21. September bis 16. Oktober
35| KATALONIEN: Santa Pau mit Mieres und Sta. Maria del Collell - La Seu d'Urgell - Beranui - Lleida
36| ARAGONIEN: Zaragoza
37| LA RIOJA: Elciego
38| BASKENLAND: Vitoria-Gasteiz
39| KANTABRIEN: Laredo - Santander - San Vicente de la Barquera - Llanes
40| ASTURIEN: Avilés und Overo
41| GALIZIEN: Ribadeo - Foz - Viveiro - Valdopiño - Betanzos - Baralla
SANTA PAU
Dieses Dorf gehört zum Naturschutzgebiet Garrotxa, dessen Landschaft geprägt wurde von Vulkanen. Viele der kleinen Orte haben die mittelalterliche Bausubstanz gut erhalten. Wir übernachteten auf einem für Wohnmobile ausgewiesenen Parkplatz hinter der Touristen-Information, dort ging es angenehm ruhig und entspannt zu bei meist schönem Wetter. Praktisch der kleine Supermarkt schräg gegenüber an der Hauptstraße.
Ein Gang durch den alten Ortskern lohnt sich mit dem Marktplatz und seinen Arkaden, Aussichtsplattformen und labyrithisch angelegten kleinen Gassen. Wobei es mehrfach treppauf und treppab geht. Gefallen hat uns die Kombination von Baudenkmälern und Gedenktafeln für Widerstandskämpfer gegen die Franco-Diktatur und Opfer des von Deutschland ausgehenden Nationalsozialismus. Das ist ungewöhnlich für einen kleinen Ort, der von seiner jahrhundertealten Bausubstanz lebt, und auf diese Weise versucht, auch die jüngere Geschichte lebendig zu halten.
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Wir blieben zwei Nächte und wagten auch eine Radtour, bei der es für meinen Geschmack zuviel und zu oft Höhenunterschiede zu bewältigen gab. Aber das Mittagessen auf der Terrasse des rustikalen Restaurants Can Met in Mieres füllte die verlorenen Kalorien wieder auf. Sorry, die Homepage gibt es nur auf Katalan, wie auch der kleine Ort selbst sehr auf Katalonien ausgerichtet ist.
LA SEU D'URGELL
Von Santa Pau fuhren wir weiter über in den Pyrenäen, wo wir das Glück einer Übernachtung auf dem städtischen Stellplatz hatten, bevor er am nächsten Morgen für eine mehrere Tage wegen anstehender Arbeiten geschlossen wurde.
Unser Stadtbummel fiel wegen Kopfschmerzen kurz aus, obwohl der Ort mit der Kathedrale, der Altstadt mit ihren Arkaden und dem Austragungsort der Kanuwettbewerbe im Slalom bei den Olympischen Spielen 1992 durchaus etwas zu bieten hat. Ein moderner Aufzug verbindet den "Olympischen Park" mit der Oberstadt.
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BERANUI
Das verwinkelte Bergdorf liegt auf etwas über 1.000 m Höhe und ist so klein, dass selbst das Internet mitsamt Google Maps es fast übersehen hätte. Auch wir wären nie dort gelandet, wenn Gabriel nicht mit einem der 10 (in Worten: zehn) festen Bewohnern dort befreundet wäre. Schon die Anfahrt ist über die letzten Kilometer unmöglich für ein Wohnmobil, von einer Parkmöglichkeit im Ort ganz zu schweigen. Man muss ich ein Konglomerat von vielleicht 20 Häusern vorstellen, dichtgedrängt auf kleiner Fläche, die über Steigung und Gefälle von zum Teil mehr als 10 % verteilt liegt.
Mit dem Motorrad oder Fahrrädern ist dies machbar, auch Wanderer kommen voll auf ihre Kosten.
Beranui liegt auf dem Gebiet des Vall Fosca, in dem man im Auto oder über Wanderwege oder vielleicht auch mit dem Mountainbike eine ganze Reihe kleiner Dörfer besuchen und die wunderschöne Berglandschaft genießen kann. Ende September habe ich köstliche wilde Brombeeren gepflückt, vielleicht kommen auch kundige Pilzsammler auf ihre Kosten.
LLEIDA
Wir übernachteten wir auf einem großen öffentlichen Parkplatz in der Nähe der Universität mit einem Supermarkt in unmittelbarer Nähe, nachdem die Besatzung eines patroullierenden Streifenwagens ihr Okay gegeben hatte für Übernachtung ohne jegliche Anzeichen von Camping-Verhalten. Dabei lachten sie, weil wir eine Nacht zu Beginn der jährlichen Patronatsfeierlichkeiten erwischt hatten und den heißesten Teil, das Correfoc = Feuerrennen, vom warmen und sicheren Wohnmobil aus verfolgen konnten. Bei dieser sehr katalanischen Tradition geht es darum, unter viel Gejohle und Trommelwirbeln den feuerspeienden Drachen und Teufeln aus dem Weg zu rennen, und das in möglichst feuerfester Kleidung. Nicht nur wir hatten unseren Spaß!
Wahrzeichen von Lleida ist La Seu Villa, der alte Bischofsitz mit der ehemaligen Kathedrale hoch oben über der Stadt. Zum Glück trägt uns ein Aufzug das letzte Stück des Wegs nach oben, zuvor galt es einige Treppen zu bewältigen. Die Cafetería oben und der Blick nach unten belohnen uns für den Aufstieg ebenso wie die Proben eines weiblichen Soul-Terzetts für ein Konzert am Abend.
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ZARAGOZA
Die Hauptstadt von Aragón mit fast 700.000 Einwohnern stellt gegenüber von Gebäuden der Universität einen großzügigen und kostenlosen Platz für Wohnmobile zur Verfügung. Die ca. 4 km zur Innenstadt sind leicht zu bewältigen mit der Straßenbahn oder dem Fahrrad.
Wir haben die Straßenbahn vorgezogen, weil wir ungern unsere schweren Elektroräder durch die Innenstädte schieben oder nach einem Platz zum Anschließen suchen, den wir womöglich am Ende des Tages auf müden Füßen suchen müssen.
Um es gleich zu sagen: Zaragzoza hat uns überaus gut gefallen! Nicht nur die Altstadt mit ihren hohen und herrschaftlichen Bauten, auch die neueren Viertel. Sie sind fahrradfreundlich angelegt, mit vielen Parks und grünen Fußgängerstraßen zwischen den Wohnblöcken, Sportanlagen und Schulen.
Der Palast Aljaferia aus dem 11. Jahrhundert mit Stilelementen aus der Zeit arabischer Vorherrschaft und Architektur der katholischen Gotik ist heute der Amtssitz des Landesparlaments. Damit ist gewährleistet, dass das imposante Gebäude gepflegt, erhalten und immer mal wieder in Teilen renoviert oder erneuert wird. Für mich ein Beispiel lebendiger und wachsender Architektur.
Das Museum des Forums von Caesaraugusto hat in seiner Fassade die Farbe und die Struktur von antiken Gebäude aus der Umgebung aufgenommen.
Die größte Barockkirche Spaniens steht in Zaragoza, die Basilica del Pilar unweit vom Ufer des Ebro, der sich schlammfarben durch die Stadt schiebt. Mir haben mal wieder die farbigen Mosaiken auf den vielen Türmen und Türmchen gefallen, der moderne Zugang zum langgezogenen Kirchplatz bildet mit seinem künstlichen Wasserfall einen starken Kontrast..
Zu guter Letzt noch ein paar Fotos von unserem Bummel durch die Innenstadt als unbedingte Empfehlung für einen Besuch von Zaragoza: Kleine Frösche krabbeln auf dem Brückengeländer über dem Ebro, eine Straße mit pastellfarbenen Wohn- und Geschäftshäusern im Zentrum und der Eingang in die Markthalle aus dem Jahr 1903.
ELCIEGO
Schon zum 4. Mal seit 2016 sind wir in Elciego, die Berichte darüber findet ihr hier. Der kostenlose Stellplatz wird immer noch gepflegt und gut instandgehalten. Dass während der kurzen und anstrengenden Weinlese einige Arbeiter den Picknickplatz für ihre Mittagspause nutzten, finden wir völlig in Ordnung.
Wieder haben wir Wein gekauft, in diesem Jahr bei den Bodegas Bauza, die praktischerweise direkt über dem Stellplatz liegen. Das Verhältnis von Preis, Qualität und persönlichem Geschmack hat uns überzeugt.
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Das von dem Stararchitekten Frank Gehry geschaffene Gebäude der Bodegas Marqués de Riscal und die Kirche San Andrés Eliza im Ortskern bestimmen von außen das Bild des Weindorfs.
Unser Freund fuhr mit uns zum Essen ins Nachbardorf Cenicero und dort in die Bar Olano mit angeschlossenem Comedor (Speiseraum), wo wirklich noch Hausmannskost gereicht wird. Unter der Woche kostet das Mittagsmenü mit Vorspeise, Hauptgericht und Nachtisch 11 €, am Wochenende 18 €, und das inclusive gutem Tischwein. Bei einem Besuch ist es sicher hilfreich, zumindest etwas Spanisch vertehen und sprechen zu können.
Beeindruckt hat mich an Cernicero die Aufteilung in Ober- und Unterstadt, hoffentlich anschaulich zu sehen in den beiden folgenden Fotos. Das erste zeigt eine Weinkellerei von der Straße aus mit Erdgeschoss, 1. Stock und Dach darüber. Auf dem zweiten sieht man die volle Höhe des Gebäudes von der Brücke aus, unter dem sogar noch eine Tiefgarage liegt.
Hauptstadt VITORIA GASTEIZ
Auf einem Großparkplatz bietet die Stadtverwaltung 40 Wohnmobilen mit bis zu 8,5 m Länge eine kostenlose Übernachtungsmöglichkeit incl. Ver- und Entsorgung. Direkt gegenüber liegt eine Bäckerei, in ca. 500 m ein Mercadona, und auch die Straßenbahnlinie in die Innenstadt ist nah. Ganz zu schweigen von einem Waschsalon, dem wir mit Bettwäsche und Handtüchern einen Besuch abstatteten.
Die ca. 2,5 km ins alte Zentrum sind wir zu Fuß gegangen, um auch ein wenig vom neuen Teil der Stadt abuzulaufen. Das hat sich gelohnt, wie in Zaragoza sahen wir viel Grün auf weitläufigem Gelände zwischen den Häuserblocks, Fahrradwege und moderne Gebäude wie die zentrale Busstation und das Kongresszentrum 'Europa'. Letzteres ist an der Längsseite vollkommen bewachsen, während der Busbahnhof mit einer Unmenge an Solarpaneelen überrascht. Sie sind nicht auf dem Dach befestigt, sondern ziehen sich über jedes Stockwerk zwischen den Fensterfronten.
Die Altstadt hat es in sich! Über eine Rolltreppe mit schützendem Dach konnten wir leicht die 4 oder 5 Etagen bis zum 'Gipfel' erreichen, den die Jugend auf herkömmlichen Treppen erklimmt.
Das historische Zentrum liegt auf einem langgezogenen Hügel, schmale Gassen zeichnen den abgerundeten Verlauf von dessen Längsseiten nach. Beeindruckend ist die quadratische Plaza España mit dem Rathaus genauso wie die Kathedrale, aber wie fast immer sind wir mehr oder weniger ziellos über die Plätze und durch die Gassen geschlendert. Entsprechend planlos sind auch die folgenden Fotos entstanden.
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Drei Nächte blieben wir auf dem Parkplatz, mehr ist offiziell auch nicht erlaubt. Den Ankunfstag nutzten wir für Einkäufe und zum Wäschewaschen und lernten dabei ein wenig das Viertel um uns herum kennen. Am zweiten Tag, einem Samstag, besuchten wir die Innenstadt mit kurzem Aufenthalt in einer Cafetería, und den Sonntag blieben wir, weil wir uns bei Dauerregen in dieser Stadt und auf diesem Platz gut aufgehoben fühlten - und ich endlich diese Webseite aktualisieren kann! Eine Regenpause am frühen Abend nutzten wir für einen Spaziergang in die andere Richtung bis zum Industriegebiet und fanden wieder viele Grünflächen und Auslauf für die Bewohner der Blocks und Reihenhäuser mit Gärten.
LAREDO mit AJO
Zwischen Santander und Bilbao bietet die Sichel der Bucht von Laredo Spaziergängern, Joggern und Radfahrern eine 4 km lange Strandpromenade, einen breiten Sandstrand für Badegäste und meistens den Surfern genügend Wellengang für ihre Bretter. Auf unserem Parkplatz in Strandnähe stand Anfang Oktober nur ein Pkw neben 13 Campern und Wohnmobile. Während der Saison wird sich das Verhältnis wahrscheinlich deutlich verschieben.
Die umliegenden Wohnblocks waren so gut wie ausgestorben, nur wenige Menschen trugen Klappstühle und Picknickkorb an den Strand. Nach den drei Tagen in Vitoria-Gasteiz genossen wir den den Spaziergang über die ca. 2,5 km in die Innenstadt, einen großen Teil davon entlang der breiten Promenade mit herrlichem Blick auf das ablaufende Wasser am Strand.
Nachdem wir die buckelige Altstadt besichtigt hatten, hielten wir die Bucht für den weitaus schöneren Teil von Laredo. Viele Häuser, Wohnungen und Läden werden zum Kauf oder zur Miete angeboten und manches Gebäude verfällt so langsam. Wobei wir natürlich nicht wissen, ob das dem Stillstand von 2020 zu schulden ist oder schon vorher so war.
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Auf einer Landzunge liegt Ajo (wörtlich übersetzt: Knoblauch, der Ort hat aber wohl nichts mit der Knolle zu tun), der Leuchtturm dort ist bemalt und bekannt wie ein bunter Hund. Von Laredo aus sind es ca. 30 Minuten Fahrt bis zum Parkplatz - von denen wir jedem Wohnmobilfahrer nur abraten können! Auf der immer schmaler werden Landstraße gibt es bei dem wenigen Verkehr immer eine Ausweichmöglichkeit, das Problem sind die letzten 500 m, die sich in engen Kurven durch Dorfstraßen winden. Einmal angelangt, gibt es kein Zurück mehr, und auf dem Parkplatz erwarteten uns neben einem weiten Rundblick Schlamm und Pfützen, ein VW-Käfer mit eingeschlagenen Fensterscheiben und ein eisiger Wind. Der Leuchtturm? In weiter Ferne als kleiner Pinn am Horizont wahrnehmbar. Für uns gab es nur ein Nichts wie weg, kleine Camper mögen sich da oben wohlfühlen.
Entlang der Landstraße konnte ich mich noch an der farbenfreudigen Malerei erfreuen, aber zum Leuchtturm sollte man lieber wandern.
Der spanische Künstler Okuda San Miguel ist von Graffiti über behördlich genehmigte Street-Art zur Bemalung von Gebäuden bekommen, seine Werke sind auch in Oldenburg oder Mannheim nicht zu übersehen.
Hauptstadt SANTANDER
Wir übernachteten in Camargo, ca.5 km von Santander entfernt. Der Stellplatz liegt zwischen Hafen und dem kleinen Flugplatz von Santander. Für 7 € incl. Strom ist man hier gut aufgehoben, kassiert wird der Betrag von einem freundlichen Angestellten des Hafenbetriebes.
Der erste Tag war einigermaßen verregnet, weshalb wir nur einen kurzen Spaziergang um den Hafen machten mit weitem Blick über die Buch nach Santander.
Beim Googeln von Santander wurden mir als erstes allerhand Seiten über die gleichnamige Bank gezeigt, erst als ich das Wort Ciudad (Stadt) hinzufügte, öffneten sich Informationen über die kantabrische Hauptstadt. Mitbegründer der Banco Santander war der Ururgroßvater der jetzigen Hauptaktionärin und Vorstandsvorsitzenden, seit 1857 hat sich das Geldinstitut zu einer der führenden Banken Europas entwickelt. In der Geburtsstadt der Gründer imponiert an der Promenade das Centro Botín, Kulturzentrum und Museum für Moderne Kunst.
Ausnahmsweise sind wir mit dem Rad in die Stadt der schönen Stränden gefahren, was von Camargo aus problemlos möglich ist. Fast 33 km unterwegs und haben nie zwischen Autos radeln müssen, immer waren es Fahrradwege oder mit Fußgängern geteilte Bürgersteige.
Ein langes Stück fuhren wir zwischen Stadt und Meer, vorbei am Fährhafen, Museen und Nautikschule, alten und neuen Wohnblöcken und dem modernen Veranstaltungszentrum. Einfach herrlich!
Santander besticht durch seine Lage am Meer mit Häfen und Sandstränden, Steilküsten und wilden Landzungen. Eine der Hauptsehenswürdigkeiten, den Palacio de la Magdalena auf der Halbinsel gleichen Namens, ließen wir uns nicht entgehen. Der Weg führt nach oben, wo die teuersten Grundstücke und schönsten Villen sich behaupten, ist aber mit Elektrorädern gut zu schaffen. Der Palast ist noch gar nicht so alt, etwas mehr als 100 Jahre, riesengroß und liegt inmitten eines weitläufigen Parks mit altem Baumbestand und fantastischem Blick in die Runde. Wir fragten die Wachposten am Eingang, in gemäßigtem Tempio ist das Radfahren auf den Sandwegen erlaubt.
Santander hat viel mehr zu bieten, als wir auf unseren Fahrrädern erkundet haben. Also wieder einmal ein Grund für einen erneuten Besuch in der Zukunft!
SAN VICENTE DE LA BARQUERA
... ist ein unaufgeregter Ferienort, zumindest in der Nachsaison. Bekannt ist die Playa Meron als Surferparadies, aber auch für Badegäste. Unter den vielen Campern geht es manchmal ein wenig hippiemäßig zu mit wilden Locken am Steuer von mindestens 20 Jahre alten Fahrzeugen, gerne auch noch älter. Schick sehen sie aus, wie sie sich farbig von den zumeist weißen Wohnmobilen unserer Generation abheben. Ihre Reisebewohner, darunter auch etliche Paare mit Kindern, haben mich an meine Jugend in den Siebzigern erinnert.
Der Campingplatz 'El Rosal' bietet Wohnmobilen einen Stellplatz für 10 € in Strandnähe - und von dort guckten wir dann auf die vor dem Strand freistehenden Camper, fast alles Surfer. Trotz mehrerer unübersehbarer Schilder mit Androhung von 40 € Strafe pro Quadratmeter Fahrzeug wurde dies offensichtlich toleriert.
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Die Puente de la Maza bringt Autofahrer und Fußgänger über den breiten Wassergraben von den Stränden in den Ort mit vielen Restaurants entlang der Promenade und dem alten Castillo auf niedrigem Hügel. Ein nicht besonders spektakuläres Gebäude, das aber wegen der Berge (Picos de Europa) im Hintergrund vor allem am frühen Morgen das beliebteste Fotomotiv des Städtchens ist.
LLANES
Vom Stellplatz in Llanes sind es nur ca. 100 m auf den vor über 170 Jahren schon, genau im Jahr 1847 angelegten Paseo San Pedro. Das ist ein wunderbar grüner Weg mit Bänken und Aussichtsplattformen auf der Steilküste hoch über dem Kantabrischen Meer. Unterwegs kann man über mehrere Treppen nach unten gelangen, wir stiegen erst am Ende hinab zur Bucht mit der Playa de Sablón, der größten von den drei Badebuchten in Llanes.
Von der Playa de Sablón gingen wir weiter zum alten Fischereihafen, der immer noch als solcher in Betrieb ist. Das Besondere hier sind die von dem baskischen Künstler Augustín Ibarrola bemalten Wellenbrecher, die andere Häfen als graue Betonklötze vor Sturmfluten schützen.Seit zwei Jahrzehnten sind diese 'Würfel der Erinnerung' Wind und Wasser ausgesetzt, weshalb die Farbe so langsam verwittert.
Llanes hat seinen überwiegend spanischen Touristen noch mehr zu bieten als Badebuchten und Restaurants mit frischen Meeresfrüchten. Die historische Altstadt innerhalb der zum Teil noch aus dem 11. Jahrhundert erhaltenen Stadtmauern wirkte mit ihren Plätzen und Gebäuden auf mich großzügiger, weitläufiger angelegt als manch andere.
AVILÉS und OVERO
Vor dem Besuch des Centro Niemeyer in Avilés übernachteten wir auf dem Stellplatz der Gemeinde im ca. 5-6 km entfernten Overo. Vorteile: Ver- und Entsorgung möglich, Restaurant und Cafetería gleich nebenan, großes Einkaufszentrum in 1 km Entfernung und Zugang zu einem Stausee (Embalse de Trasona), den man zu Fuß umrunden kann.
Avilés bietet dem Besucher viele Gebäude aus sehr alten Steinen, aber mich interessierte das hochmoderne Kulturzentrum aus Beton, erbaut von dem bekannten brasilianischen Architekten Oscar Niemeyer. Es liegt in der Innenstadt von Avilés auf einer künstichen Insel im Fluss gleichen Namens und ist nur über eine Brücke zu erreichen. Das Gelände ist immens mit einem Flachbau für Cafetería und Verwaltung, einem kuppelförmigen und einem geschwungenen Gebäude für wechselnde Ausstellungen, Konzerte, Theater und Kino sowie einem Aussichtsturm. Dazwischen einige riesige Skulpturen, alles verteilt auf blendend weißer Fläche.
Ich hatte Glück mit gleich 2 interessanten Ausstellungen. Eine über den katalanischen Maler Joan Ponç und eine über drei Fotografinnen der mächtigen Agentur Magnum, darunter die Deutsche Inge Morath. Ach ja, auf dem Weg durch die Stadt noch eine Freiluft-Ausstellung mit bekannten Comi-Künstlern, das war toll.
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In Avilés parkten wir Maggie neben dem Fußballplatz, wenig mehr als einen Kilometer vom Zentrum entfernt. Kein Ort zum Übernachten, aber praktisch und für einen Tagesbesuch.
RIBADEO
Die kleine Stadt an der kilometerlangen langen Ria mit Sport- und Frachthafen gefiel uns sehr und wäre perfekt, wenn die Gemeinde einen Stellplatz anlegen würde. Aber auch ohne diesen gibt es für Wohnmobile die Möglichkeit der Übernachtung auf einem Parkplatz am Wasser, wo wir ungestört zwei Nächte verbrachten in Gesellschaft anderer Womos.
Und es gibt das Restaurant La Solane, eine unbedingte Empfehlung von unserer Seite!
Gut für altersschwache Gelenke und angeknackste Gemüter ist der Fahrstuhl schräg gegenüber vom Parkplatz, in dem man hoch ins Dorf schweben kann. Wenige hundert Meter weiter kann man eine Treppe zu den weiterführenden Gassen besteigen, auch eine schmale und kurvige Autozufahrt gibt es vom Hafen aus, die man lieber den Bewohnern überlassen sollte.
Bei schönstem Wetter war die Stadt am Brückenwochenende (am Dienstag war Nationalfeiertag) voller Leben, auch hier waren es vor allem spanische Touristen, die die Restaurants füllten und durch die Straßen flanierten.
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Viele Gemeinden im Norden Spaniens haben entlang ihres Küstenstreifens Spazier-/Wanderwege angelegt (Camino natural), so auch Ribadeo. Diesen Weg finden wir besonders gelungen und abwechslungsreich mit plastischen Hinweisen auf die industrielle und kulturelle Vergangenheit der Region.
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FOZ
Auf dem Gemeindegebeit von Foz steht eine der ältesten Kirchen Spaniens, die Basilika San Martiño de Mondoñedo, erbaut im 6. Jahrhundert. Wir haben sie jedoch nicht zu Gesicht bekommen, genausowenig wie die vielen Vogelarten, die an der kilometerlangen Ria de Foz nisten und dabei der internationalen Surfergemeinde noch genügend Raum lassen.
Lieber sind wir an der Küste spazierengegangen, vorbei an feinsandigen Badebuchten, und haben unsere Nasen in Sonne und Wind gereckt.
Der Stellplatz auf einem gemischten Parktplatz in erster Linie am Meer ist einfach grandios. Eine breite und lange Grasfläche, auf der bei unserer Ankunft am Dienstag (Markttag mit vielen Klamottenständen) unzählige Pkws zwischen den Womos standen, die bis zum Nachmittag allesamt verschwunden waren.
VIVEIRO
Wundert es noch irgendwen, dass auch Viveiro an einer Ria liegt? Sie wird geformt aus der Mündung des Flusses Landro in das Kantabrische Meer, wo sich in grauer Vorzeit die ersten Bürger der künftigen Kleinstadt niederließen. Wir verbrachten eine unruhige Nacht auf dem städtischen Stellplatz, der zentrumsnah auf einem großen und zumindest an diesem Abend vielbesuchten Parkplatz der Sportanlagen liegt.
Aus Viveiro haben wir Souvenirs mitgenommen in Gestalt zweier Hemden und einer Weste für Gabriel. Die Textilindustrie kann im Baskenland auf eine lange und erfolgreiche Tradition zurückblicken, Inditex mit der Kette Zara zum Beispiel hat seinen Sitz in A Coruña, und immer noch fallen die vielen Geschäfte mit preiswerter Kleidung auch in kleineren Orten auf. Wer allerdings die neueste Mode sucht, wird eher in den größeren Städten fündig.
Ich bin verliebt in die Architektur der entlang der kantabrischen Küste mit dem vorwiegend weiß gestrichenen Holz der vielen Erker und Fensterfronten, ganz besonders, wenn sie im Sonnenlicht strahlen. Davon hat Viveiro reichlich zu bieten neben noch erhaltenen Stadttoren und Resten der alten Mauern.
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VALDOVIÑO
Lange Strände und viel Natur bilden in der Gemeinde Valdoviño ein Paradies für Zugvögel und die von einem Küstenort zum anderen ziehenden Surfer. Wir besuchten den Ort aufgrund einer Restaurant-Empfehlung, die auf einer ihrer Wohnmobilreisen im 'El Gitano' gegessen hatten.
Das heißt 'Der Zigeuner', und wer kultivierte Stille, ein stilvolles Ambiente und edles Porzellan erwartet, sollte woandershin gehen. Im Ort gibt es eine große Auswahl an Restaurants mit zum Teil höherer Bewertung.
Das Gitano war an einem schlichten Werktag im Oktober zur Mittagszeit voll besetzt mit Einheimischen und Arbeitern der Umgebung, die für 12 € ein reichhaltiges Menu del día (Tagesmenü) aßen. Wir hatten für die Zeit danach einen Tisch reserviert, andere Touristen warteten eine geschlagene Stunde draußen vor der Tür. Beim 'chupito', dem Likörchen nach dem Essen, waren wir uns einig mit den Deutschen und Schweizern am Nebentisch. Wir werden wiederkommen!
BETANZOS
In der Gesellschaft von Briten, Holländern, Spaniern und Deutschen verbrachten wir eine ruhige Nacht auf dem kostenlosen städtischen Stellplatz. Von hier aus geht man bequem in einer Viertelstunde ins Zentrum.
Gut erhaltene gotische Bauten aus dem 15. und 16. Jahrhundert werben um einen Besuch Betanzas. Das ist nichts für marode Hüft- und Kniegelenke, weil mit viel auf und ab und Treppensteigen verbunden. Großzügige Plätze erfreuen das Auge genauso wie der Blick duch schmale Gassen in die Landschaft. Aber auch verfallende Häuser und schon lange geschlossene Geschäfte, Folge der Wirtschaftskrise ab 2008 und des Covid-Stillstands von 2020, glaubten wir mehr als in anderen Städten zu sehen
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BARALLA
Die Gemeinde Baralla umfasst laut Wikipedia 32 Dörfer, wir verbrachten eine Nacht auf dem kostenlosen Stellplatz (incl. Strom!) im Hauptort gleichen Namens. Manchmal habe ich den Eindruck, dass die unscheinbarsten Dörfer die besten Stellplätze zur Verfügung stellen, im Fall von Baralla trifft das auf jeden Fall zu. Aber die Umgebung ist schön, der Platz grenzt an eine großzügige Picknickanlage im Grünen mit Grillplätzen und Steckdosen (!), von der ein Spazierweg durch die Natur abgeht.
Wir schliefen wunderbar an diesem Ort und revanchierten uns am Morgen mit einem Einkauf in dem kleinen, sehr sauberen und gut sortierten Supermarkt gleich um die Ecke, der seit Einweihung des Stellplatzes auch am Sonntag von 10:00 bis 14:00 h geöffnet hat. Eine unbedingte Empfehlung!