1. Teil unserer Reise 2023 - SPANIEN


 

SPANIEN vom 16. Mai bis 3. Juni

 

Fähre Palma - Valencia

COMMUNIDAD VALENCIA: 1| Utiel

CnochASTILLA LA MANCHA: 2| Castillo de Garcimuñoz

COMMUNIDAD MADRID: Pinto - 3| Madrid 

CASTILLA y LEÓN: 4| Valladolid - 5| Palencia - 6| Villa Romana de Olmeda und Saldaña

- Aguilar de Campoó - Briviesca

PAIS BASCO: 7| Elciego

NAVARRA: 8| Puente la Reina - Sangüesa

ARAGONIEN: Sabiñanigo

KATALONIEN: 9| La Pobleta de Bellvei - Puigcerdà

 

von Puigcerdà fuhren wir nach Frankreich

 

SPANIEN vom 24. bis 30. September

KATALONIEN: 57| Llança - 58| Roses - 59| Platja d'Aro - Cabrera del Mar

 


 

 

 

 

Same procedure as every year

 

Wir wollen nach Madrid, Freunde besuchen, und haben uns deshalb für die Fähre nach Valencia entschieden und nicht, wie ursprünglich geplant, nach Barcelona. Mit dem willkommenen Nebeneffekt, dass wir mit dem Rabatt als Inselbewohner bei der GNV allen Ernstes nur etwas über 70 € bezahlt haben für das Wohnmobil, 2 Erwachsene und Innenkabine! Was uns umso mehr freut, als wir bei anderen Überfahrten schon mal fast das Dreifache hinlegen mussten. 

(18.05.2023)

 

Für die Rückfahrt heute sind es 150 €.

(30.09.23)

 

 

 

 

 

 

 Zur farblosen Sachlichkeit der Gänge bietet die Deckterrasse einen malerischen Kontrast.

1| UTIEL

 

Der kostenfreie Stellplatz der Gemeinde liegt am Ortsrand auf einem schmuck- und schattenlosen Gelände. Auch die Ver- und Entsorgung ist gratis, aber brauchen sie nicht und suchen sie nicht.

 

Wir verbringen 2 ruhige Nächte VOR dem hässlichen offiziellen Stellplatz. Sowohl die Guardia Civil als auch die Policia Local drehen ihre Runden und tolerieren die Wohnmobile.  Zum Zentrum der Kleinstadt schlendern wir kaum mehr als 15 Minuten und sind angenehm überrascht. 

 

Wir begegnen ausschließlich freundlichen Menschen, im Papierladen, im Konservengeschäft, in der Weinhandlung und vor allem auf der Straße diesem jungen Mann. Wir müssen wohl etwas ratlos aus der Wäsche geguckt haben, denn er spricht uns an, was wir denn suchen würden. 

 

Volltreffer! Wir suchen nämlich die Tourist-Information, und er ist im Rathaus zuständig für Kultur und Tourismus. Als er hört, dass wir die unterirdischen Bodegas besichtigen wollen, kniet er niede rvor einem Kellerfenster und ruft nach seiner Kollegin, die gerade die Besatzung von 7 oder 8 Wohnmobilen durch eben jene jahrhundertealten Kellergewölbe führt. Auch diese Kollegin erweist sich als ein Aushängeschild für Zugewandtheit und Kundenfreundlichkeit, sie nimmt uns sofort auf und erklärt auch die Dinge, die die anderen schon gesehen haben. Die anderen: eine spanische Rentnergang, gemeinsam auf Reisen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Die unterirdischen Bodegas von Utiel zeugen davon, dass die Stadt schon im 14. Jahrhundert den Weinanbau kultivierte. Die Keramikfässer beeindrucken mit ihrer über mannshohen Größe. Schon auf den hohen Treppenstufen, in Stein gehauen, kann einem schwindlig werden, und erst recht bei der Vorstellung, wie Hektoliter Rotwein durch die Bodenrillen flossen, um an ihrem Ziel in Karaffen oder Flaschen abgefüllt zu werden..

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Weiter geht unsere spontane und kostenlose Besichtigung mit dem Refugio aus der Zeit des spanischen Bürgerkrieges in den 30er Jahren des vorigen Jahrhunderts. Eine Art Bunker, der direkt neben der Kirche mit Hammer und Meißel in die Tiefe gehauen wurde als Schutz für die republikanische Bevölkerung vor den Bombardements der Falangisten. 

 

53 Stufen führen herunter, die zum Glück nie ernsthaft gebraucht wurden, weil in Utiel keine einzige Bombe fiel.

 

An den Wänden des Zick-Zack-Ganges hängen mehrere Tafeln mit Info-Material, leider nur auf Spanisch. Daran wird deutlich, das Utiel nicht unbedingt Ziel ausländischer Touristen ist. Trotzdem, ein Besuch lohnt sich. Die Stadt gibt derzeit viel Geld aus für Restaurierungen und Erweiterung ihres Angebots.

 (18.05.2023)

 

 

 Auch in diesem Konservenladen, in dem wir uns mit nicht teuren Leckereien zum Mittagessen eindeckten, lohnt sich ein Besuch 

2| Castillo de Garcimuñoz

 

Unsere 2. Station ist wieder ein echter Glücksfall mit der perfekten Kombination von einem großzügigen Gratis-Stellplatz inclusive Ver- und Entsorgung mit  Natur und Kultur. 

 

Im 12. Jahrhundert war die Burg Wohnsitz ihres Namensgebers, des Caballero Garcinmuñoz, und hat seitdem eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Heute gibt die katholische Kirche sie als ihr Eigentum aus, weil sie innerhalb des unbewohnten Gebäudes im 18. (?) Jahrhundert eine Kirche bauen ließ. Wie in so vielen anderen Orten in Spanien wird derzeit versucht, die Eigentumsverhältnisse rechtlich zu klären; wenigstens hat die Kirche der Gemeinde für 20 Jahre eine Konzession zur Nutzung gegeben.Diesee wird genutzt für kleine Theateraufführungen und Konzerte, wofür zwei Bereiche innerhalb der Ruine hergerichtet wurden.

 

Wir konnten wie in Utiel an einer Führung teilnehmen, während derer wir unglaublich viele Details vom Gebäude und seiner wechselvollen Geschichte erfuhren, die der Mann vom Dienst trotz Erkältung mit großem Engagement vortrug.  Zuletzt erhielt eine Architektin den Auftrag, einen modernen Kontrast zur Ruine zu setzen. Das Ergebnis ist Geschmacksache. Mir gefällt dieses Aufeinandertreffen  von Metall und Plastik auf alte Steine, halte es aber in der konstruierten Fülle für übertrieben.

 

Anklicken zum Vergrößern

 

 

Im Laufe der Jahrhunderte ist zu Füßen der Burg ein Dorf entstanden mit nicht mehr als ein paar hundert Einwohnern. Auch hierüber wusste unser Burgführer Bescheid und erzählte, dass es sowohl private und als auch amtliche Bestrebungen zur Wiederbelebung gebe. Derzeit hält jeden Vormittag der Lieferwagen einer Bäckerei vor dem Rathaus, von 11 - 11:30 h, das ist aber auch schon alles. Kein Laden und keine Kneipe. Bei unserem Spaziergang am Nachmittag begegneten wir nicht einer Menschenseele und freuten uns umso mehr, als wir am Abend Kinderstimmen hörten.

 

Die großzügigen Parkplätze an der Burg werden gern genutzt von Wanderern, die auf gekennzeichneten Wegen zwischen 600 m und 41 km die weite Landschaft genießen können.

(19.05.2023)

 

 

 

 

Kaum haben wir die Comunidad Valencia verlassen und befinden uns auf Territorium der Autonomen Region Castilla la Mancha, im Reich des Don Quijote, grüßt uns der altvertraute Osborne-Stier. Das ist doch immer wieder schön.

(18.05.2023)

 

PINTO

Für unseren Besuch von Madrid übeenachten wir auf dem Stellplatz in Pinto, von hier aus sind es ca. 15 Min. zum Bahnhof und dann noch einmal 30 Min. Zugfahrt in die Innenstadt Madrids (Ausstieg in Atocha).

 

Vorteile des Platzes: Im Einkaufszentrum Eboli neben dem Stellplatz kann man einkaufen, preisgünstig tanken und Wäsche waschen, im Stadtpark auf der anderen Seite mit und ohne Hund laufen und im Preis von 8 € ist die großzügige Ver- und Entsorgungsstation und Videoüberwachung inbegriffen.

 

Nachteil: Die Lage neben der Autobahn. Uns hat das kaum gestört, weil wir tagsüber unterwegs waren, nachts tun Ohrstöpsel gute Dienste. Wir waren von Freitag bis Montag hier, in der Zeit ist es etwas ruhiger mit kaum Lastern auf der Autobahn.

 (19.05.2023)

 

 

 

 

 

3| MADRID

Was kann ich erzählen über die Sehenswürdigkeiten der Hauptstadt Spaniens, das nicht schon in sämtllichen Reiseführern beschrieben ist? Unsere Treffen mit Freunden haben wir genutzt für einen ausgiebigen Bummel durch die Innenstadt, zumal eine Freundin mitten im Zentrum wohnt. Und das schon seit über 40 Jahren, heute wäre ihre kleine Wohnung absolut unerschwinglich. 

Vom Bahnhof Atocha schlenderten wir über den Paseo de Prado, der zu Recht eine Prachtstraße genannt wird mit seinen herrschaftlichen Gebäuden, dem Prado-Kunstmuseum und dem grünen Parque Retiro, bis zur Fuente de Neptuno, einem beeindruckenden Springbrunnen mit Neptun-Denkmal. 

 

Anklicken zum Vergrößern

Ein Stadtbummel mit Spaniern ist unmöglich ohne die Einkehr in mindestens ein Lokal, bei uns waren es gleich drei, in die wir eingeladen wurden. Eines für den Aperitivo, ein Getränk der Wahl mit mindestens Knabberzeug, gern auch ein paar Tapas. Danach zum Mittagessen in die Taberna El Rincón de Jose in der Calle del Duque de Medinaceli, ein kleines ursprüngliches Lokal, außen unscheinbar, innen tobt der Bär. Und das aus gutem, äußerst leckeren Grund. Hier bestellt man am besten eine Auswahl von kleinen Gerichten, von denen jeder zugreift.

 

Und zum Schluss gingen wir für den Café in eine Bar an der Plaza de la Opera.

 

 

 

 

 

Im Straßenbild von Madrid fallen uns die vielen Südamerikaner kaum noch auf, sie gehören einfach dazu. Genauso wie unsere Freundinnen Monica aus Ecuador, die wir gestern trafen, und Isa aus Brasilien, auf deren Wiedersehen wir uns heute freuen. Die eine kam mit 19 Jahren nach Madrid und arbeitet in einem Frisiersalon, ihre Tochter studiert Journalismus. Die andere lebt seit ihrer frühen Kindheit in Madrid und hat bis zu ihrer Berentung vor paar Jahren einen Kindergarten geleitet, beide sind mit Spaniern verheiratet. 

 

Gestern trafen wir Freunde im Zentrum, heute iandere m Viertel Palomeras Bajas, wohin sie vor ein paar Monaten gezogen sind. Hier, im Distrikt Puente de Vallecas, befindet sich der Regierungssitz der Autonomen Region Madrid. Unsere Freund haben sich räumlich verkleinert, nachdem die Kinder längst aus dem Haus sind. Uns gefällt ihre helle Wohnung, ca. 80 qm im 4. Stock eines Wohnblock (so wohnen auch wir in Palma), geradezu neidisch sind wir auf den gut genutzten Innenhof mit Pool, kleinem Spielplatz und genügend freiem Raum, teils begrünt, teils mit Picknicktischen ausgestattet. 

 

 

 

Am Samstag schmausten wir im Souterrain einer Taberna im Zentrum, am Sonntag genießen wir die Leckereien auf der Bürgersteigterrasse einer Eckkneipe. Unglaublich, was der Eigentümer auch hier in seiner kleinen Küche zusammenstellt. Zum Beispiel diese zu einer Blüte entfächerte Artischocke mit geschmorten Schinkenstückchen, nicht nur optisch ein Gedicht.

(22.05.2023)

 

 

 

 

 

 

 

4| VALLADOLID

Der Wohnmobilstellplatz kostet 5 € incl. V/E, Strom gibt es nicht. In unmittelbarer Nähe stehen Müllcontainer in allen Farben, ins Zentrum gingen wir knapp 15 Min. So mitten in der Stadt ist natürlich auch nachts Verkehr, aber das hat uns nicht weiter gestört.

 

Die Universitätsstaadt Valladolid mit ihren fast 300.000 Einwohnern war vor Jahrhunderten die Hauptstadt des Königsreichs Kastilien und Anfang des 17. Jahrhunderts sogar von ganz Spanien. Von diesem Ruhm kann die Stadt heute nicht mehr zehren, wohl aber hat sie entsprechend große Plätze und prunkvolle Bauten zu bieten. Wie immer haben wir nur einen Teil davon gesehen, weil wir gern langsam und ziellos durch die Stadt schlendern und auch in Valladolid ein Treffen mit Freunden anstand.

 

Anklicken zum Vergrößern

 

Neben José Zorilla, der im 19. Jahrhundert  vor allem Theaterstücke schrieb, ehrt Valladolid Stadt auch den spanischen Nationaldichter Miguel Cervantes. Unter anderem mit einem Museum an der Stelle wo er Anfang des 17. Jahrhunderts wenige Jahre wohnte. Das Haus ist wohl nachgebaut. Eine Freundin von uns ist in direkter Nachbarschaft aufgewachsen und hat den Garten des Museums als Spielplatz genutzt.

 

 

Absolut sehenswert ist die  Einkaufspassage Pasaje Gutiérrez aus dem 19. Jahrhundert. Leider stehen viele Geschäfte und Lokale leer, aber ein Besuch lohnt sich trotzdem, allein des Gebäudes wegen. Es liegt zwischen den Straßen Fray Luis de León und Castelar.

 

Anklicken zum Vergrößern 

 

Gleich von zwei Seiten wurde uns für das Treffen mit einem befreundeten Paar aus Salamanca das Restaurant La Parilla de San Lorenzo ans Herz gelegt, das in einem ehemaligen Klosterkeller untergebracht ist. Und was soll ich sagen, es hat sich gelohnt, auch wenn es nicht gerade billig war. An einem schlichten Dienstagmittag ging ohne Reservierung gar nichts, die Spezialität des Hauses ist Milchlamm.

(26.05.2023)

 

Wir fahren durch Castilla y León auf der Hochebene La meseta de Castilla in Höhe von ca. 800 m Höhe. Immer schnurgeradeaus, Kurven braucht man nicht auf einem Gelände ohne Wald, ohne Seen, ohne Hügel.

(27.05.2023)

 

 

 

 

 

5| PALENCIA

Wir verbrachten eine Nacht auf dem Stellplatz Suances und konnten dort unsere Maggie von oben waschen, eine Waschmaschine füllen und im kleinen Supermarkt das Nötigste einkaufen. Ach ja, und kostenfreies WLAN nutzen. Betreiber des Gratis-Platzes ist die Tankstelle auf der anderen Straßenseite, wo alle Informationen erhältlich sind. Vom Platz gelangt man schnell in den Park und ist in ca. 15 Minuten im Zentrum.

 

Auf einer unserer ersten Reisen 2016 oder 2017 waren wir schon einmal in der Stadt mit über 75.000 Einwohnern, dieses Mal gefiel sie uns besser. Weniger verlassene Geschäfte, mehr Leben in den Straßen. Aber solche Eindrücke sind immer subjektiv und abhängig von der eigenen Tagesform oder auch vom Wetter. 

 

Unabhängig von den Attraktionen für Touristen lädt am Rand des Zentrums ein Boulevard zum Flanieren zwischen Geschäften und Restaurants ein, parallel dazu finden sich Spielplätze und Grünzonen mit Bänken zum Treffen und Plaudern. Sorry, ich habe mir den Namen nicht gemerkt und finde ihn auf dem digitalen Stadtplan nicht wieder.

 

 

 

Auch sonst hat Palencia architektonisch einiges zu bieten an reizvollen und auch originellen Gebäuden. Wie überall heißt es Augen auf und anhalten, wo es einem gefällt. (25.05.20)

 

 

Natürlich haben wir uns auch einige der Sehenswürdigkeiten angeschaut, bitte

Anklicken zum Vergrößern 

6| VILLA ROMANA LA 

     OLMEDA

Auf unserem Weg Richtung Norden liegt dieses archäologische Juwel aus dem 4. Jahrhundert mit ausreichend großem Parkplatz auch für unsere Maggie. Nur 3 € Eintritt für Rentner einschließlich Museum in Saldaña, unserer nächsten Übernachtungsstation.

 

Der Zwischenstopp lohnt sich wirklich. Diese weiträumige Luxusvilla erbauten Adlige, nein, sie ließen sie von ihren Sklaven erbauen, mit mehreren Badezimmern, Heizung und etlichen Schlafzimmern. Draußen Gärten zum Faulenzen, Spielen und Lustwandeln. Was sie nicht bedachten, war eine wehrhafte Verteidigungsanlage drumherum, weshalb nicht vielmehr als 100 Jahre später Nachfahren von eben jenen Sklaven das Gebäude stürmten, seine Bewohner töteten oder in die Flucht schlugen und sich das dazugehörige Land nahmen, um es zu bestellen. 

 

Nach und nach zerfiel das Gebäude und im Laufe von mehr als eineinhalb Jahrtausenden bedeckte Erde seine Reste. Zum Glück nicht allzu  viel, denn als im Hochsommer 1968 der Agraringenieur Javier Cortes auf diesem Stück seines Lands eine Bewässerungsanlage bauen wollte, staunte der Hobby-Archäologe nicht schlecht über seinen Fund an gut erhaltenen Mosaiken römischer Zeit. Auf eigene Kosten  begann er mit der Freilegung und vermachte 1980 das Land mit seinem historischen Schatz der Provinz Palencia, die daraus eine aufwändige Besichtigungsstätte schuf.

 

Ein hohes Dach schützt den gesamten Komplex,  Metalltafeln erklären beim Rundgang die einzelnen Räume auf Spanisch und Englisch.

Bemerkenswert das Gemeinschaftsklo mit Abfluss bis vor die Tür, von Intimität keine Spur.

 

Gut erhaltene Schätze sind vor allem die Mosaiken. Aus zum Teil winzigen gefärbten Teilchen formten die Arbeiter geometrische Muster, ließen Blumen ranken oder belebten einen Zoo auf dem Fußboden. (29.05.2023)

 

Anklicken zum Vergrößern

SALDAÑA

Kostenfreier Stellplatz, nachts waren alle 6 Parzellen belegt.

Ins Zentrum des Städtchens gelangt man durch einen mit Pfauen bevölkerten Park, die Tiere erhoffen sich auch von den Wohnmobilisten Futter und schreien den lieben langen Tag danach. Tagsüber viel Leben auf dem Sportplatz nebenan, nachts war es unter der Woche ruhig. 

 

Das Museum ist in der Kirche untergebracht und Javier Cortes gewidmet, dem Entdecker der Villa Romana La Olmeda. Es beherbergt die kleineren, aber nicht weniger interessanten Fundstücke wie Keramik- und Glasgeschirr, Schmuck aus Kupfer, Steinchen oder Glas und Kleidungsstücke.

 

Anklicken zum Vergrößern

 

 

Wir sind nach dem Besuch des Museums noch durch den Ort gebummelt, der in Teilen vernachlässigt bis verlassen wirkt, in Teilen aber auch sehenswert ist mit seiner für diese Region so typischen Architektur. Das erste Stockwerk überragt zur Straße hin das Erdgeschoss um einige Meter, wodurch die Menschen auf dem Gehweg vor Schnee, Regen und auch starker Sonne geschützt sind. Bei dem krassen Klima in Kastilien sprechen die Spanier von nueve meses invierno y tres meses inferno - neun Monate Winter und drei Monate Hölle.

(29.05.2023)

 

AGUILAR DE CAMPOÓ

Auch in diesem unscheinbaren Ort stellt die Gemeinde einen Gratis-Stellplatz mit V/E zur Verfügung, gut geeignet für eine Zwischen-Übernachtung. Die Fahrzeuge stehen zu beiden Seiten einer während unseres Aufenthaltes wenig befahrenen Straße, am späten Abend wurde es so voll, dass 5 Wohnmobile auf den Parkplatz der Schule auswichen, am Wochenende wohl kein Problem. 

(30.05.2023)

 

 

 

 

BRIVIESCA

Der Gratis-Stelllplatz mit V/E thront neben der Stierkampfarena (Plaza de Toros) über dem Dorf, ist großzügig angelegt und war bei unserer Übernachtung ruhig. Den Wasserhahn hätten wir mit einer Zange öffnen müssen, wir hatten aber noch genügend Wasser. Die Zufahrt führt über eine etwas steile und nicht gerade breite Straße und endet mit einer Schwelle, die wir mit schräger Einfahrt gut bewältigen konnten.

 

Die schlechte Nachricht: Justament an diesem Samstag fand ein Fahrradrennen statt, weshalb die Zufahrt stundenlang gesperrt war, danach diente der Platz den Teilnehmern als Parkplatz. Die gute Nachricht: Vor der Absperrung tat ein sehr freundlicher junger Mann Dienst, rief seinen Chef an und ließ uns nach dessen Erlaubnis durch. Danach war es äußerst unterhaltsam inmitten der halbprofessionellen Radfahrer und ihrer Begleitung. Auch die Stierkampfarena nahm Fahrzeuge auf, und unter uns auf dem Fußballplatz fand die Ehrung der Teilnehmer und Sieger statt mit dem üblichen Brimborium. Ab 21.00 h herrliche Ruhe.

 

 

 

Vom Stellplatz gingen wir schnurgerade runter ins Dorf, das letzte Stückchen stiegen wir eine Treppe hinab und schon waren wir auf der Plaza Mayor. Sie ist auch schon ziemlich alles, was der Ort zu bieten hat. Die vielen Geschäftslokale und auch Wohnungen, die zum Verkauf oder zur Miete ausgeschrieben waren, drücken die wirtschaftliche Situation aus und uns aufs Gemüt.

 (30. Mai 2023)

 

 

 

 

 

 

7| ELCIEGO

Der nach wie vor kostenfreie Stellplatz der Gemeinde gehört zu unseren Favoriten. Er wirkt immer noch gepflegt und wird offensichtlich so gut besucht, dass der Platz direkt gegenüber mit Zugang zum Zentrum jetzt als Parkplatz für Wohnmobile dient. Über Elciego habe ich schon mehrfach berichtet und so hat der Ort eine eigene Seite bekommen. 

 

4 oder 5 Mal waren wir schon in dem Elciego, jetzt endlich nehmen wir an einer Führung mit Weinprobe durch die Bodega Marqués de Riscal teil. So viel ich weiß, kann man sich auch für Führungen auf Englisch anmelden. Und wer hier nur einen Zwischenstopp einlegen will, findet auf dem Parkplatz genügend Raum für sein Wohnmobil. Das Weingut existiert seit Mitte des 19. Jahrhunderts und ist trotz seiner räumlichen und wirtschaftlichen Größe immer noch in Familienbesitz. 

 

Sein von dem Architekten Frank O. Gehry geschaffenes 5-Sterne-Hotel ist neben der Kirche mit ihren 2 unterschiedlichen Türmen zu einem Wahrzeichen von Elciego geworden.

 

 

22 € pro Nase haben wir für die Führung und Probieren von 3 Weinen bezahlt, zusammen waren das eineinhalb Stunden. Unser Fachmann für Wein ist Gabriel, und auch er fand den Besuch erkenntnisreich und unterhaltsam zugleich. Die vielen Fragen der ca. 20 Teilnehmer beantwortete unser Leiter fundiert und engagiert; so soll es sein. Zu den Weinen wurden Kräcker und Wurstscheiben    gereicht.

Das Weingut vergrößert sich ständig, kauft Land und Bodegas kleinerer Betriebe auf und verkauft bis in die USA. Auch Deutschland sei ein Land voller guter Kunden. Was ich unbesehen glaube.

 

Ein paar Zahlen: In rund 37.000 Weinfässern reift der Wein bis zur Abfüllung in Millionen von Flaschen. Über 100 Mitarbeiter sind in der Produktion beschäftigt, mit Hotel, Vertrieb etc. sind es weit fast 300. In den Kellergewölben wird seit Bestehen des Weingutes von jedem Wein eines jeden Jahrgangs je eine Flasche gelagert - über 130.000 hat die letzte Erzählung ergeben.

(31. Mai 2023)

 

 

 

 

 

8| PUENTE LA REINA

Bei unserer Übernachtung waren nicht, wie z.B. in park4night beschrieben, Plätze extra für Wohnmobile reserviert, aber der Parkplatz ist groß genug. Wir und die anderen 6 anderen Wohnmobile störten überhaupt nicht und konnten hier eine ruhige Nacht verbringen. Und in dem kleinen Supermarkt gegenüber einkaufen.

 

Im 11. Jahrhundert existierte noch das Königreich Navarra, es ist nur nicht überliefert, welche Königin  die Brücke stiftete. Damals wie heute ist der Ort Treffpunkt vieler Pilger, hier kreuzen sich der aragonesische und der navarresische Zweig des Camino de Santiago. 

 

 

Die Pilger können im Ort in Herbergen übernachten und in zahlreichen Bars und preiswerten Restaurants essen. Und im Schuhgeschäft neue Wanderstiefel oder Ausruhschlappen kaufen. In den engen Straßen hörten wir entsprechend viele europäische Sprachen, vor allem Englisch und Deutsch, sahen aber auch Asiaten. Aber nie hatten wir den Eindruck, dass der Ort überfüllt war, auch dann nicht,  als ein Reisebus 40 deutsche Touristen oder mehr an der Brücke rausließ. 

(1. Juni 2023)

 

Anklicken zum Vergrößern

SANGÜESA

Der Ort mit fast 5.000 Einwohnern verfügt über keinen Stellplatz, außerhalb gibt es einen Campingplatz. Auf unserer Durchreise übernachteten wir neben dem Parkplatz des Gesundheitszentrums (Centro de Salud), der voll belegt war. Auf diesem Streifen zwischen Straße und eingezäuntem Hunde-Auslauf störten wir niemanden, wurden auch nicht schief angeguckt und verbrachten eine ruhige Nacht.

 

N 42° 34' 19.01''

W  1° 17' 06.38''

 

 

Bei unserem Spaziergang während einer Regenpause beeindruckte lediglich das Rathaus wegen seiner Unterbringung im ersten Stock eines Gebäudes ohne Erdgeschoss. 

(03.06.2023)

 

 

 

 

 

SABIÑANIGO

Auf dem Parkplatz neben dem Parque temático Pirenareum stehen fast 20 Parzellen für Wohnmobile bereit, lang und breit genug auch für größere Fahrzeuge. 48! Std. kosten 5 € inclusive V/E und Strom. 

 

Wir blieben eine ruhige Nacht. Der Park war geschlossen, das Restaurant in dem vorgelagerten gelben Gebäude neben dem Stellplatz geöffnet, ebenso der Kinderspielplatz. Eine Regenpause konnten wir nutzen für einen Gang durch die ganz normale Kleinstadt mit etwas über 10.000 Einwohnern, die Überbleibsel aus romanischer und maurischer Zeit liegen außerhalb.

 

Die Stadt ist Ausgangspunkt für Wanderer und Mountainbiker und bietet entsprechende Hotels.

(04.06.2023)

 

 

 

 

 

 

Auf der Fahrt durch die katalanischen Berge beeindruckten mich die gefächerten Felsen, jeder Berg ein grüner Faltenrock mit grauem Plissee.

 

 

 

 

 

9| LA POBLETA DE    BELLVEI

 Seit kurzem erst stellt die kleine Gemeinde einen kostenlosen Stellplatz incl. V/E für mehr als 10 Fahrzeuge zur Verfügung. Er liegt neben einem Grillplatz, zur Dorfmitte gingen wir kaum mehr als 500 m. Von der Zufahrt zum Grillplatz/Stellplatz geht ein ausgewiesener Wanderweg auch für Mountainbiker ab.

 

N 42° 20' 21.77''

E.  0° 57' 26.15''

 

 Grillplatz mit Picknicktischen vor dem Stellplatz

 

In dieser Gegend mit ihren versteckten Dörfern wurde mir der Unterschied zwischen Touristen und Reisenden etwas deutlicher. Die Orte bieten keine großartigen Kathedralen, keine romanischen Kathedralen oder maurischen Hochbrücken. Ihr Charme liegt in den kleinen Bars und Restaurants, ist zu finden in schmalen Gassen, die sich einen Hügel hochwinden, und mit viel Glück in einem der letzten überlebenden kleinen Geschäfte. 

 

Oder in einem Haus, das das Rathaus für einen Spottpreis 3 Kunsthandwerkerinnen zur Verfügung stellt. Es wird gerade erst bezogen, deshalb konnte ich noch nichts fotografieren.

 

In Nachbardorf Senterada tranken wir mit Freunden ein Bier in so einer Bar. Die Casa Leonardo ist ein Restaurant/Café/Bar mit Tischen auf dem Bürgersteig, aber auch unten am Fluss. Dort mit Selbstbedienung, zumindest an diesem Freitag Anfang Juni mit wechselhaftem Wetter. Man muss ganz schön balancieren über Stock und über Stein, aber dann ist es ein traumhafter Platz.

 

Über dem Casa Leonardo vermieten die Besitzer (oder Pächter?)  Zimmer, und gern zeigen sie ihren Gästen das alte Warenlager in dem Laden von 1913. Einfach toll! Aber bitte nicht einfach reinspazieren, fotografieren und wieder gehen, ein kleiner Verzehr sollte schon sein.

(06.06.2023)

 

Anklicken zum Vergrößern

_______________________________________________________________________________________________

 

Weiter ging es durch die Pyrenäen, auf gut ausgebauten Straßen bis über 1700 m Höhe. Schön dieser Aussichtspunkt mit verglastem Ende. Und eine gute Idee für Instagram- und Facebook-User: Damit niemand beim Selfieschießen mit dem Rücken über die transparente Absperrung in die Tiefen fällt, haben die Erbauer eine Metallsäule mit Halterung fürs Handy aufgestellt.

 

 

 

 

 

Unsere nächste Station war die Kleinstadt PUIGCERDÀ, über die ich schon vergangenes Jahr berichtet habe. Hier der Link dazu, es ist die Nr. 70| auf der Katalonien-Seite. Wieder standen wir auf demselben Platz, nichts hat sich verändert.

 

Damals besuchten wir Puigcerdà an einem Sonntag, dieses Jahr Samstagnachmittag. Fast alle Geschäfte waren geöffnet, und während dieser immerhin zweistündigen Regenpause flanierten die Menschen durch die Straßen oder saßen auf den Terrassen der Bars und Cafés. Nach so vielen halbverlassenen Dörfern ein Fest für Auge und Ohr, für Herz und Verstand.

(06.06.2023)

 

 


57| LLANÇA / LLANSA

-Katalonien-

Nach über drei Monaten in Frankreich und Deutschland sind wir am 24.09. zurück in Spanien, aus familiären Gründen Wochen früher als geplant.

 

Der für Wohnmobile reservierte Parkplatz an der Av. Pau Casals liegt fast im Zentrum und bietet Platz für 10 bis 15 Fahrzeuge, je nach Größe, ohne jeglichen Service. 

An der Straßenseite hat man Schatten, in der hinteren Reihe Sonne, aber mehr Ruhe. Abgesehen von 2 Hähnen, die sich nicht nur am frühen Morgen im Kikeriki überbieten.

 

N 42° 22' 02.26''

E. 3° 09' 17.66''

 

ACHTUNG: Die Einfahrt ist leicht zu übersehen, schmal und holprig. 

 

Llança ist ein Ferienort an der katalanischen Mittelmeerküste mit fast 5.000 Einwohnern, von denen einige wenige immer noch vom Fischfang leben, die meisten aber wohl vom Tourismus.

 

 

Der Hügel hinter dem Yachthafen beherbergt einen Bunker, der in der Zeit des spanischen Bürgerkrieges von den Republikanern begonnen und nach Francos Sieg von diesem in von ihm angeordnete  "Linie P." eingegliedert wurde. Das ist eine Reihe von Bunkern, die sich durch die Pyrenäen ziehen - und nie benutzt wurden. Auf dem Foto unten ist der Eingang zu sehen.

 

58| ROSES

-Katalonien-

Der private Stellplatz in Roses bietet Platz für mindestens 70 Wohnmobile. Der Bezahlautomat verlangt mehr Daten als üblich, aber die Angestellten der Betreiberfirma geben sie selbst ein, man muss nur seinen Ausweis zeigen. Wir hatten Glück mit einer Parzelle auf der ruhigen Seite, zwischen uns und der viel befahrenen Straße standen 3 Fahrzeugreihen, die den Lärm für uns geschluckt haben. Wir zahlten 18 € incl. V/E, auch Strom war im Pauschalpreis inbegriffen. 

 

In Roses fühlten wir uns an einige Küstenorte auf Mallorca erinnert, nur dass hier - wie auch schon in Llança - Franzosen das Bild beherrschten. Kein Wunder, finden sie doch wenige Kilometer hinter der Grenze Touristenorte, in denen so ziemlich alles billiger ist als im eigenen Land: Lebensmittel im Supermarkt, Essen im Restaurant und Bezin sowieso.

 

 

Und sie finden Platz für ihr geliebtes Boule-Spiel, auf Spanisch Petanca. In den Straßen auch im alten Zentrum hörten wir mehr Französisch als Spanisch.

59| PLATJA d'ARO

-Katalonien-

Wir verbrachten eine ruhige Nacht auf einem kostenlosen Parkplatz, der ausschließlich für Wohnmobile und Wohnwagen reserviert ist. Kein Service, in 10 min. waren wir zu Fuß im Zentrum. 

 

Dieser Urlaubsort gefiel uns weitaus besser als Roser. Auch hier finden sich am breiten und langen Strand die typischen Hotel-Hochhäuser, aber sowohl auf der Strandpromenade als auch im Innern spenden unzählige Bäume, vor allem Pinien, Schatten. Blöd nur, dass ich davon keine Fotos gemacht habe. Wir haben uns mit Freunden zum Essen und Spazierengehen getroffen, die für 10 Tage in einem der Hotels logierten, und so angeregt unterhalten, dass ich gar nicht daran dachte. Sorry, nächstes Mal!

 

 

Auch in Platja d'Aro scheinen viele Franzosen zu verkehren, denn die Kellnerin fragte uns als Erstes, ob wir spanisch oder französisch sprechen.

 

 

 

 

 

 

CABRERA DEL MAR

-Katalonien-

Entstation unserer Reise war wie im Vorjahr der private Stellplatz in Cabrera del Mar, aber dieses Mal blieben wir drei Nächte für je 20 € incl. V/E und Strom, im Hochsommer sind es derzeit 25 €. 

 

Einen schönen, wenn auch heißen Tag verbrachten wir in Barcelona, wo Gabriel mir u.a. zeigte, wo er als Student gewohnt hatte. Barcelona ist wirklich eine tolle Stadt, über die so viel geschrieben und deren Gebäude so viel fotografiert wurden, dass ich da nicht auch noch mitmischen will.

 

Die Zugverbindung nach Barcelona klappte gut, nicht wie 2022 mit Umsteigen wegen Bauarbeiten, und mit dem Wohnmobil sind es, zumindest am Wochenende, ca. 30 Minuten bis zum Fähre.

 

Genau dafür muss ich jetzt den Laptop einpacken und sage Tschüss bis zur nächsten Reise.