3. Teil unserer Reise 2022 -DEUTSCHLAND

 

zuvor verbrachten wir eine Woche in Norditalien, das findet ihr hier 

 


 22. Juni bis 26. Juli 2022

 

BADEN-WÜRTTEMBERG: 19| Ravensburg - 20| Biberach a.d. Riss - 21| Giengen a.d. Brenz

 

BAYERN: 22| Rothenburg o.d. Tauber Marktbreit - 23| Würzburg - Staatsbad Brückenau -

 

HESSEN: Sontra - 24| Rothenburg a.d. Fulda - 25| Fritzlar - 26| Bad Wildungen -

Volkmarsen

 

NORDRHEIN-WESTFALEN: Lippstadt - Vlotho

 

NIEDERSACHSEN :27| Steinhuder Meer - 28| Nienburg/Weser -29| Schneverdingen Delmenhorst - 30| Oldenburg - 31| Aurich - 32| Ditzum

 

Hamburg Bokel - Bremen - 

 


19| RAVENSBURG

Der Stellplatz an der Mühlbruckstraße (8,50 €) war international besetzt mit Schweden, Belgiern, Holländern und uns aus Spanien, die in der Sonne schmorten. Die Parzellen sind groß genug, um Stuhl und Tisch in den Schatten des Fahrzeugs zu stellen, und Fußgänger und Fahrradwege führen in die Stadt und in die schöne Umgebung. Nachteil: Schon am sehr frühen Morgen knatterten sehr schwere Traktoren mit rumpelnden Anhängern auf dem Fahrweg zwischen den quer und längs ausgerichteten Wohnmobilen. 

 

Gibt es jemanden, der noch nie einen festen Pappkarton mit einem Ravensburger Spiel in der Hand hatte? Den Freizeitpark Ravensburger Spieleland hätten unsere Enkel sicher toll gefunden, wir zogen einen Besuch der Altstadt und eine kleine Radtour in die Umgebung vor. Am schwülwarmen Mittwochabend vor dem angekündigten Gewitter (das dann auch herunter donnerte) waren die unzähligen Terrassen in Straßen und Plätzen voll belegt, und auch wir genossen bei unserem Bummel die heitere Stimmung, merkten kaum einen Unterschied zur Atmosphäre der vergangenen Tage in Italien. 

(25.06.2022)

 

Anklicken zum Vergrößern

20| BIBERACH a.d. Riß 

Sahen wir in Ravensburg kein einziges Wohnmobil mit deutschem Kennzeichen, war es auf dem städtischen Stellplatz in Biberach umgekehrt: Neben 6 Fahrzeugen aus Deutschland waren wir die einzigen Ausländer. Für 5 € schliefen wir tief und fest, die in vielen Kommentaren beklagten Gelage Jugendlicher vor dem Casino auf der anderen Straßenseite blieben aus. Vielleicht, weil der Abend völlig verregnet war. 

 

Zwischen Ravensburg und Biberach fuhren wir am Erwin-Hymer-Museum vorbei, eigentlich ein Must-See für Wohnmobilisten. "Vielleicht morgen", sagten wir, doch am nächsten Morgen schien über Biberach wieder die Sonne und ließ uns weiterziehen.

 

 

Die Altstadt von Biberach gefiel uns noch besser als die von Ravensburg. Wir empfanden sie trotz des trüben Wetters als einladender mit den lichten Farben der Häuser, weiträumigen Plätzen sichtbarer Förderung des Fahrradverkehrs.

(26.06.2022)

 

Anklicken zum Vergrößern 

21| GIENGEN a.d. Brenz

Auf dem Wohnmobilstellplatz am Brenzufer verteilen sich acht Parzellen auf einem Halbrund mit Anschluss eine große, von drei Seiten zugängliche Servicestation. Als wir wegen einer verwirrenden Verkehrsumleitung erst mittags ankamen, waren alle Plätze belegt. Freundliche Camper empfahlen uns, Maggie an eine Steinmauer zu quetschen, wo wir für 6 € eine ruhige Nacht verbrachten. Der Platz liegt nah am Zentrum und noch näher am Uferweg für Fußgänger.

 

 

In Giengen wurde 1847 Margarete Steiff geboren, sie hat die Steiff-Tiere erschaffen, die mit dem Knopf im Ohr, und sie weltweit vermarktet mit Hilfe ihrer Familie. In Familienbesitz befindet sich die Spielwarenfabrik Steiff sich heute noch. 2005 wurde das Leben dieser starken Frau mit Heike Makatsch in der Titelrolle verfilmt. 

 

Das Steiff-Museum ist ein moderner Rundbau, den ich wegen Bühnenaufbau und Biergarten anlässlich eines karikativen Spendenaufrufs der Firma Steiff nicht fotografieren konnte. Das Museums (12 € für Erwachsene) kann ich allen Kindern und kindgebliebenen nur empfehlen, die Besucher werden dort auf drei Etagen mit alten Stofftieren und modernster Technik verzaubert.

 

 

Die Alstadt hat uns bei unserem kurzen Rundgang in sengender Sonne nicht viel gesagt, außer dass der Teddybär viel für die Werbung herhalten muss. Auch wenn die Firma Steiff die Produktion nach Tunesien und Portugal ausgelagert hat, scheint sie immer noch sehr wichtig zu sein für Giengen.

(26.06.2022)

 

Anklicken zum Vergrößern

22| Rothenburg ob der Tauber 

Auf dem Stellplatz P2 an der Nördlinger Straße hatten wir Glück und stellten uns an den Rand, wo wir uns auf einer schattigen Grünzone ausbreiten konnten.

Die Idylle auf dem Foto täuscht ein wenig, weil auf dem großen Autoparkplatz gegenüber die Rothenburger Sommermesse mit Bierzelt, Blaskapelle und Fahrgeschäften in vollem Gange war. Aber der Lärm hielt sich am Sonntag in Grenzen, und mein Spanier lernte endlich das urdeutsche Kulturgut "Ein Prosit auf die Gemütlichkeit..." kennen ;-)).

 

Und eine der schönsten deutschen Kleinstädte! Die weitläufige und gut erhaltene historische Altstadt wird immer noch zu einem großen Teil von der begehbaren Stadtmauer umschlossen und bietet neben Marktplatz, Fachwerkhäusern und Türmen eine Unmenge an Restaurants mit Biergärten, die abgewandt vom touristischen Trubel im Hinterhof liegen.

 

An Geschichte nteressierte Besucher können u.a. zwischen Frieden im Weihnachtsmuseum und  Folter im Kriminalmuseum wählen, und wer sich mehr bewegen will, findet eine abwechslungsreiche Landschaft mit vielen Wander- und Radwegen vor.

(27.06.2022)

 

Anklicken zum Vergrößern

MARKTBREIT 

Der städtische Stellplatz "An den Mainwiesen" liegt zwischen dem Fluss und einer vielbefahrenen Landstraße, deren Lärm sich nachts in Grenzen hält. Wir haben gut geschlafen und den Standort für einen Besuch der durchaus sehenswerten kleinen Stadt (unter 4000 Einwohner) und auch von Segnitz auf der anderen Flussseite genutzt. Der Stellplatz mit großen Parzellen kostet 7,50 € (nur Münzen!) inclusive Entsorgung und WLAN, Wasser und Strom extra. Insgesamt ein gutes Angebot der Stadt für einen Zwischenstopp von einer oder auch mehr Nächten.

(28.06.2022)

 

 

 

 

23| WÜRZBURG

Nach Sichtung aller Möglichkeiten für eine Übernachtung in Würzburg hatten wir uns für den kostenpflichtigen Parkplatz an der Festung Marienberg entschieden, wo wir in Gesellschaft von zwei weiteren Wohmobilen eine ruhige Nacht verbrachten.  Bis 7:00 Uhr, als die schweren Fahrzeuge für die Bauarbeiten im Rahmen der Restaurierung der Festung anrollten, aber da waren wir sowieso schon wach. Mit unseren Rädern waren schnell und sicher in der Innenstadt, auf dem ansteigenden Rückweg leisteten uns die Motoren gute Dienste. Bei der Ausfahrt am nächsten Morgen bezahlten wir 5 € für 24 Std.

 

Die Festung Marienberg ist rund 1000 Jahre alt und riesengroß, eingebettet in Gärten und Weinanbau  und erreichbar per Bus und Pkw, mit dem Fahrrad oder zu Fuß auf ausgewiesenen Wanderwegen. Der Berg ist eher ein Hügel und kaum mehr als 100 m hoch, trotzdem hat man von hier einen fantastischen Blick auf Stadt, Land und Fluss.

 

Anklicken zum Vergrößern

 

Die Altstadt bietet Farben und Formen fürs Auge, Architektur und Museen für Kulturinteressierte und an jeder Straßenecke Kirchen für Gottesfürchtige. Man kann sich gut mit dem Fahrrad bewegen, in belebten autofreien Straßen und Plätzen schieben wir gewöhnlich, und ist vom Zentrum aus ruckzuck auf ausgewiesenen Radwegen, die den Main entlang oder quer durchs Land ins Grüne führen.

(29.06.2022)

 

Anklicken zum Vergrößern

STAATSBAD BRÜCKENAU 

Auf dem Weg zu einem privaten Besuch in Sontra entschieden wir uns für eine Übernachtung auf dem Stellplatz am Schlosspark im ehemals königlichen Staatsbad Brückenau. Für den Tag war Dauerregen angekündigt, und uns interessierte das Deutsche Fahrradmuseum. Der Regen kam nicht, ins Museum gingen wir trotzdem und fanden es sehr informativ, kenntnisreich aufgebaut und liebevoll gepflegt. 

 

In den Grünanlagen des Staatsbades, zwischen rosengesäumten Wegen, 4-Sterne-Hotels und Wellnessanlagen fühlten wir uns in eine andere Zeit versetzt, woran auch die Live-Musik im Biergarten nichts änderte. 

(30.06.2022)

 

 

 

 

 

SONTRA 

Gabriels Sohn lebt immer noch in Leipzig, arbeitet aber unter der Woche in Sontra. Zum Glück hat die Stadt auf dem Parkplatz Breitwiese einen kostenlosen Teil für fünf Wohnmobile abgezweigt. Anscheinend schon seit Jahren funktioniert weder Wasserver- noch -entsorgung und schon gar nicht die Stromsäule, was wir bestätigen können. Damit konnten wir leben, weil wir mit Gabriels Sohn unter der Markise essen und unsere Vorräute auffüllen konnten. Eine Bäckerei, Lidl und Rossmann sowie ein Getränkemarkt sind in unmittelbarer Nähe, ein Edeka-Center mit großem Parkplatz in weniger als fünf Minuten mit dem Wohnmobil zu erreichen. Vom Rest der Stadt haben wir nichts gesehen.

(02.07.2022)

 

 

 

 

 

24| ROTENBURG a.d. Fulda 

Der Wohnmobilstellplatz am Wittich liegt am Ufer der Fulda, von hier aus kann man am Uferweg entlang radeln oder auch andere Radwege nutzen in die nähere oder weitere Umgebung. Wegen des verregneten Tages beschränkten wir uns auf einen Besuch der Altstadt, die wir zu Fuß in fünf Minuten erreichten.

 

Das historische Zentrum ist nicht so spektakulär wie in Rothenburg ob der Tauber, aber ebenso groß und sehr schön mit unzähligen Fachwerkhäusern. Als wir am Freitag ankamen, prägte der LC-Marathon-Rotenburg die Altstadt mit seinen Erwachsenen- und "Bambini"läufen im Rahmen des Heimat- und Strandfestes, das nach zwei Jahren Pandemiepause unter großer und fröhlicher Beteiligung weider stattfand. Am Nachmittag hörte der Regen auf, laute Musik, Biertische und um die Wette laufende Kinder unter strahlender Sonne - herrlich.

Das Schloss aus dem Jahr 1470 umschließt mit seinen Seitenflügeln einen großen Innenhof, der sich zum Schlosspark hin öffnet, die Fassade des Hauptgebäudes zeigt auf den Fluss. Das Gebäude gehört dem Land Hessen und beherbergt heute die Landesfinanzschule.

 

 

Die Altstadt ist gespickt mit Skulpturen, die wirklichkeitsnah und humorvoll zeitgenössische Personen und auch Tiere wiedergeben.

(02.07.2022)

 

Anklicken zum Vergrößern

25| FRITZLAR 

Auf dem Stellplatz an der Ederaue

(7 €/24 Std. + Versorgung) verbrachten wir ein wunderbar ruhiges Wochenende, bis am frühen Montagmorgen Kirchenglocken, Hubschrauber und Züge einen dreifachen Missklang hervorbrachten, den wir mit Humor zwar nicht nicht überhören, aber als für uns nebensächlich einschätzen konnten. Zu positiv war der Eindruck dieses großzügigen städtischen Platzes auf der Festwiese, betreut von einem freundlichen älteren Herrn, der uns sogar eine Ansichtskarte von Fitzlar schenkte.

 

Der über 1000 Jahre alt Ort hieß einst Friedeslar, was so viel wie 'Ort des Friedens' bedeutet.

 

Meine Stimmung war nicht mehr ganz so friedlich, nachdem ich mir auf selten dämliche Art den rechten Mittelzeh verstaucht hatte. Ich knipste das obligatorische Foto vom Stellplatz und ging auf meinen Latschen weiter bis zur ansteigenden Begrenzung auf der anderen Seite des Festplatzes, rutschte auf dem ausgetrockneten Gras aus und konnte nur noch auf allen Vieren hochkriechen. Mein rechter Fuß verlor den Halt und der mittlere Zeh verdrehte sich im Riemengestrüpp der Sandalen, von denen ich die eingerissene Fesselhalterung abgeschnitten hatte.

 

Seitdem geht Fahrradfahren deutlich besser als Gehen, was mich beim Fotografieren sichtbar einschränkt. Das spontane Absteigen vom Rad tut einfach weh. Wird aber von Tag zu Tag besser.

 

Fotografieren lohnt sich in Fritzlar und Umgebung! Die Altstadt mit ihren Fachwerkhäusern thront über allem, geschützt von der gut erhaltenen Stadtmauer, und Fahrradwege führen in alle Himmelsrichtungen. Am Samstag beschränkten wir uns auf eine Erkundung der Stadt und am Sonntag nahm ich die Herausforderung ener Fahrt an die Edertalsperre an, woraus mit einem Umweg insgesamt 49,2 km wurden. Der gut ausgeschilderte Radweg ist zum großen Teil asphaltiert, eben und somit leicht zu bewältigen. Er führt durch Feld und Wald und wenige Dörfer, die kurze Strecke auf der Landstraße fällt nicht ins Gewicht.

 

An der Talsperre hatte ich rauschende Wassermassen erwartet, aber aufgrund des niedrigen Wasserspiegels beeindruckte mich nur die Masse an Beton, die hier verarbeitet wurde. Der Anlegesteg für das Ausflugsboot neigte sich erheblich nach unten, der Wasserspiegel war wohl an die 3 m gesunken.

 

Mit der Mittagsrast in einem Biergarten hatten wir einen schönen und abwechslungsreichen Ausflug.

(05.07.2022)

 

26| Bad Wildungen 

Der Stellplatz Bahnhofstraße ist wieder ein schöner Stellplatz für wenig Geld (5 €/24 Std.), auf dem wir die letzte freie Parzelle erwischten. Die einzige mit Gras, üblich sind hier Rasengitter. Die Parzellen sind so lang, dass man je nach Schatten seine Möbel genauso gut vor wie hinter dem Fahrzeug aufstellen kann. Immer mehr wissen wir Stellplätze mit einer geringen Standgebühr und Extrazahlung für Wasser und Strom zu schätzen. Wenn man die dann auch noch wie hier mit Kreditkarte bezahlen kann und die Stadt schnell zu erreichen ist: perfekt!

 

Ich war immer noch nicht gut zu Fuß, also aufs Rad. Wobei wir das Talent haben, als erstes die schwierigen Wege zu finden, in diesem Fall hinauf zum Schloss, dessen Café am Montag leider geschlossen war. 

 

 

 

 

Danach eine schöne Tour durch Europas größten Kurpark, wie es sich gehört mit Wandelhalle, Konzertmuschel und gezähmter Natur in Hülle und Fülle, die auch wieder einige Steigungen aufweist. Zurück haben wir einen Bogen über einige Dörfer gemacht, auch sie warben mit Heilquellen und Kurparks.

 

Anklicken zum Vergrößern

 

Auch die Altstadt von Bad Wildungen kann sich sehen lassen mit einem großen Marktplatz und verwinkelten Seitenstraßen.

Wir finden es schön und gestehen uns gleichzeitig ein, dass wir für den Moment genügend Fachwerkhäuser gesehen haben.

(07.07.2022)

 

VOLKSMARSEN

Zuweilen habe ich den Eindruck, je unscheinbarer der Ort, desto besser der Wohnmobilstellplatz. Der Stellplatz unter dem scharfen Stein ist auf jeden Fall mehr als nur einen Zwischenstopp wert, wie wir ihn hier eingelegt haben.

(07.07.2022)

 

 

 

 

LIPPSTADT 

Der Wohnmobilstellplatz Lippstadt ist ein großzügiges Gratis-Angebot der Stadt, das gern genutzt wird mit 11 ausreichend großen Parzellen, Nähe zum Zentrum und Fahrradwegen in die Umgebung. Bei unserer Ankunft war alles besetzt und wir stellten uns auf den vorgelagerten Pkw-Parkplatz, wo sich schon 3 andere Wohnmobile befanden. Der sehr nette Hinweis von Holländern, die sich die Mühe machten, über de gesamten Parkplatz zu unserem Fahrzeug zu gehen, dass in wenigen Minuten eine Parzelle frei würde, verhalf zu einer gesicherten und ruhigen Übernachtung. Danke nochmal!!!

In Lippstadt machen wir Station für einen privaten Besuch, da gibt es nichts zu berichten.

(07.07.2022)

 

 

 

 

 

VLOTHO 

In Vlotho besuchten wir Freunde und standen nach Absprache mit den freundlichen Anliegern zwei Nächte am Ende einer ruhigen Sackgasse - also kein Stellplatzfoto.

 

Dafür muss mein Fuss wieder herhalten, siehe unten 25| Fritzlar. Die ersten Tage wurde der Schmerz tatsächlich weniger, weshalb ich keine Rücksicht auf den maledierten Zeh nahm und weiter Spaziergänge und Radtouren unternahm, als wäre nichts gewesen. Tatsächlich ware es besser gewesen, in der Apotheke eine entsprechende Salbe zu kaufen und den Fuß so oft wie möglich zu kühlen und hochzuhalten. 

 

Nach einer Woche waren nicht nur die Zehen, sondern auch der Mittelfuß geschwollen und der Protest gegen jeden Schritt wurde immer durchdringender, weshalb ich in Vlotho endlich eine Apotheke aufsuchte. Seitdem salbe ich brav 4x täglich, bewege mich sehr viel weniger und lege das Bein wann immer es geht hoch. Mit dem Effekt, dass die Schwellung fast ganz zurückgegangen ist und auch der Schmerz nachlässt.

 

Für die Kühlung bewährt sich bestens  unser flexibler Weinkühler!

(12.07.2022)

 

 

 

 

27| STEINHUDER MEER

Wir entschieden uns für die Nordseite und den Wohnmobilstellplatz in Mardorf, wo wir zwei Nächte für je 10 € blieben. Die Parzellen sind unterschiedlich groß, aber nicht markiert, bei unserem Besuch war auch am Wochenende mehr als genügend Platz für jeden. 

 

Weil ich mit meinem Fuß immer noch eingeschränkt bin und ihm nicht zuviel zumuten will, machen wir am ersten Tag nur einen kurzen Spaziergang am Seeufer. Uns empfängt eine friedliche und gemächliche Atmosphäre, eine Urlaubsstimmung wie aus einer anderen Zeit. Die Welt hier wirkt gesund. Keine hohen Bauten versperren die Sicht und keine laute Musik knallt auf uns hernieder. Sanft schaukeln kleine Boote zu beiden Seiten der schmalen Holzstege auf dem Wasser. Hinter hohen Hecken warten Dauercamper auf die Sonne, heute und morgen vergeblich. 

 

 

 

Den fast 30 km langen Rundweg für Fußgänger und Radfahrer brechen wir am zweiten Tag nach einem guten Drittel ab und fahren dieselbe Strecke bei leichtem Regen wieder zurück. Es ist eine schöne und abwechslungsreiche Fahrt, vorbei am Bade- und am Surfstrand, wo die Sportler mangels auch nur kleiner Wellen frustriert wieder abziehen. 

(14.07.2022)

 

28| NIENBURG/WESER 

Zwei Nächte schliefen wir tief und fest auf dem städtischen Wohnmobilstellplatz (5 €/24 Std.) und genossen tagsüber den tollen Blick auf die Weser direkt vor unserer Nase.  Auf der anderen Straßenseite liegt gleich gegenüber ein großer famila-Supermarkt mit Tankstelle neben anderen Geschäften - praktisch praktisch.

 

Genauso günstig gelegen sind die Fahrradwege in die Landschaft oder ins Zentrum von Nienburg. Die Stadt selbst hat uns nicht so sehr viel gesagt, abgesehen von dem leckeren  Matjesteller des Ratskellers mit knackig grünen Bohnen und Pellkartoffeln, den wir zum Verspeisen im Wohnmobil mitgenommen haben.

 

Was uns sehr gefallen hat, war eine Radtour in die Umgebung, streckenweise entlang der Weser mit Halt an der Schleuse Landesbergen, dann wieder durch Dörfer, aber nie auf vielbefahrenen Straßen. Eine Entdeckung war das Dorf Estorf, über das 1996 sogar ein Hardcover-Buch erschienen ist zum 900jährigen Bestehen. Schöne alte Backsteinhäuser unter hohen Bäumen, große Bauernhöfe und breite Straßen mit Kopfsteinpflaster oder schmale Sandwege - wir haben die Ruhe und den Abnlick des alten Dorfteils sehr genossen.

(14.07.2022)

 

29| SCHNEVERDINGEN 

Der Stellplatz am Pietzmoor liegt auf einem Resthof außerhalb des Städtchens Schneverdingen. Wir bezahlten 30 € für zwei Nächte und erhielten dafür eine sehr freundliche Betreiberin, absolute Stille und Strom, Wasser sowie ein schnelles WLAN. Weil wir wussten, dass es keine Entsorgungsmöglichkeit gibt, reisten wir mit leeren Grauwassertank und leere WC-Kassette an.

 

Das Pietzmoor (woher rührt nur dieser putzige Name?) liegt knapp 2 km entfernt und kann auf Bohlenstegen begangen, aber nicht mit dem Rad befahren werden. Am offiziellen Eingang können Besucher ihre Räder anschließen. Der Rundweg über die Holzstege führt 5 km sicher durch das Moor, weil ich immer noch nicht so gut zu Fuß bin, beschränkten wir uns auf ca. 2 km. Für Naturliebhaber auch bei trübem absolut sehenswert, auch wenn wie dieser Tage der Wassernachschub von oben fehlt.

 

 

Bei unserer Radtour am 2. Tag brach immer öfter die Sonne durch, wodurch die Fahrt durch alte Dörfer wie Schwalingen oder Tewel mit dem Licht-Schattenspiel in den hohen Bäumen zwischen roten Backstein-Bauernhäusern noch schöner wurde. In Tewel kauften wir würzigen Käse und Erdbeermarmelade an der Milchtankstelle auf dem Milchhof-Audehm, dessen Internetauftritt mit einem originellen und vor allem nachhaltigen Konzept überzeugt. 

 

Anklicken zum Vergrößern

 

Im Hauptort Schneverdingen gefielen uns am besten die neuzeitlichen Anteile wie der Stadtbrunnen, wo das Wasser aus allen möglichen Löchern spritzt, und eine der größten Sonnenuhren Deutschlands.

(18.07.2022)

Anklicken zum Vergrößern

Hansestadt HAMBURG

Unser Besuch in Hamburg war rein privater Natur, ich bin in Hamburg geboren und habe immer noch Familie dort, die ich liebend gern besuche. Wie auch  2019 fuhren wir den Wohnmobilhafen Hamburg an, der pünktlich zu unserer Ankunft am 16. Juli den Preis auf 29 € erhöhte, alles inclusive. Aber dieses Mal waren wir schlauer und fuhren auf den mit einem Sichtschutz abgeteilten Bereich hinter der nach wie guten Servicestation.

 

Der quadratische Platz dort reicht für an die 30 Wohnmobile, auch sehr große, die sich um mit ausreichend Abstand um Picknicktische und Strandkörbe gruppieren. Hier können Kinder herumtollen und angeleinte Hunde im Laufschritt beweg werden, und vor allem: Hier konnten wir schlafen! Im Zentrum einer Großstand erwarten wir keinen parkähnlichen Stellplatz mit idyllischer Ruhe, aber in den fast auf Tuchfühlung stehenden Fahrzeugen, einige von ihnen direkt unter den Hochbahn-Gleisen, ist es unmöglich, Ruhe zu finden.

(24.07.2022)

 

 

 

 

 

BOKEL (Beverstedt) - Schleswig-Holstein

Nach drei intensiven Tagen in Hamburg und Umgebung fanden wir auf dem  Stellplatz in Bokel Stille, Beschaulichkeit und viel Grün vor. Dazu noch in unmittelbarer Nähe ein Freibad, einen Grillplatz mit Feuerholz, Dusche und Toilette für

1 €, kostenlose Entsorgung und gegen Bezahlung Stromanschluss. Gabriel hatte sogar das lang vermisste Vergnügen, sich mit spanischen Reisenden in seiner Muttersprache unterhalten zu können, zum ersten Mal nach fast vier Wochen in Deutschland.

 

Könnte es sein, dass die unscheinbarsten Dörfer die besten Stellplätze haben?

 

 

Unser letzter Familienbesuch fand in Uetersen statt, von dort aus entschieden wir uns bei der Weiterfahrt nach Bremen gegen den Elbtunnel in Hamburg und für die Elbfähre bei Glückstadt. 20 Minuten auf dem Wasser kosteten für 2 Personen und ein Wohnmobil von

8 - 9 m einschließlich Fahrradträger 29 €.  Der Preis für das Fahrzeug richtet sich nach dessen Länge.

(24.07.2022)

 

Hansestadt BREMEN

Unser Besuch in Bremen war wie in Hamburg ausschließlich privaten Besuchen gewidmet, weshalb ich auch über diese schöne Stadt, in der ich elf Jahre gelebt habe, nichts berichten werde. Wir standen zwei Nächte auf dem Reisemobilhafen des Hansecampings (aktuell 20 € incl. Strom und Zugang zum Sanitärhaus), der danach wegen zweier Open-Air-Konzerte ausgebucht war. Für die 3. Nacht kam uns und Freunden der Gedanke, dass während der Semesterferien die Straßen im Univiertel, also in der Nähe des Campingplatzes, ziemlich leer sein müssten. Das war der Fall und für uns rettend, am Abend konnten wir sogar noch auf einen ruhigen Parkplatz wechseln. Ausnahmsweise hier also kein Foto vom offiziellen Stellplatz, sondern vom Parken am Straßenrand.

(26.07.2022)

 

 

 

 

DELMENHORST

Auf einer Geburtstagsfeier in Bremen beantworteten wir die Frage nach unserer nächsten Station mit "wir fahren nach Delmenhorst", was mit einem ungläubig langgezogenen "nach Del.men.hooorst?" quittiert wurde. Ich gebe zu, auch wir wissen nicht, was die Stadt mit immerhin 80.000 Einwohnern zu bieten hat außer unseren Freunden, einem kostenlosen Stellplatz an der Graft-Therme und dem Inkoop (Edeka) mit großem Parkplatz im Brendelweg. Dort konnten wir uns mit allem eindecken, was wir für die nächsten Tage brauchten - und noch ein bisschen mehr. Auf meine telefonische Anfrage, ob wir mit einem großen Wohnmobil dort parken können, reagierte die Dame mit ausgesuchter Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft, und alles, was wir dort kauften, erwies sich als erstklassig.

(26.07.2022)

 

 

 

 

30| OLDENBURG

Oldenburg ist mehr als doppelt so groß wie Delmenhorst, aber gemessen daran bietet die Stadtverwaltung den Wohnmobilisten nicht mal die Hälfte. Der Stellplatz am Küstenkanal ist ohne jeden Service und laut Webseite kostenlos, auf dem Platz selbst wird um 2 € je Nacht pro Fahrzeug gebeten, die wir gern in die Säule gesteckt haben. Schon allein der fantastischen Lage wegen, parallel zum Kanal. Zu Fuß gelangten wir schnell in die Innenstadt, und mit dem Fahrrad gibt es jede Menge Wege in die nähere und fernere Umgebung . Wir wären gern noch eine dritte Nacht geblieben, lebten aber auf dem letzten Tropfen Wasser. Eine Ver- und Entsorgungsstation befindet sich nur 800 m entfernt, aber danach wäre unser schöner Platz belegt gewesen.

 

Offiziell dürfen auf dem Platz am Westfalendamm nur drei Fahrzeuge stehen. In den 48 Stunden, die wir dort verbrachten, zählten wir bis zu acht Womos gleichzeitig, die sich durch Holzpfosten und Grasnarben wurstelten. Wir hatten mal wieder Glück und wichen und wankten nicht von unserem Platz in allererster Kanallinie.

 

 

 

An einem Freitag spazierten wir durch die Innenstadt, als Bauern und regionale Händler wie jede Woche von 11:00 bis 18:00 Uhr auf dem Rathausmarkt ihre Produkte verkauften. Auch sonst war viel los in der Stadt, vor dem Schlossplatz probte eine Band auf einer Freiluftbühne, und das (nicht immer) schöne Wetter lockte Jung und Alt in die Stadt. Oldenburgs Hafen mitten in der City kann sich bestimmt sehen lassen, nur sind wir nicht hingegangen. Wir "wohnten" ja schon am Wasser.

 

Aus der sattgelben Fassade des Schlosses ragen alle möglichen Tiere oder auch nur deren Köpfe hervor, während die Skulptur vor dem "Landesmuseum Natur und Mensch" beide Begriffe in sich vereint.

 

Anklicken zum Vergrößern

 

Am Samstag schwangen wir uns auf die Räder und fuhren ziellos durchs flache Land, manchmal auf Dämmen am Kanal oder dem Fluss Hunte entlang, manchmal durch die Felder, immer aber auf ausgewiesenen Radwegen. Wie überall in Niedersachsen gibt es auch im Oldenburger Land jede Menge davon. Einfach nur schön und trotz des guten Wetters keineswegs überlaufen. Auf den Wasserläufen war fast mehr los in Kanus, Ruderbooten oder auf Flößen.

(27.07.2022)

 

31| AURICH

Vor Jahren, noch bevor ich die womo-kladde aus der Taufe hob, waren wir sehr angetan von den ostfriesischen Städten Emden, Leer und Papenburg. Aurich steht ihnen in nichts nach, zumal die Stadt am "Familien- und Wohlfühlbad De Baalje" einen Stellplatz für 20 Wohnmobile anbietet. Die jungen Frauen an der Rezeption des Bades waren überaus freundlich und entgegenkommend, Sympathieträger ihrer Stadt.

 

Eine Nacht blieben wir auf dem Platz und spazierten ausgiebig durch die sonntäglich ruhige Stadt. Dabei gingen wir kreuz und quer von einem Schatten zum anderen, es war wieder heiß geworden, wenn auch nicht mit so hohen Temperaturen wie in Bremen. 

Was mir an den Städten im Norden so gut gefällt, ist die Menge an großen Plätzen, die in  Kleinstädten in den Tälern des Südens schwer zu schaffen ist.

 

Diese Plätze bieten Raum für die Bürger, für die Kunst und für einen freien Blick auf alte und neue Architektur.

 

 

 

Seit wir im Juni in Frankreich am Canal du Midi waren, träumt Gabriel von einem Hausboot, mit dem wir Kanäle und Flüsse quer durch die europäischen Länder bereisen können. Wir wissen beide, dass es ein Traum bleiben wird, unbezahlbar für ein Rentnerpaar und unrealistisch für Bewohner einer Mittelmeerinsel. Trotzdem nährt er diese Vision nach Kräften, informiert sich, sucht nach dem idealen Modell und spielt Lotto. 

Ein schöner Traum, in dem ich gern mitspiele.

(27.07.2022)

 

32 DITZUM 

Das kleine ostfriesische Fischerdorf liegt an der Ems, kurz vor deren Mündung in den Dollart, und bietet gleich zwei Wohnmobilstellplätze. Wir entschieden uns für den größeren Reisemobilhafen am Deich und hatten auch dort wieder das Glück eines freien Blicks. Und eines sympathischen Platzwarts, der so gar nichts von der abweisenden Verschlossenheit mancher Nordländer an sich hatte. Über das Gras hoppelten Hasen und huschten Igel, eine gutgenährte Katze versuchte sich am Mäusejagen, gestört vom Gänseschnattern auf der Nachbarwiese. Trotz stürmischer Windböen und wenig Sonne fanden wir es schön.

 

Ich bin und bleibe ein Kind des Nordens, auch wenn ich liebend gern auf Mallorca wohne.  All die vielen Orte mit alten Fachwerkhäusern, die wir auf der Fahrt bis hier gesehen hatten, fand ich schön, aber beim Anblick roter Backsteindörfer geht mir das Herz auf. Die Anreise führte uns klangvoll durch Jengum, Bidlum, Critzum und Hatzum, bis wir in Ditzum auf roten Backstein an Hausmauern, Fuß- und Radwegen und Straßenbelag trafen. Straßen, in denen anscheinend glückliche Menschen wohnen. 

Wenn es denn immer so einfach wäre ...

 

 

Trotz Tourismus geht es in Ditzum immer noch gemächlich zu. Auch im Juli ist der Ort nicht überlaufen, obwohl es durchaus angebracht ist, in einem der Restaurants zu reservieren. Wir taten dies im Fischhaus mit Blick auf den kleinen Hafen mit der Emsfähre, wo ich endllich mal wieder Krabben essen konnte, die man wie fast alle Gerichte an der Seitentür auch zum Mitnehmen kaufen kann. Gabriel ließ sich von einer nordischen Fischplatte überzeugen und staunte über den Tidenhub von geschätzten drei Metern Unterschied zwischen Ebbe und Flut. 

 

Am über kurze Strecken sonnigen Nachmittag schwangen wir uns aufs Rad und schafften es auf insgesamt 33 km immerhin bis nach Holland und zurück. Für den Hinweg bis zur Grenze fuhren wir über Landstraßen, auf denen wir über fast 15 km genau 11 Autos, 1 Bus und 1 Trecker zählten. Zurück folgten wir einem Teiltück der Dollard-Route, die uns vor allem durch Felder und Wiesen führte.

(28.07.2022)

 

Anklicken zum Vergrößern

unsere Fahrt durch Deutschland 2019 findet ihr hier

 

2022 geht es hier weiter durch Holland