1. Teil unserer Reise 2022: SPANIEN und vor allem FRANKREICH             (Canal du Midi)


Gestartet sind wir am 16. Mai 2022 mit der Fähre von Palma de Mallorca nach Barcelona, unser erstes Ziel sollte der Canal du Midi sein

 

SPANIEN 16. bis 22. Mai

Autonome Region KATALONIEN: 1| Tàrrega

ARAG0NIEN: 2| Barbastro 

LA RIOJACalahorra 

BASKENLAND3| Elciego(La Puebla de Labarca) - Beasin - 4| Donostia / San Sebastián

 

 

FRANKREICH 23. Mai bis 9. Juni

Region GASCOGNE: Capreton - 5| Marcia

 

OKZITANIEN: 6| Toulouse - 7| Revel -8| Castelnaudary - 9| Carcasonne - 10| Le Somail - 11| Narbonne - BÉZIERS - 12| Nîmes - 

 

PROVENCE: Carpentras - Bedoin

PROVENCE-ALPES-COTE d'AZUR:  13| Forcalquier- Laragne-Montéglin - 14| Briançon 

 


SPANIEN

1| TÀRREGA

 EIN GUTER START AN MAGGIES 6. GEBURTSTAG

 Die ruhigste Überfahrt, die wir je hatten! Das Meer war zwar nicht spiegelglatt, aber auf einem großen Schiff spürt man diese sanften Wellen nicht. 

 

Und nicht nur das. Das Personal war ungewöhnlich hilfsbereit, schon beim Einschiffen, damit wir nicht mit dem Fahrradträger aufsetzten, und auch an Bord. 

 

 

 

Stellplatz in Tàrrega, zwischen Seniorentreff und Polizei
Stellplatz in Tàrrega, zwischen Seniorentreff und Polizei

 

Der kommunale Stellplatz liegt ruhig zwischen Altenbegegnungsstätte (passt doch!), LKW-Parkplatz und Polizei, Übernachtung sowie Ver- und Entsorgung sind kostenlos und Mülltrennung einschließlich Biotonne (basura orgánica) vor dem Platz. Der gut sortierte Supermarkt Esclat mit Tankstelle liegt nur 500 m entfernt, man kann mit dem Wohnmobil bequem einfahren und parken, und auch die Altstadt mit vielen Bars und Restaurants kann man gut zu Fuß erreichen. 

 

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Tàrrega ist eine Kleinstadt mit ca. 17.000 Einwohnern und hat den Charme des Normalen. Keine Superkathedrale und kein mittelalterliches Schloss, dafür gut besuchte Einkaufsstraßen mit vielen lokalen Produkten, manche werden direkt vom Erzeuger verkauft. 

 

Die Gemeinde hat in einem historischen Museum die Geschichte der Judenvertreibung im Mittelalter aufgearbeitet und scheut sich nicht, die negativ herausragende Stelle Tàrregas bei einem Massaker im Jahr 1348 hervorzuheben. Die verlinkte Webseite ist leider  ausschließlich auf Katalan, aber in der betreffenden Dauerausstellung "Tràgedia al Call"  gibt es aufschlussreiche Kommentare auch auf Englisch.

 

 

 Gut gegessen haben wir im "Celler del Artista", in dem der kunstbegeisterte Hausherr Wände UND Decken mit Teilen seiner Sammlung bestückt hat.

 

Guter Service und ein wirklich gutes Mittagsmenü einschließlich Wasser und Wein für 15,90 €.

 

Tàrrega hatte ursprünglich nur für eine Übernachtung herhalten sollen, aber hier konnten wir unsere Reise ruhig angehen lassen, weshalb wir noch eine 2. anhängten.

(18.05.2022)

 

 

 

 

 2| BARBASTRO

Die Stadtverwaltung hat auf einem zentral gelegenen Parkplatz den schönsten Teil für

8 Wohnmobile abgezweigt. Unter schattigen Bäumen, aus denen die Vögel zwitschern, und hoch über dem zur Zeit fast ausgetrockneten Fluss. Das Übernachten ist offiziell nicht gestattet als rechtliche Absicherung für die Gemeinde, falls es doch einmal zu einem Anstieg und Ausufern des Flusses kommen sollte. Keine Ahnung, ob das schon mal passiert ist, wir haben jedenfalls in Gesellschaft von 5 weiteren Fahrzeugen eine ruhige Nacht hier verbracht - mit Abkühlung von 35 auf 19 Grad im Schatten der Bäume!

 

 

Barbastro bietet neben der großen Kathedrale noch etliche andere Kirchen. Die Altstadt wirkte auf uns  bombastischer und weniger sympathisch als die von Tàrrega, einige Wohngebäude scheinen  abbruchreif oder zumindest dringend renovierungsbedürftig.  Wie immer gebe ich hier unsere persönliche Sichtweise wieder, wegen der Hitze haben wir auch nur einen Stadtbummel am späten Nachmittag gemacht. Man merkt am Auf und Ab in den Straßen, dass Barbastro schon näher an den Ausläufern der Pyrenäen liegt.

 

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CALAHORRA

 

Dort war es derart heiß, dass wir uns eine Stadtbesichtigung erspart haben. Zumal wir auf dem Stellplatz das Glück eines Stromanschlusses hatten und die Klimaanlage einschalten konnten. 

 

Immerhin, das nächstgelegene Restaurant haben wir erreicht trotz des steilen Aufstiegs in die historische Altstadt. "El Albergue", leider ohne eigene Webseite, aber mit seinem guten 15-€-Menü und aufmerksamer Bedienung sehr zu empfehlen. Einfach googeln, dann findet man den Weg nach oben.

 (20.05.2022)

 

 

 

 

3| ELCIEGO

 

Schon zum 5. Mal sind wir in diesem Weinort, hier der ausführliche Bericht darüber, und noch nie haben wir die über Spaniens Grenzen hinaus bekannte Weinkellerei  Marquès de Riscal am gleichnamigen Hotel besichtigt. Irgendwie hat es bisher nie gepasst, und jedesmal nehmen wir es uns für das kommende Jahr vor. Wir haben nämlich schon vielen Seiten und guten Freunden gehört, dass der Eintritt von 20 € pro Nase sich lohnt. Für das Geld bekommt man nicht nur eine Führung in der Sprache, für die man reserviert hat, sondern auch eine Weinprobe mit Verköstigung, soll heißen gute und frisch zubereitete Tapas, die eine ganze Mahlzeit ersetzen können.

Nachtrag vom 22.05.22: Gestern haben wir es doch tatsächlich noch versucht, an einer Führung teilzunehmen, aber die telefonische Auskunft lautete "completo". 

 (21.05.2022)

 

 

 

 

 

Weinprobe in LA PUEBLA DE LABARCA

 

 

Anstatt in den berühmten Weinkellern "Marqués de Riscal" sind wir in einer unscheinbaren privaten Bodega im genauso unscheinbaren Dörfchen La Puebla de Labarca gelandetnur ca. 5 km von Elciego entfernt. Den Hausherrn, ein Freund des Vaters eines Bekannten von Gabriel, kannten wir vorher nicht, aber der passionierte Motorradfahrer begrüßte und bewirtete uns wie alte Freunde und gab uns zu allem Überfluss noch Brot mit.

 

Muss ich noch extra erwähnen, dass wir mit einigen Kartons eines guten und preiswerten Hausweines abgezogen sind?

 

 

 

 

 

 

 

            

Aus einem Weinglas trinken hier nur die Gäste. Im Laufe des "Frühstücks" gesellte sich noch ein Nachbar dazu und trank aus derselben "Flasche" (el porrón), was bei einer derartigen Konstruktion hygienisch einwandfrei ist. 

 

Freundlicherweise erlaubte mir der Hausherr das Fotografieren und  Veröffentlichen der beiden Fotos.

(22.05.2022)

 

 

 

 

 

 

 

Mit nur ca. 17.000 Einwohnern verfügt Barbastrow  immerhin über einen Ableger der UNED = Universitat National de España a Distancia (Fernuniversität), die eifrig genutzt wird von Studenten aus den umliegenden Dörfern.  Nur ab und zu müssen sie zum  Präsenzunterricht erscheinen, der  in einem modernen Gebäude in der Innenstadt stattfindet.

 

BARBITANIA: Am kommenden Wochenende (20.-22. Mai),  wird das geistige Leben geprägt von der Literatur mit Preisvergabe in verschiedenen Kategorien, Ausstellungen über bekannte Schriftsteller und Autorenlesungen im Kulturzentrum und in einigen Buchläden. 

 

Auf dem Foto unten weist die Ankündigung auf einer übermannsgroßen Plane in der unteren Linie das Außenministerium der BRD und die Frankfurter Buchmesse als Förderer aus.

(19.05.2022)

 

BEASAIN

 

Eine Kleinstadt mit viel Industrie und entsprechenden Wohnblocks für die Mitarbeiter, geeignet als Zwischenstopp für eine Nacht. Auf dem großen Paarkplatz sind Parzellen für Wohnmobile abgeteilt, die Übernachtung einschließlich Ver- und Entsorgung ist auch hier kostenlos, Hinter dem Stellplatz liegt der Fußballplatz, wir hatten am Samstag das Vergnügen eines Spiels, bei dem viel gejubelt und gejohlt wurde, bei ausgelassen friedlicher Stimmung. 

 

 

 

4| DONOSTIA / SAN SEBASTIAN

 

Das 1. Mal waren wir 2016  in dieser schönen Stadt, darüber habe ich im Buch berichtet. Damals übernachteten wir auf einem Campingplatz außerhalb der Stadt, heute auf dem kommunalen Stellplatz neben dem Universitätsgelände. Für 3,30 €/24 Std. inclusive Ver- und Entsorgung eine sehr gut und günstige Gelegenheit, um die Stadt zu besuchen. Was bei einer Entfernung von unter 2 km zur Strandpromenade und etwas über 3 km ins historische Zentrum zu Fuß gut machbar ist, auch einen Fahrradweg gibt es. Wir erreichten den Stellplatz am Sonntagvormittag, ab Mittag war alles belegt, und verbrachten eine angenehm ruhige Nacht.

 

 

Weil wir auch die historische Alstadt mit ihren engen Gassen besuchen wollten, zogen wir einen Spaziergang vor und gingen über die Promenade, die die beiden Strände Playa de Ondorreta und Playa de la Concha mit einander verbindet. Wie gut, dass wir unsere Sonnenhüte dabeihatten!

 

So ein Stadtstrand ist etwas Feines für die Bewohner, un an einem ungewöhnlich heißen und sonnigen Sonntag im Mai füllte er sich im Nu, zumal das Baskenland nicht unbedingt bekannt ist für ein touristenfreundliches Klima.

 

 

Die Strandpromenade führt zum Rathaus mit großer Bibliothek und von dort in die Altstadt, vorbei an herrschaftliche Bauten und 4-Sterne-Hotels. Die Immobilienpreise liegen hier noch über denen von Palma de Mallorca, und das will was heißen. Eine 120 qm Wohnung wurde für 3,5 Mio angespriesen, die Miete für ein 60 qm Apartment sollte über 2.000 € einbringen. Die Architektur ist schön zum Angucken, aber von innen kann sich das kein Normal-Sterblicher leisten, Was ja in Hamburg oder München nicht anders ist.

(23.05.2022)

 

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San Sebastian (oder Donostia auf baskisch) hat unter 200.000 Einwohner, für die es eine Unmenge an Restaurants und Tabernas gibt, in denen man traditionell sehr gut essen und  bei einem Glas Wein oder Bier Pintxos vernaschen kann, wie hier die Tapas genannt werden. Die Menschen stehen in Gruppen in oder vor den Lokalen, sitzen an Tischen oder auf Barhockern und lassen es sich gutgehen. Am besten lässt man sich einfach durch die Gassen treiben und kehrt dort ein, wo es einem spontan gefällt.

 

 

 

 

 

 

 

 

 Diese beiden Pintxos sahen nicht nur gut aus, sie waren auch äußerst lecker und kosteten zusammen 6,40 €.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


FRANKREICH

CAPBRETON

-Nouvelle-Aquitaine-

Capbreton ist vor allem interessant für Strandurlauber und Surfer, und wir gehören definitiv zu keiner der beiden Gruppen. Aber auch wir fühlten uns wohl auf dem großen (80 Plätze) Stellplatz zwischen dem Ort und der grasbewachsenen Düne, hinter der die Küste steil zum Strand abfällt. Die Gemeinde hat einen Spazierweg angelegt für diejenigen, die nicht unten am Wasser entlang gehen wollen, und ein breiter Radweg führt in den Ort, der alle Einkaufsmöglichkeiten bietet.

 (24.05.2022)

 

 

 

 

5| MARCIAC

-Okzitanien-

Dieser Ort mit angeblich nur wenig mehr als 1.200 Einwohnern war für uns ein richtiger Zufallstreffer. Der Stellplatz mit kostenloser Übernachtung bei 3 € für Ver- und Entsorgung (auch Kassettenentleerung ist nicht gratis) ist großzügig angelegt mit viel Platz für jeden. Die Lage zwischen Städtchen und See, den man durch einen angrenzenden Park mit Pcknicktischen erreicht, ist ebenso schön wie ruhig.

 

 

Vom Stellplatz geht man in 5 Minuten ins Zentrum, das beherrscht wird von dem im Verhältnis zum kleinen Ort sehr großen Place de l'hôtel de ville (Rathausplatz mit Rathaus und Tourismus-Information. Ein Rechteck, um das sich an allen 4 Seiten breite Arkaden ziehen. Unter deren jahrhundertehaltem Holzdach nutzen Cafés und Restaurants von normal bis hochpreisig die Fläche für ihre Terrassen, stellen Boutique und Bücherei ihre Waren aus und wirbt ein Vespa-Lieferwagen für den Blumenkauf am Wochenende. 

 

Eingekauft haben wir in dem lokalen Supermarkt "Coccimarket" an einer Stirnseite des Platzes, wo man alles findet, was man braucht, und das in guter Qualität.

 

 

Überrascht hat uns das vielfältige kulturelle Leben, allgegenwärtig bis hin zum Stellplatz. Dort findet sich neben Reihen unterschiedlicher Rebsorten mit Erklärungstafeln (auf französisch, das wir leider nicht beherrschen) ein wohl von Schülern gebautes "Hotel für Insekten". Im Ort selbst sind wir an Künstlerateliers und Ausstellungsräumen vorbeigegangen und immer wieder auf Ankündigungen des alljährlich stattfindenden Jazzfestivals gestoßen, für das es eine eigene Webseite auf englisch gibt. Auch Kino-Wochen sind im Angebot. Insgesamt hatten wir das Gefühl, dass in Marciac die Fantasie sich freier entfalten kann als andernorts.

(25.05.2022)

 

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6| TOULOUSE 

-Okzitanien-

Die ersten beiden Nächte am Canal du Midi  verbringen wir auf dem Camping les Violettes in DEYME, für uns eine gute Wahl zum Stellplatz  von 16 € in der Vorsaison. mit ACSI-Karte, die sich damit schon amortisiert hat. Die Betreiber und Angestellten sind super freundlich und hilfsbereit, die Parzellen groß und mit Wasserhahn.

 

 

 

Endlich! Es regnet nicht mehr, und wir können die Fahrräder rausholen. Nur ca. 800 m sind es vcom Campingplatz bis zum Radweg am Kanal, davon weniger als 300 m auf der Landstraße, der Rest auf kaum befahrenen Nebenstrecken. Am Nachmittag des Ankunftstages fahren wir Richtung Südosten, hind und zurück 26 km, und freuen uns, dass Corona uns weder Luft noch Kraft genommen hat, wie wir es leider von anderen gehört haben. Und freuen uns über den asfaltierten Weg, den Radfahrer und Spaziergänger teilen.

 

Am 2. Tag machen wir uns am Vormittag auf den Weg nach Toulouse, mit Regenjacken im Gepäck, die sich später auch bewähren. Auch nach Nordwesten ist der Weg meistens breit und asphaltiert. Nur manchmal wird er schmal und sandig, auch ein paar Meter Kopfsteinpflaster gibt es, und beim Passieren unter oder über Brücken kann es auch schon mal für ein kurzes Stück etwas steiler rauf und runter gehen. Je näher wir der Stadt kommen, desto mehr Boote liegen am Ufer, viele davon Hausboote, vor deren Ankerplatz das Auto parkt.

 

 

Toulouse ist eine fahrradfreundliche Stadt. Abgesehen von vielen Radwegen gibt es Strecken, auf denen Fußgänger und Radfahrer sich den Weg teilen, oder - noch besser - die breiten Spuren für Busse dürfen auch Radler nutzen und sind damit vor dem Pkw-Verkehr geschützt. So fahren wir auch wenige Kilometer am Canal Brienne entlang und stoßen auf die Garonne, die in voller Breite durch die Stadt fließt. 

 

Auch durch die Altstadt mit ihren vielen Terrakottahäusern und schmiedeeisernen Gittern vor Fenstern und Balkonen konnten wir problemlos mit dem Rad und fanden's schön. Der Rathausplatz ist riesig und umringt von langgezogenen, dreistöckigen Hotels. An diesem Donnerstag gab es auf dem Platz einen Klamottenmarkt.

 

Mitten in der Stadt liegt auch die größte romanische Kirche Frankreichs,  die Basilika Saint-Serbin, auch sie aus den typischen roten Steinen erbaut, die Toulouse den Spitznamen Ville rosé gaben. 

 

Unser erster Eindruck von Toulouse macht auf jeden Fall Lust auf mehr, vielleicht auf der Rückfahrt.

(27.05.2022)

 

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7| REVEL

-Okzitanien- 

Wir stehen auf dem privaten Stellplatz Park de Revel, auf dem wir zwischen Schotter- oder Grasparzelle wählen konnten. Zum Preis von 12,50 €/24 Std. gesellten sich 5 € für die Karte PASS'ETAPES, mit der man nach Zahlung der entsprechenden Übernachtungsgebühr auf allen im "Camping-Car Park" zusammengeschlossenen Stellplätzen Zutritt hat. 

Noch wissen wir nicht, ob wir die Karte öfter benutzen werden, aber der Platz von Revel ist auf jeden Fall sein Geld wert mit viel Raum, Ruhe, Grillplätzen und Picknicktischen. Auch Strom ist im Preis inbegriffen. 

 

Die Attraktion dieser Kleinstadt mit ca. 9.500 Eiinwohnern ist quadratisch, fast 700 Jahre alt und quillt an jedem Samstagvormittag über vor Leben. Natürlich musste die komplizierte Holzkonstruktion der offenen Markhalle vor knapp 200 Jahren  erneuert werden, hat aber schon wieder genügend Patina angesetzt, die ihre Attraktivität erhöht. Am Freitagnachmittag nutzten wir die Leere, um uns das Bauwerk in Ruhe anzuschauen und festzustellen, dass wir zum Markt am nächsten Tag besser mit den Rädern fahren, um Eier und Käse,  Wurst und Spargel, Brot und Erdbeeren in Gabriels Gepäcktasche nach Hause bringen zu können.

 

 

 

Schön fanden wir, dass wir ausschließlich Stände mit Lebensmitteln sahen (ein Markt für Klamotten etc. findet zur selben Zeit in einem anderen Viertel statt). Von allen Seiten strömten die Einwohner  ins Zentrum, trafen sich zu Schwätzchen an ihren Lieblingsständen und füllten dort ihre Einkaufstaschen und -karren bis zum Rand. Eine kleine Blaskapelle lieferte schwungvolle Hintergrundmusik.

(28.05.2022)

 

 

 

8l CASTELNAUDARY

-Okzitanien-

Tja, hier gibt's für dieselbe Karte und das gleiche Geld einen Stellplatz, auf dem man die Nachbarn bitten kann, mal kurz das Salz von Fenster zu Fenster rüberzureichen. Aber ein großer Vorteil ist die Lage direkt am Kanal und die Nähe zur Innenstadt, auch ist der Stromanschluss im Preis von 13 € inbegriffen. Trotz Straßenverkehr war die Nacht ruhig.

 

 

Le Cassoulet 

ist ein französisches Eintopfgericht auf der Basis von weißen Bohnen, Speck und Schweinefleisch. Castelnaudary gilt als die Hauptstadt dieser Spezialität, was man an der Vielzahl der Restaurants merkt, die das Gericht nicht erst auf ihrer Speisekarte, sondern schon in ihrem Namen untergebracht haben. 

Der modernen Küche sind keine Grenzen gesetzt bei Zusammensetzung und Preisgestaltung. Unser Cassoulet im Restaurant Chez David war mit Rotwein und Ente angereichert, lecker und gehaltvoll, ohne schwer im Magen zu liegen, und mit 25 € hoch im Preis. Aber gut! Wir hatten Glück, am Samstagmittag ohne Reservierung noch einen Tisch zu bekommen, danach mussten mehrere Gäste abgewiesen werden. 

 

Wie ein kleiner See dient ein Wasserbecken (Bassin) mitten in der Stadt dem Kanal du Midi als Zulieferer, verbunden durch eine schmale Rinne. 

 

 Unsere kleine Radtour am Kanal war so ganz anders als die vorigen. Wir fuhren am späten Samstagnachmittag Richtung Südosten, meist auf Sand, mal auf Schotter oder in Höhe der Schleusen auf Kopfsteinpflaster. An solchen - kurzen - Stellen zog ich mit Rücksicht auf meine Wirbelsäule das Schieben vor.

 

Viel Abwechslung bieten das Bassin mit seinem Blick auf die Altstadt und die vielen Schleusen. Gleich hinter der Stadt liegen die 4 Écluses de Saint-Roch, mit deren Hilfe seit dem 17. Jahrhundert ein Höhenunterschied von  10 m überwunden wird. 

 An 2 aufeinanderfolgenden Schleusen hatten wir später das Glück, 2 großen Booten bei diesem Manöver zusehen zu können. Diese Langsamkeit des Reisens auf einem Kanal mit Geduld an den Schleusen fanden wir anziehend, fast meditativ. (29.05.2022)

 

Nachtrag (31.05.2022): Wenige Kilometer hinter der Ausfahrt aus Castelnaudary in Richtung Narbonne liegt ein Leclerq-Supermarkt mit Tankstelle, an der auch Gas gezapft werden kann. 

 

 

 

 

9| CARCASSONNE

-Okzitanien-

Der Stellplatz Aire de Camping-Car liegt am Ortsrand und doch nah am Geschehen. Mit seiner großzügigen Anlage war er für uns erholsam nach der Enge in Castelnaudary. 15 €/24 Std. inclusive Wasser, kein Strom. WICHTIG: Um den Wasserhahn zum Laufen zu kriegen, muss man den Zahlencode eingeben, der fettgedruckt auf dem Ticket steht. 

 

Das Geschehen spielt sich für Touristen in dieser Stadt mit ca. 46.000 Einwohnern hauptsächlich auf einem Hügel in der Altstadt ab. Dort liegt La Cité de Carcassonne, eine gigantische mittelalterliche Festung, die im 19. Jahrhundert vollkommen restauriert wurde. Der erste Stein wurde schon im  1. Jahrhundert unserer Zeitrechnung gelegt und so die Stadt am Ufer der Aude gegründet.

 

 

Wir haben uns La Cité mit dem Fahrrad genähert, was vom Stellplatz aus kein Problem ist. Die letzte Steigung war heftig, dank Motor aber zu schaffen. Eine Besichtigung des Inneren haben wir uns aufgespart, sind stattdessen rundherum geradelt und danach ein gutes Stück am Fluss Aude entlang.

 

 

 

Ach ja, vorher habe ich noch den grünen Spargel vom Markt in Revel verarbeitet, dabei das Rezept unseren Möglichkeiten angepasst mit schlichten Makkaroni und zerstückelten Tomaten statt Cherrytomaten. Getrocknete Kräuter der Provence taten es auch anstatt frischem Basilikum. Der Ergebnis war jedenfalls so köstlich, dass wir beide die für vier Personen vorgegebene Menge restlos verputzt haben.

(30.05.2022)

 

 

 

10| LE SOMAIL

-Okzitanien-

Wenn das keine Idylle ist! Ein kleines französisches Dorf mit Hafen am Canal du Midi, wo Wohnmobile auf einem Parkplatz gratis stehen dürfen mit der Nase zu den Booten. Hinter uns eine hohe Baumreihe, die bis zum frühen Nachmittag Schatten spendet, danach lädt die Sonne die Solarpanelen auf. Bis zum Abend füllt sich der Platz, 12 Fahrzeuge stehen hier jetzt. 

 

Eine steinerne Brücke überquert den Kanal, an ihr klebt eine Kapelle. Dahinter scharen sich an beiden Ufern mehr Restaurants, als das Dörfchen aus ein paar Sandsteinhäusern vermutlich  Einwohner hat. Witzig ist der kleine Lebensmittelladen in einem Boot, wo man morgens frisches Brot und Croissants kaufen kann, und beeindruckend das riesiges Antiquariat mit über 50.000 Büchern. Best sortiert und liebevoll geführt, ein Geschäft, das man in derartiger Größe eher in Paris vermutet als an diesem verträumten Ort.

 

 

SLOW DOWN steht auf dem Schild eines der unzähligen Hausboote, und diese zwei Worte treffen die gelassene Atmosphäre von Le Somail total. Zumindest in der Vorsaison, wenn die Enten ungestört über den Dorfplatz watscheln können. Bei uns hatte diese Gelassenheit den Effekt, dass wir noch eine zweite Nacht angehängt haben.

 

Klar, manche Boote müssen mit Schleifmaschinen von alten Farbschichten befreit werden, wozu auch laute Hochdruckreiniger hilfreich sind, und kraftvolle Staubsauger sind auch angesagt. Aber was ist das schon gegen permanenten Straßenlärm?

 

 

 

 

 

 

Wieder sind wir am Kanalufer geradelt, zu beiden Seiten. Die Wege sind sandig oder mit Schotter bedeckt, teilweise eng und hoprig wegen der Wurzeln, die die Bäume haben in den Himmel wachsen lassen. Eher etwas für Mountainbiker oder Jüngere. Oder beides zusammen.

 

Auf halbem Weg zu unserem Ziel Narbonne sind wir deshalb durch die Asphaltstraßen eines Dorfes geradelt und haben danach kehrtgemacht,. Eine schöne Tour durch sehr viel Grün war es trotzdem!

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

11| NARBONNE

-Okzitanien-

Für den Besuch der Stadt übernachten wir auf dem Camping Les Floralys, 18 €/24 h ohne Strom. Stellplätze haben wir nur in Narbonne Plage gefunden, was uns zu weit weg liegt, und auf Parkplätzen in der Stadt hätten wir uns nicht sicher gefühlt. 

Dieses einfache 2-Sterne-Campsite hat für uns den unschlagbaren Vorteil eines eigenen Zugangs zum Canal de la Robine (allmählich komme ich durcheinander mit den vielen Wasserläufen auf unserer Tour), zudem mit Zahlencode gesichert. Der Rad- oder Spazierweg führt in nur 3 km direkt in die Innenstadt.

 

 

 

Nach 2 Tagen traumhafter Idylle in Le Somail war uns nach Stadt. In Narbonne leben über 50.000 Menschen, der Tourismus spielt sich hauptsächlich in Narbonne Plage in über 10 km Entfernung ab. Interessant ist la Place de l'hôtel de ville, wo Rathaus, ehemaliger Bischofspalast und die unvollendete Kathedrale eine Einheit bilden. Narbonne bietet mediterranes Flair ohne Massentourismus, so entsteht eine entspannte Atmosphäre.

 

In der Mitte des Platzes liegt ein Reststück der Via Domitia aus vorchristlicher Zeit, die den Handel von Italien, Frankreich und Spanien miteinander erleichterte. Vermutlich auch die Kriegsführung gegeneinander. 

 

Gegenüber dem Rathaus prangt das schöne ehemalige Kaufhaus Lafayette, den Damen der Gesellschaft gewidmet. Heute beherbergt es im Erdgeschoss ein Einkaufszentrum, zu der gut sortierten Lebensmittelabteilung muss man sich durch Putzmittel und Klamotten arbeiten..

 

 

Ansonsten haben wir uns wieder einmal treiben lassen und die Räder abwechselnd durch elegante Einkaufsstraßen oder enge Inmigrantenviertel geschoben. Irgendwie sind wir wieder auf dem Rathausplatz gelandet und von dort in der Nachmittagssonne zurück zum Camp gefahren.

 

 

 

 

BÉZIERS

-Okzitanien-

Es war eindeutig mein Fehler, dass das Navi uns durchs Zentrum kurven ließ, bis wir entnervt auf dem Stellplatz landeten. Dort kamen wir ebenso schnell wie voreingenommen zu dem Schluss, dass dieser ruhige und großzügig angelegte kommunale Platz das Beste ist von der ganzen Stadt. Etwas mehr als 10 €/24 Std. + 2 € Wasser + 3 € Strom. 

 

Durch die Hintertür gelangt man auf einen Rad- und Fußgängerweg, der an den Kanal de l'Orb führt, und von dort geht es weiter zum Fluß Orb oder zum Canal du Midi. Wir haben beides nicht abgefahren, sondern sind ins erstbeste Restaurant gegangen, die Raffinerie, wo wir gut gegessen haben (Tagesmenü 23 € + Getränk), und abends in das große, grüne und lichtdurchflutete Einkaufszentrum Polygone, wo wir im Supermart der Casinokette eingekauft haben. Dazwischen Siesta und grobe Planung der weiteren Tour. Sorry, aber die Stadt hat uns wirklich nicht mehr gereizt, ein andermal vielleicht.

 (03.06.2022)

 

 

 

12| NÎMES

-Okzitanien- 

Dieses Foto zeigt gleich zwei charakteristische Merkmale des  privaten Stellplatzes: :viel Grün und im Hintergrund Bernard, den Besitzer, wie er ein Fahrzeug sicher durch krumme Weg führt. Neben seinem  herzlichen Empfang und nimmermüdeN Betreuung  verblasst die primitive Ver- und Entsorgung (funktioniert aber!). Die Unterbringung in einem privaten Garten erinnerte uns an die Minicamps z.B. in der Slowakei. Zwei wunderbar ruhige Nächte verbrachten wir hier nach einer Fahrt durch enge Straßen, an einem Wegstück mit eingeklappten Seitenspiegeln.

 

Zum sehenswerten Zentrum der Stadt mit über 150.000 Einwohnern sind es rund 3 km, die auf dem Rückweg nach oben je nach Alter, Kondition und Wetter anstrengend werden können, zumal man ja in der Stadt auch noch herumläuft. Also: Ächz-Stöhn-Keuch, aber durchaus machbar!

 

Am schwül-heißen Freitagnachmittag  genossen wir Ruhe und viel Schatten in den weitläufigen Jardins de la Fontaine, geschaffen vor fast 300 Jahren. 

 

 

 

Vor unserer Ankunft hatten wir nichts gewusst von der "feria", dem Stadtfest rund um abendliche Stierkämpfe in der Arena, während viele andere extra deswegen gekommen waren. Das beeindruckend große Amphitheater aus dem 1. Jahrhundert n.C. gilt als das besterhaltene weltweit und wird seit Jahren aufwändig restauriert, um auch die nächsten Jahrhunderte zu überdauern. Hier finden regelmäßig Konzerte und eben auch immer noch Stierkämpfe statt. Schon auf den Wiesen waren uns Herden der imposanten schwarzen Tiere aufgefallen.

 

Am Samstagvormittag ließen wir uns treiben. Die Altstadt von Nimes vermittelt den Eindruck, dass hier viel Geld ist oder zumindest einmal war, wovon ganze Straßenzüge voller klassizistischer Prunkbauten zeugen. Ein großer Teil des Zentrums ist Fußgängerzone, begrenzt vom quirliegen Boulevard Gambetta, auf dem sich alle Welt zu treffen scheint.

 

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 Am meisten beeindruckt haben uns les Halles, die Markthallen. Genaugenommen ist es nur eine Halle, die aber war am Samstagvormittag voller Leben, wie in Revel spielte auch eine Blaskapelle auf.  Und nicht nur das, wir sahen nicht nur Touristen, die staunten und fotografierten, sondern freuten uns über die vielen Einheimischen, die bei Brot und Gemüse, Sardellen und Austern, Schweinespeck und Lammkoteletts zuschlugen. Nur so kann ein Markt am Leben erhalten werden. Einen kleinen Beitrag leisteten auch wir, und Gabriel trug die Zutaten unseres sehr leckeren Mittag- und Abendessens frohgemut den Weg hinauf zum Stellplatz.

(06.06.2022)

 

 

 

 

BEDOIN

-Provence-Alpes-Côte d'Azur-

Der 1910 m hohe Mont Ventoux zieht vor allem Radler an, professionelle und Hobbysportler. Uns reichte für den Blick von unten die Anfahrt und eine Überachtung auf dem Stellplatz, der zur Camping-Car-Park-Kette gehört und für etwas über 13 € die gewohnte Qualität bietet und die Nähe zum beschaulichen Dorf. 

 

Einen geplanten Verbleib in CARPENTRAS haben wir ersatzlos gestrichen, weil wir den angestreben Bauernhof-Stellplatz nicht fanden. Dafür haben wir ausgiebig Waschmaschine und Trockner der Supermakrtkett U genutzt, die unerwartet effektvoll gearbeitet haben.

Deshalb hier die Koordinaten zum Wäschewaschen: N 44°  3'  36.73'' - E 5°   4'  16.16''.

(08.06.2022)

 

 

 

 

13| FORCALQUIER

-Provence-Alpes-Côte d'Azur-

Der kostenlose Stellplatz der Gemeinde ist groß, zum Teil mit Schatten und liegt günstig gegenüber einem Intermarché mit Tankstelle. Zudem bietet er im hinteren Teil ein Treppchen, das zu kaum befahrenen Straßen in den Ort mit etwas über 5000 Einwohnern führt. 

 

Bei der einen Treppe bleibt es nicht. Wer die alte Zitadelle sehen will, muss ordentlich steigen, auf Straßen, Steinwegen und über Schotter. Belohnt wird er mit einem tollen Blick ins Land und mit acht Glocken, eingefasst von einem modernen Betonquadrat und eigenhändig bespielt von einem Glöckner, der sich dafür zweimal wöchentlich auf die Bank davor setzt. 

 

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Der historische Kern von Forcalquier windet sich den Hügel hinauf und ist voller Restaurants, Eisdielen und kleiner Geschäfte, genauso wie der ebene untere Teil, wo Rathaus und Kirche liegen. Wie in vielen Dörfern der Haut-Provence ist am Montag Markt. Am Nachmittag des Pfingstmontag merkten wir nichts mehr davon und freuten uns am Dienstagmittag über die gut besetzten Restaurantterrassen.

(08.06.2022)

 

LARAGNE-MONTÉGLIN

-Provence-Alpes-Côte d'Azur-

So beeindruckend der Name, so unscheinbar der Ort mit ca. 3500 Einwohnern. Aber der kostenlose Stellplatz am Ortsrand ist groß, relativ ruhig und mit schlichter und gut funktionierender Servicestation ausgestattet. Wenn man von Osten, d.h. vom Ort kommt, liegt an erster Stelle ein Pkw-Parkplatz und danach einer für Lkw's. Erst die dritte Einfahrt führt auf den Wohnmobilstellplatz.

 

Lasragne-Montéglin hat überraschenderweise ein Michelin-Sterne-Restaurant zu bieten, dessen Speisekarte wir eurofürchtig von außen betrachtet haben, und ein Schuhgeschäft, in dessen Schaufenster ich ein paar bequeme UND schicke  Sandalen einer deutschen Marke entdeckte, die ich jetzt mein eigen nenne. Also doch nicht so unscheinbar, dieser Ort, wie ich eingangs behauptet habe ;-)) 

(10.06.2022)

 

 

 

14| BRIANÇON

-Provence-Alpes-Côte d'Azur-

Über den Gratis-Stellplatz in Briançon hatten wir viel Negatives gelesen, können dem aber nicht zustimmen. Okay, die Ver- und Entsorgungsstation ist z.Zt. außer Betrieb, weshalb wir mit vollem Wassertank angereist sind und zwei Nächte blieben. Entsorgen kann man nach wie vor, und links von der Säule, vor dem Schwimmbad, ist eine niederige Wasserzapfstelle, die nach kräftigem Kurbeln ordentlich in die Karaffe liefert.

 

Offiziell ist der Aufenthalt auf 24 Std. begrenzt, aber darum kümmerte sich niemand. Und ja, der Straßenverkehr ist auf dem geräumigen Platz nicht zu überhören, dafür ist es nur  1 km zum Leclerq und auch der große Park ist nah und die Altstadt nicht weit.

Es ist schon eine Leistung für eine Kleinstadt in den Bergen, auf ihrer begrenzten Fläche überhaupt einen Wohnmobil-Stellplatz kostenlos zur Verfügung zu stellen.  

 

Mehrere Wege führen in die Altstadt und auf die noch höher gelegene Festungsanlage, wir entscheiden uns für den steilen und nicht überall gesicherten Treppenaufstieg im Parc de la Schappe. Der Name kommt von der alten Seidenfabrik, die in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts hier errichtet wurde und ihren Betrieb nach 90 Jahren einstellte. Die Fassade des imposanten Gebäudes steht noch heute, und Schappeseide ist immer noch ein Begriff im Textilgewerbe, allerdings für eine minderwertige Seidenart. Der langgezogene Park, geplant und angelegt fast zeitgleich mit der Fabrik, ist ein grünes und schönes Unikum in einem langgezogenen Tal. Im vorderen Teil beherrschen ein Pagode, ein japanische Brücke und ein kleiner See das Bild, Spaziergänger genießen die gepflegte Ruhe und halten ein Schwätzchen auf einer der vielen Bänke. Auf dem hinteren Teil verlustieren sich Kinder und Jungendliche in einem bemerkenswert vielseitigen Abenteuerpark.

 

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Fast ein Jahrhundert lang hat die Seidenfabrik (usine de la Schappe) das Leben in der Stadt bestimt. Heute zieht sie Radsportler an und Wanderer, im Winter auch Skifahrer, und Touristen wie unsereins, die durch die Altstadt schlendern oder sich gar zur alten Festung hochtrauen. Wir wussten, dass die Cité Vauban (der Name stammt von einem Festungsbaumeister Ludwigs XIV) das alte Rathaus beherbergt, mindestens eine Kirche und drei monumentale Tore, und waren überrascht von dem Wohnviertel, dessen Häuser sich um die Touristenspots scharen. Einschließlich Schule, Kindergarten und vielleicht auch Altersheim,

 

 

 

Natürlich hat man von oben einen tollen Blick auf die Stadt, eingebettet in die Alpen.

(11.06.2022)

 

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Zwischen Briançon in Frankreich und Pinerolo in Italien müssen wir den Col de Montgenèvre mit seinen 1850 Höhenmetern überwinden, bei gut ausgebauter Straße ein Kinderspiel für unsere Maggie. Das bedeutet auch, von rund 1200 m auf etwas über 300 m hinabzusteigen mit einem Temperaturanstieg von 20 auf 30 Grad, der Beginn einer für den Monat Juni ungewöhnlichen Hitzewelle. Aber wir können unsere Reiseroute dieses Mal nicht spontan ändern, das Treffen mit den mallorquinischen Freunden in Verona einschließlich Opernbesuch steht fest.

 

 

 

 

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