehr schlammiger Regen fiel und die schwarz-blauen Flächen schmutzig braun färbte. 

 

Gabriel erfreut sich an erhöhten Volt-, Watt- und Amperezahlen, die mir so gar nichts sagen. Ich erfreue mich an der neu eingebauten Mikrowelle, über die ich demnächst berichten werde. Nachdem sie sich hoffentlich bewährt hat, ihre Taufe hat sie schon bestanden.

 

 

 

 

W18| Helles aus Altem

Januar 2024

 

Je älter ich werde, desto weniger mag ich dunkle Farben. Weder an mir noch in Maggie. Im März 2022 habe ich erzählt (weiter unten, W14), wie wir unseren fast schwarzen Fußboden mit hellem PVC abgedeckt haben. Allen Befürchtungen zum Trotz hält er immer noch, wir müssen ihn nur ab und an hochheben, um den Dreck darunter zu entfernen. Weiß der Himmel, wie der da hinkommt ...

 

 

 Im Frühjahr 2023, rechtzeitig bevor wir losfuhren, fiel mir zuhause beim Ausmisten eine Decke in die Hände, die ich vor vielen Jahren für welchen Zweck auch immer günstig erstanden und nie benutzt habe. Nähmaschine raus, vier Teile zurechtgeschnitten und ein paar gerade Säume genäht - fertig war unsere neue Polsterabdeckung. Für Fahrer- und Beifahrersitz musste noch eines von diesen dünnen Handtüchern dran glauben, die federleicht sind, superschnell trocknen und wir trotzdem nicht mögen. Damit ist nun auch ein heiteres Türkis in die gute Stube gekommen. 

 

Seit dieser Änderung haben wir schon mehrfach gehört, dass unser Wohnbereich recht großzügig erscheint. Ein schöner Nebeneffekt der Querstreifen.

 

 

 

 

 

 

 

Und so sieht's von hinten aus - oder von draußen, wenn die Sitze umgedreht sind. Gabriels Knoten haben sich als haltbar und rutschfest erwiesen, und mir gefällt der Eindruck der Improvisation.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

W17| Wunder gibt es immer wieder

Juni 2023

 

Die große Freude über unsere neue Lithium-Batterie währte genau 4 Wochen. Solange nämlich, bis wir es übertrieben und selbst im Ganztags-Schatten unter Bäumen den Kühlschrank über den hauseigenen Strom laufen ließen anstatt über Gas.

 

So geschehen in 15| Arbois/Mesnay. Um 21:00 h eine Meldung von App zur Fahrzeug-Lokalisation: "power off". Und tatsächlich, nichts ging mehr. Was folgte, war eine schlaflose Nacht für beide, während ich immer hysterischer wurde und Gabriel immer tiefer in die Materie eindrang auf der Suche nach Lösung. Das Dumme war, dass sich auch über den Motor die Batterie nicht mehr auf lud. Null.

 

Am Morgen dann das Wunder der Elektronik, welches sich niemand erklären kann. Zumindest ich brauche dafür überhaupt keine Erklärung. Mir reicht es vollkommen, dass alles wieder so funktioniert, wie es sich gehört.

 

Wir haben dazugelernt: Der Kühlschrank läuft jetzt wieder brav über Gas, nur bei dauerhaftem Sonnenbeschall höchstens ein paar Stunden über die Batterie. Und auch ich habe auf mein Handy jetzt so eine schicke App runtergeladen über Stromeingang und -ausgang, laienhaft ausgedrückt, falls das Telefon von Gabriel mal ausfällt. 

 

Uff, nochmal Glück gehabt!

 

 

 

 

W16| Gleiche Technik für Boot und Wohnmobil

Mai 2023

 

Schon viele Jahre, bevor wir unsere Maggie kauften, half Gabriel seinem Freund Sebastián auf dessen Segelboot. Die beiden sind ein eingespieltes Team, ergänzen sich mit Ideen, Ausprobieren und Ausführen, sind abwechselnd Chef und Handlanger.

 

So oft rief Gabriel bei der stückchenweisen Entdeckung von Maggies Eingeweiden: Das funktioniert ja wie auf einem Boot!

 

Solartechnik gab es erst in unserem rollenden Apartment, heute auch auf dem schwimmenden Ferienhaus von Sebastián. Anfang des Jahres bauten die beiden in mühseliger und langwieriger Arbeit eine Lithiumbatterie (310 Ampere) erst bei uns ein, und als diese nach anfänglichen Schwierigkeiten gut funktionierte, auch auf seinem Boot. 

 

Alles in allem, mit sämtlichen Zusatzteilen hat uns das Teil bei Eigeneinbau etwas unter 800 € gekostet.

 

 

 

 

Das gute Stück passt genau unter den Beifahrersitz, und meine Befürchtung, dass es unter meinem Hintern explodieren könnte, hat sich zum Glück nicht bestätigt. Im Gegenteil, ich bin entzückt! Kann ich doch den Fön benutzen, wann immer ich will, und wir müssen nicht mehr alle paar Tage daran denken, die Zahnbürste aufzuladen. Und wenn genügend Sonne aufs Dach scheint, lassen wir den Kühlschrank zumindest ein paar Stunden über den hauseigenen Strom laufen.

W15| Hommage an den Haustechniker

 

23. Dezember 2022

 

Maggie ist in ihrem 7. Lebensjahr, da versagt schon mal der Kühlschrank, bleibt das Licht aus oder verweigert sich das Dachfenster über dem Bett der morgendlichen Öffnung. Gabriel hatte auf unserer Reise 2022 mehr zu tun als sonst, zum Glück ist er ein Meister im Forschen und Beheben, auch wenn schon mal ein Schräubchen übrig bleibt beim Zusammensetzen der zerlegten Einzelteile.

 

8. August in Steggerda, Niederlande

 

Am sehr sehr frühen Morgen wache ich auf, weil es auf meine Nase tröpfelt. Es regnet rein, ein Alptraum! Zum Glück hörte der Regen bald auf und wir konnten das Bettzeug trockenföhnen. Aber auch nur, weil wir auf dem Stellplatz an den Strom angeschlossen waren. Den "Fensterrahmen" abzubauen, ging zu zweit  leichter und schneller als gedacht. Vor lauter Schreck habe ich kein Foto davon gemacht, denn nicht nur starrte das Innere vor Schmutz, in einer Ecke hatten sich irgendwelche Insekten ein röhrenförmiges Nest gebaut.

 

Das Drama mit dem Dachfenster hielt länger an als erwartet, darüber werde ich noch einmal gesondert berichten. Bis zum Ende der Reise, also fast 3 Monate, achteten wir darauf, dass Maggie bei Gefahr = Regen im Verzug immer leicht abschüssig stand, so dass das Wasser gut ablaufen konnte. 

 

 

18. August in Lelystad, Niederlande

 

Hilfe, der Kühlschrank streikt, und das bei hochsommerlichen Temperaturen. Gabriel löste die Lüftungsklappen, staunte über den Dreck dahinter, putzte supergründlich jedes noch so kleine Teil und siehe da, das Gerät sprang wieder an. Als wäre nichts gewesen. In Zukunft wollen wir es gar nicht erst soweit kommen lassen, lieber alle ein bis zwei Jahren nachschauen und sauber machen.

 

 

 

 

13. September in Brest, Frankreich

 

Austausch der Batterien auf dem Werkstatthof von Bosch in Brest, Frankreich. Die Solarpaneelen haben fleißig geladen, aber die Batterien nicht mehr mitgespielt. Die neue ist mehr ein Provisorium, zu Hause will Gabriel eine Lithium-Batterie einbauen.

W14| wie neu mit Vinyl

9. März 2022:

Von Anfang an ist mir Maggies dunkler Fußboden auf den Geist gegangen, ich mag es einfach lieber hell. Im Essbereich hat Gabriel schon vor einigen Jahren einen hellen und flauschigen Teppichbelag in zwei Teilen zurechtgeschnitten und eingepasst, den wir ab und zu in die Waschmaschine stecken. 

 

Die Zeit im Schlafzimmer verbringen wir wie jeder andere im Liegen, da sehen wir den Boden kaum. Nur in Eingang und Küche dämpfte die Dunkelheit von unten Licht und Raumgefühl, was wir jetzt mit einem Vinylbelag aus dem Baumarkt geändert haben. Die Anregung dazu kam uns auf unserer letzten Reise in Almería, als wir neben einem spanischen Wohnmobil standen, wo uns der helle Belag in der Küche auffiel.

 

 

Das linke Foto zeigt den neuen Belag von der Tür bis zur Küche, das rechte den originalen Fußboden zwischen Dusche und Toilette. So sieht es im gesamten Wohnmobil aus. Unten in diesem Bild sieht man gut den Unterschied zum neuen hellen Bodenbelag, der nur aufgelegt, nicht verklebt ist. Vor die Eingangstür haben wir noch einen Fußabtreter gelegt, dessen Schwarz in den Maßen 65 x 45 cm nicht stört. Dieses Plastikteil hat den Vorteil, dass man es kurz abbrausen kann und auch draußen vor die Tür legen.

 

Die Kosten für das Vinyl, das es nur in 2 m Breite zu kaufen gab, halten sich mit 45 € in Grenzen, zumal noch fast die Hälfte davon übrig ist und irgendwann bestimmt Verwendung finden wird. 

 

 

 

W13| Putzen für mehr Energie

7. März 2022

Eines schönen Sommertages herrschte trotz eitel Sonnenschein eine leichte Flaute in Maggies Stromnetz. Zumindest lief es nicht auf den gewünschten Hochtouren. Gabriel stieg aufs Bett und schob sich durch das Dachfenster, von wo aus er die Bescherung sah: Die Solarpaneelen waren vom vorausgegangenen schlammigen Regen stark verschmutzt.

Ein bisschen Wasser, ein paar Tropfen Spüli und ein Stabwischer reichten aus (neben meiner Wenigkeit, die die Utensilien hochreichte und nach Gebrauch wieder in Empfang nahm), um erneut die volle Leistung zu erzielen.

 

 

 

 

 

 

vorher mit rauhem Sand wie vom Strand

 

nachher glatt und leuchtend wie das Meer

W12| Hilfe für den Hispasat und eine neue  terrestrische Antenne

 

Bei dem Hispasat (genau: Hispasat 1D)  handelt es sich um einen Satelliten der gleichnamigen spanischen Betreibergesellschaft. Für Gabriel ein wichtiger Satellit, weil er darüber die spanischen Fernsehprogramme empfangen kann. Im Winter 20/21 verweigerte er mal wieder hartnäckig seinen Dienst. Ein Anruf beim Betreiber war sehr hilfreich: Die aktualisierte Software runterladen und aufspielen, und je nach Standort auf die Leiter steigen und die Basis der Schüssel um einige Grad drehen. 

 

Aber auch mit dem Antennenfernsehen sind wir ein großes Stück weitergekommen:

 

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Nun soll niemand glauben, dass der Fernseher für uns zu den unentbehrlichen Utensilien im Wohnmobil gehört, schon gar nicht auf Reisen. In diesem Pandemie-Winter jedoch waren wir viel auf Mallorca unterwegs, und an den dunklen und langen Abenden genossen wir den ungewohnt guten Empfang über die neue Antenne. Ein kleiner Nippel auf dem Dach mit großer Wirkung. Allerdings auch großem Aufwand, verteilt auf 2 Tage. Umso größer sind Stolz und Freude, wenn danach alles einwandfrei klappt.

 

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W11| Platzoptimierung mit dem 3D-Drucker

Vom ersten Tag an habe ich mich in der Dusche über ein zugegeben kleines Beispiel für Platzverschwendung gewundert. Und weil es wirklich nur klein ist und es immer etwas gab, das zu regeln wichtiger war, schnell wieder vergessen. 

 

In einer Ecke der Dusche ist bei uns auf ganzer Höhe ein Plastikteil angebracht, leichtgewichtig und grau, das den Wasserzugang verdeckt und und als Halterung für den Duschkopf samt Schlauch dient. Eine gute Idee des Herstellers war es, eine Ablagefläche einzubauen mit halbrundem Fallschutz für die darauf verwahrten Utensilien. 

 

Kurz über der Duschplatte steht eine gleich große Fläche zur Verfügung, aber kein Fallschutz. Dieser Platz blieb deshalb immer ungenutzt. Bis Gabriel sich mit seinem guten "Bastelfreund" Sebastián darüber austauschte. Der hatte zu seinem diesjährigen runden Geburtstag einen 3D-Drucker erhalten und war so begeistert von dessen Möglichkeiten, das er unablässig Neues ausprobierte.  

 

Auf dem Foto ist das Resultat gut zu sehen, es erfüllt nicht nur seinen Zweck, sondern frischt durch das Weiß die Halterung auf und verbindet optisch das Duschbecken mit dem Grau. Wir sind damit auf Mallorca schon etliche Kilometer rauf und runter gefahren, selbst die große Flasche ist noch nicht rausgefallen. 

 

W10| Abgeguckt und nachgemacht ...

... haben wir diese Vergrößerung der Arbeits- und Ablagefläche in Maggies Miniküche. Ein holländisches Paar war es, das uns vor zwei oder drei Jahren auf einem Stellplatz in der Nähe von Valencia durch sein Wohnmobil führte und uns auf ein kleines Holzbrett mir großer Wirkung aufmerksam machte. Kaum zurück auf Mallorca, bastelte Gabriel in seiner Kellerwerkstatt mit Metall- und Holzsäge, Bohrmaschine und transparenter Versiegelung. Das Ergebnis will er demnächst noch perfektionieren, leistet aber auch so schon sehr gute Dienste. Ich jedenfalls möchte diese Erweiterung nicht mehr missen.

 

das Brett wird in eine Metallschiene eingeführt und mit 3 lose eingesteckten Nägeln festgehalten

 

 

von unten sieht man gut die Vergrößerung der Arbeitsfläche - jeder Zentimeter zählt im Wohnmobil!

 

 

Im Schrankfach unter der Spüle ist das Brett ruckzuck zur Hand und wieder verstaut

W9| Das Beste an unserer Maggie ...

... ist die Schiebetür zum Schlafzimmer. Das habe ich von Anfang gesagt und war mit ausschlaggebend für die Wahl dieses Modells. Jetzt aber, seit wir zum ersten Mal solange unterwegs sind (bis heute genau vier Monate, und mindestens ein weiterer soll es noch werden), bin ich mir 100%ig sicher. 14 Quadratmeter werden auch bei der durchdachtesten Aufteilung nicht mehr, immer bleiben es nur 14 Quadratmeter. Entscheidend ist die Möglichkeit, sie zu zerteilen, einen Teil abzutrennen.

 

vom Bett aus gesehen zwischen Toilette und Duschkabine
vom Bett aus gesehen zwischen Toilette und Duschkabine
vom Wohnraum aus zwischen Kühlschrank und Küche
vom Wohnraum aus zwischen Kühlschrank und Küche

 

In unserem Wohnmobil verschwindet die Schiebetür bei Öffnung zwischen Kühlschrank und Duschkabine und trennt in geschlossenem Zustand das Schlafzimmer vom übrigen Wohnraum ab. So kann einer fernsehen und der andere in Ruhe lesen oder einer sich früher schlafenlegen und der andere noch aufbleiben. Wenigstens ein bißchen Autonomie und Intimität bleibt auf diese Art erhalten. 

 

Auch beim Kochen schließen wir immer die Tür zum Schlafzimmer, um dort unangenehme Gerüche zu vermeiden. Das klappt nicht immer 100%ig, aber 80 % sind ja auch schon eine ganze Menge.

 

 

 

W8| Ursachenforschung im Stromnetz

Wenn der Mann nicht reisen kann, muss er am Wohnmobil basteln, da wird Gabriel nicht der einzige sein. Im vergangenen Winter hat er unserem Solarmodul auf Maggies Dach zwei weitere hinzugefügt, und obwohl jetzt eine Menge Gewicht auf ihrem Haupt lastet, trägt sie es immer noch hocherhoben und bringt uns geschwind durch die Lande. 

 

Nur erbrachte der ganze Aufwand nicht die gewünschte Leistung, weshalb Gabriel gestern und heute (7. + 8. Juni 2019) auf Ursachenforschung ging. Das war für ihn nicht einfach, weil die beiden Aufbaubatterien unter dem Beifahrersitz eingebaut sind und seine Mitreisende in solchen Dingen etwas dämlich und auch nicht gerade kräftig ist. Bitte fragt mich nicht woran es lag, das hat eine Menge zu tun mit dem Herein und Hinaus von Watt und Volt und von mir auch noch Ampère und habe ich trotz erhöhter Aufmerksamkeit nicht begriffen. Wichtig ist, dass die Störung beseitigt scheint, der Beifahrersitz wieder fest verankert ist und nicht nur draußen wieder eitel Sonnenschein herrscht. 

 

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W7| Fliegenklatsche, Farben und eine Vitrine

An der Aufbautür hat Gabriel zwei Haken angebracht, die gleichen wie in Bad und Küche. Daran hängen wir unsere Anoraks oder Jacken auf, wenn wir abends die Tür schließen. So liegen sie nicht mehr rum, verstopfen auch nicht den Schrank und machen den Raum wohnlicher. Wenigstens bilden wir uns das ein.

 

Auf dem Rucksack ein unentbehrliches Utensil, unsere nun schon dritte Fliegenklatsche. Ist das vielleicht eine Regel, dass eine pro Jahr kaputt geht?

 

Für meinen Geschmack fehlt den meisten Wohnmobil-Modellen Farbe. Die Fabrikanten versuchen mit der Innenausstattung möglichst allen zu gefallen, was zu dem typischen Weiß-Beige-Braun in allen Schattierungen führt. Zur Zeit ist ein hoher Weißanteil modern und helles Holz, irgendwann wird das vielleicht wieder umkippen in dunkle Eleganz mit wenigen hell abgesetzten Details.

Für weniger als 50 € und mit Einsatz meiner alten Nähmaschine habe ich die Seitenschals an allen Fenstern ausgetauscht, die in langweiligem Beige mit Braun glänzten. Der Stoff war wirklich matt glänzend, irgendwie scheußlich. Jetzt erfreuen uns an allen vier Seitenfenstern sonnige Farben, auch wenn es draußen grau ist und regnet. Irgendwann werde ich vielleicht auch noch den Sichtschutz aus Tüll austauschen, wenn mir eine gute Alternative über den Weg läuft.

 

 

Ganz gewiss hätten wir kein Geld für eine Vitrine als Sonderausstattung ausgegeben. Weil sie nun aber mal im Preis inbegriffen war, wollte ich sie auch nutzen. Und zwar für genau das, wofür ein Stauraum mit durchsichtigen Türen gedacht ist. Also für Gläser und Geschirr, was vor allem wegen der geringen Tiefe gar nicht so einfach war. Alles 100 % Plastik.

 

Jetzt sind Wein- und Wassergläser und kleine Kaffeetassen griffbereit, bringen etwas Farbe in das neutrale Einerlei des Aufbaus und entlasten den Stauraum in den Schrankfächern der Küche. Die Vitrine befindet sich an der Wand neben der Aufbautür, dahinter ist der Kühlschrank.

 

Die kleinen Tassen sind für den spanischen Café solo, der dem italienischen Espresso entspricht. Ich bevorzuge einen Cortado, das ist ein Café solo mit ein bisschen Milch, die gern heiß sein darf. Die Unterteller sind das einzige, was während der Fahrt ein bisschen wackelt. Aber nichts fällt um, dafür ist es zu eng.

 

 

 

W6| Toaster für die Womoküche

Frisches Brot ist auf Reisen nicht immer zu haben, weshalb wir es gern toasten. Bei einem Besuch in einer kleinen spanischen Ferretería (Haushalts- und Eisenwaren) fanden wir dieses praktische Teil, das einfach auf die Gasflamme aufgesetzt wird. Am besten funktioniert es mit geschnitten gekauftem Brot, jedenfalls wenn man so wenig Talent zum glatten Brotschneiden hat wie ich. Und die Scheiben dürfen nicht über die Ränder hinaus ragen, das gibt verkohlte Kanten und Schlimmeres, wenn man nicht aufpasst. Sowieso bietet es sich an, daneben zu stehen und ab und zu mal hochheben, wie weit das Toasten gediehen ist. Danach stelle ich den "Toaster" hochkant ins Waschbecken oder, wenn die Umgebung dafür geeignet ist, draußen an einen Stein, eine Mauer oder was auch immer.

 

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W5| gestopft mit Glasfaser - nix mehr zu sehen

Diese kleine Reparatur hat uns an die Worte der Werkstattchefin in La Coruña erinnert. Ein kleiner Schaden an einer Karosserie, die aus mehreren Teilen zusammengesetzt wurde, lässt sich leichter, schneller und damit billiger beheben als der gleiche Schaden an einer Karosserie aus einem Guss. Bei unserer Maggie besteht das untere Heck aus fünf Teilen, was auf dem Foto gut zu sehen ist.

 

Dieses kleine Ersatzteil sollte 240,80 € kosten und war sowieso nicht lieferbar. Also hieß es wieder einmal 'Selbst ist der Mann'. Zumindest wenn er Gabriel heißt. Wobei sich wie so oft gezeigt hat, dass man keineswegs alles selber können muss, aber wissen sollte, wer es kann. Gabriels Kumpel hat das Loch mit Glasfaser geflickt, und ich finde, das sieht doch schon ganz manierlich aus. Fehlt nur noch die genau passende Farbe und nach ihrem Auftrag das finale Foto oben..

 

 

Mit 80 Euro war es getan, und man sieht nichts mehr. Das heißt doch: Zu sehen ist ein Teil des neuen Fahrradträgers, über den ich demnächst im Blog berichten werde.

 

W4| und es hat Ratsch gemacht!

Bis dahin war alles gut gegangen. Nie gingen uns Gas oder Wasser aus, und am letzten Morgen des Verwandtenbesuchs in Jaén (Herbst 2018 - 35|) durften wir unsere Kassette ins Gästeklo schütten. Maggie hatte wieder einmal tapfer all unsere Umwege und Irrtümer auf sich genommen, sich durch enge Gassen geschlängelt und auf Serpentinen Steigungen und Gefälle gemeistert. Ohne Quietschen oder Stocken.

 

Am Montagmorgen jedoch, nach dem Abschied, wurde es ihr zuviel. Wenn man den Parkplatz gegenüber vom Haus des Cousins verlässt, geht es rechts weiter bergauf und danach sehr steil abwärts. Diese traumatische Erfahrung haben wir vor zwei Jahren gemacht und wollten sie nicht wiederholen. Also bog Gabriel nach links in die Richtung, aus der wir vor drei Tagen gekommen waren. Auch hier geht es bergab, aber weniger steil, und nach einigen hundert Metern kommt eine scharfe Rechtskurve. Innerhalb derer ist der Bodenbelag im Laufe der Jahre rissig und holprig, stellenweise  fast stufig geworden.

 

Wir hörten es, ein Schaben, ein Knirschen, ein Ratschen rechts hinten. Weiss der Teufel warum wir nicht bei der ersten Gelegenheit anhielten und nachschauten. Dann hätten wir womöglich das fehlende Dreieck der Karrosserie als ganzes Stück gefunden und mitgenommen. So aber bemerkten wir den kleinen Schaden erst nach acht Stunden und über 600 Kilometern.

Früher hätten wir von einem kleinen Blechschaden gesprochen. Hier und heute handelt es sich um hauchdünnes Plastik. Es geht ja darum, die Wohnmobile möglichst leichtgewichtig zu bauen, damit sie mit allem Drum und Dran, mit Aussenwelt und Innenleben nicht über 3,5 Tonnen kommen. Ein Vorteil bei unserem Modell ist zweifellos, dass ausser der stabilen Rückwand das untere Heck in fünf Teile untergliedert ist, wir also nicht das halbe Heck austauschen müssen.

Im Artikel W|5 oben könnte ihr lesen und sehen, wie die Sache ausgegangen ist.

 

W3| rumdum Wäscheständer

Es nützt alles nichts, irgendwann muss jede schmutzige Wäsche gewaschen werden, auch wenn wir ab und zu Fünfe gerade sein lassen und ich manches mit der Hand wasche. Mein Motto dabei: Wenn wir schon so frei reisen wollen mit dem Wohnmobil, dann kümmern wir uns gefälligst selbst darum und fragen nicht unterwegs bei Verwandten oder Freunden nach, ob wir ihre Waschmaschine benutzen dürfen. Nur wenn sie angeboten wird, nehme ich es bei Bedarf gern und dankend an. Meist sind es Menschen mit Camping-Erfahrung, die schon beim Öffnen der Haustür als erstes nachfragen, ob es etwas zu waschen gibt.

 

Ansonsten machen wir es wie zu Studentenzeiten und gehen in einen Waschsalon, fast nie auf einen Campingplatz, und selten sind wir auf einem Stellplatz mit derlei Komfort. Wir stopfen grosse Taschen voll und stapfen damit durch die Städte auf der Suche nach dem vorher ausgekundschafteten Waschsalon. Vor wenigen Tagen erst in Plasencia, wo wir die einzigen waren mit "normaler" Wäsche. Alle anderen Kunden zwängten ihre Einziehdecken in die Maschinen, der Winter steht vor der Tür. 

 

Genial ist die Lage des Salons in Esposende (Portugal), wir konnten mit Maggie bis vor die Tür fahren. Genial und gesegnet: Über dem Trockner lief eine Dauerschleife mit der heiligen Fatima auf dem knisternden Bildschirm. In Nürtingen bei Stuttgart warf ein Wäschekorb voller Tennisbälle Fragen auf. Wir  staunten nicht schlecht, als eine Kundin mindestens zehn Bälle zu ihrer Bettwäsche in den Trockner warf, damit die grossen Stücke nicht zusammenballen und besser trocknen. Wieder was gelernt!

 

Schwierig wird es, wenn die Trockner nicht ausreichend Leistung bringen. Das passierte uns in San Sebastian und spanischen Freunden von uns in Deutschland. Die Folge war in beiden Fällen eine lange Nacht mit nassen Handtüchern und feuchter Unterwäsche an allen möglichen und unmöglichen Stellen im Wohnmobil. Dass Maggie aussen als Rumdum-Wäschständer dient, ist sie ja gewohnt, aber innen war es ihr denn doch zu viel. So viel Feuchtigkeit schadet der Gesundheit, wir feuerten mit der Gasheizung kräftig gegenan.

Den besten Waschsalon fanden wir in Mafra  in Portugal, siehe Punkt 26| der Herbstreise 2018 Teil III.

In Pontevedra (Galizien) liegt er nur 3-400 m vom Stellplatz entfernt, 20| der Herbstreise 2018 Teil II.

ideal: ein Parkplatz fürs Womo vor der Tür des Waschsalons in Esposende (Portugal)
ideal: ein Parkplatz fürs Womo vor der Tür des Waschsalons in Esposende (Portugal)

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W2| wenn ich Maggie wäre, ...

… würde ich die Überfahrt mit der Fähre hassen. Bevor es überhaupt zur Anlegestelle geht, muss sie auf die Waage: Satte vier Tonnen waren es diesmal. Weil sie aufgelastet ist auf 3.850 kg, ist das noch grenzwertig.

 

Dann muss sie über eine klappernde Rampe nach oben kriechen und manchmal noch in der Schräge bremsen und warten, wenn es auf dem Deck nicht weiter geht. Sie stand schon eingequetscht zwischen Riesentrucks oder erhobenen Hauptes unter Pkws, fast immer in der "Tiefgarage". Dieses Mal (Herbst 2018) hatte sie Glück und verbrachte die Überfahrt an der frischen Luft. Wie wir auch.

 

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W1| unser Wohnmobil...

... ist weiblich und heißt Maggie. Weiblich, weil wir in Spanien leben und dort das Wohnmobil la autocaravana heißt; den Namen Maggie haben wir fantasievoll zusammengezogen aus der Modellbezeichnung Magic Edition. Getauft wurde sie mit Gin Tonic an einem frischen Maiabend in Sankt Peter Ording. Nach Ablauf der Garantiezeit und fünf langen Reisen sind wir sicher, dass wir das für uns passende Modell gekauft haben. Das mag auf andere Paare ganz und gar nicht zutreffen, jedes hat andere Bedürfnisse und wählt anders aus. 

 

Die genaue Modell-Bezeichnung lautet: Magic Edition White T7151-4 DBM, teilintegriert mit Hubbett, Jahrgang 2016. Die Zahl 4 steht für die Anzahl der zugelassenen Reisenden (4 Sicherheitsgurte), DBM bedeutet Doppelbett mittig und White war die preiswertere Variante. Für Black hätten wir nochmal 5.000 € drauflegen müssen. Das Hubbett hat noch niemand je zum Schlafen benutzt, wir lagern darauf Ersatzbettwäsche, Anoraks und jede Menge große leere Plastiktüten. Wir überlegen gerade, ob wir die Matratze herausnehmen und so noch viel mehr Stauraum schaffen. Obwohl ein so großes Wohnmobil wirklich mehr als genug Platz bietet für zwei erwachsene Reisende: Länge 7,68 m, Breite 2,35 m, Höhe 2,85 m.

Maggie im Juni 2016 zuhause auf Mallorca, noch ohne zusätzliches Sicherheitsschloss. Ich mag ihr erhabenes Haupt und die vorwitzige Schnauze
Maggie im Juni 2016 zuhause auf Mallorca, noch ohne zusätzliches Sicherheitsschloss. Ich mag ihr erhabenes Haupt und die vorwitzige Schnauze

Seitdem wir sie im Mai 2016 von dem Verkäufer in der Nähe von Flensburg abgeholt haben, ist Maggie laut Tacho bis heute (November 2018) mehr als 38.000 km brav über alle möglichen und unmöglichen Autobahnen, Landstraßen und Irrwege gelaufen. Dabei hat sie die unterschiedlichsten Kinderkrankheiten durchgemacht, leichte und schwere, glücklicherweise allesamt noch in der Garantiephase. Was dazu geführt hat, dass wir schon nach zwei Jahren über reichlich Werkstatterfahrung verfügen, positive wie negative. Zweimal waren wir in der fabrikeigenen Werkstatt in Isny, und jedesmal hoch zufrieden mit Behandlung und Ergebnis.