UNGARN 11. bis 20. August:
12| Eger - 13| Budapest - Györ - 14| Balaton (Plattensee) - 15| Hévíz - 16| Keszthely - 17| Pésc (Fünfkirchen)
KROATIEN 20. bis 25. August und 01. bis 10. September:
Bjelovar - 18| Čigoc - Karlovaz - 19| Rakovica (Plitvicer Seen) - 23| Sebreno - 24| Dubrovnik Kokorići (Vrgorac) - 25| Kaštel Novi - 26| Rupe/Skradin (Nationalpark Krka) - 27| Zadar - 28| Senj und Liznjan
12| EGER (ERLAU)
Beim Eintritt in die Slowakei hatten wir eine Vignette für 10 Tage gekauft, den Aufenthalt in dem interessanten Land dann aber um 2 Tage überzogen. Die hilfsbereiten Betreiber unseres letzten Campings in der Slowakei, dem Sokol-Camping, ca. 35 km vor der Grenze, zeichneten uns den Weg ohne Maut bis zur Grenze auf, eine Holperstraße, die wir ohne Schwierigkeiten fanden. Schon in der 2. Tankstelle auf ungarischem Boden konnten wir die Vignette für dieses Land kaufen, alles kein Problem.
Auch die weitere Strecke blieb zum größten Teil holprig oder mit Baustellen, die Zukunft auf diesen Straßen wird ein glatter Asphalt sein! Unsere erste Station war der Tulipan-Kemping in Eger, einer Kleinstadt im Weinanbaugebiet. Die Stadt haben wir lediglich durchfahren, dabei soll sie durchaus sehenswert sein, weshalb ich hier ausnahmsweise auf den informativen kurzen Text von Wikipedia verweise.
Eger liegt inmitten eines Weinanbaugebiets und wir wollten uns die dort betriebene besondere Art des Weinverkaufs ansehen. Rund um einen kleinen Park mit Angeboten für die Kinder, während ihre Eltern den Traubensaft testen, reiht sich ein Weinlokal oder Restaurant an das andere. Sehr praktisch, wenn man nicht die verschiedenen Weingüter abklappern will, aber uns hat das Angebot erschlagen, wir haben nicht einen Tropfen probiert.
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Auf dem Tulipan-Kemping fielen uns zwei Dinge auf: die große Anzahl von polnischen Kennzeichen und die Tatsache, dass die Besucher des Camps für die Dauer ihres Aufenthaltes ihren Pass oder Personalausweis an der Rezeption hinterlegen müssen. Das war uns noch nie passiert. Wir fragten nach und boten an, im Voraus zu zahlen. Das brauchten wir nicht und konnten dann immerhin meinen Ausweis gegen den Führerschein austauschen. Der sehr freundliche junge Mann handelte nach Anweisung von oben, konnte uns aber nicht den Grund nennen. Eines steht fest, kein Hotel oder Camping in Europa ist berechtigt, die Dokumente zur Identifikation seiner Gäste einzubehalten.
13| Hauptstadt BUDAPEST
Für unseren Aufenthalt in der Hauptstadt Ungarns hatten wir den Arena-Camping ausgesucht und diese Wahl nicht bereut. Äußerst nettes Personal, kostenloses Informationsmaterial einschließlich Stadtplan (!) und Liniennetz von Bus, Straßenbahn und Metro sowie die im Preis von 26,50 € inbegriffene Benutzung der Waschmaschine taten ihr Übriges. Die Lage in der Einflugschneise des Flughafens und neben Güterbahngleisen ist tagsüber nicht zu überhören, aber dann sind ja fast alle Besucher auf Besichtigungstour in der Stadt. Und nachts war es schön ruhig.
GUT ZU WISSEN: Der ÖPNV ist für Menschen ab 65 J. kostenlos. Die Fahrt in die Stadt ist einfach, und wenn wir doch mal versehentlich die falsche Richtung einschlugen, haben wir eben noch mehr von dieser schönen Stadt gesehen.
Alle paar hundert Meter führt eine Brücke über die Donau. Eine von ihnen hat einen ungewöhnlichen Knick in der Mitte, von ihr aus gelangten wir auf die Margareteninse (Margitl. Eine Oase der Ruhe mitten in der Großstadt, wie Budapest überhaupt viele grüne Parks hat. Wir haben einfach, preiswert und gut gegessen im Pub/Restaurant Step. Langos, ein typisch ungarisches Gericht, bestehend aus einem fluffigen Hefeteig, belegt mit Käse, Speck, Feta und/oder Paprika, aber immer auf einer Sauerrahm-Basis. Lecker!!! Mit 2 Bier und 1 Café keine 10 € zusammen.
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Das dem Palace of Westminster in London nachempfundene Parlamentsgebäude gehört zu den Wahrzeichen der Stadt und ist fast 270 m lang. Es imponiert schon vom weitem durch seine unverbaubare Lage direkt am Donauufer, ein fantastisches Fotomotiv. Und beeindruckend aus der Nähe mit freiem Platz vor dem seitlichen Haupteingang, dem Fluss vorn und viel Grün hinten und mächtigen Regierungsgebäuden drumherum. Alle mit einem Wachposten davor und Flaggen über dem Eingang, nur am Parlamentsgebäude fehlte uns neben der Nationalflagge die der Europäischen Union, die 2. Fahnenstange ragte leer in die Luft. Womöglich wurde das blaue Tuch gerade gewaschen.
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Ein Highlight für uns war der Besuch des Burgviertels. Bei 34 °C im Schatten entschieden wir uns gegen den Fahrstuhl und ließen uns vom Castle Bus hinauffahren. Und waren hingerissen von soviel Schönheit. Eine gelungene Mischung aus Vorzeigearchitektur der jeweiligen Machthaber, fantastischer Aussicht über die Stadt samt Parlamentsgebäude und himmlischer Ruhe beim Rundgang. Vor allem letzteres hatten wir an einem Samstagvormittag im August nicht erwartet. Vielleicht zogen die meisten Besucher eine Besichtigung des kühlen Burgpalastes oder der Matthiaskirche vor, wir blieben draußen und genossen den Rundgang durchs Viertel, beginnend an der Fischerbastei hinter der Matthiaskirche.
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Auch den Heldenplatz mit den über 1000 Jahre alten Herren zwischen hohen Säulen ließen wir uns nicht entgehen. Obwohl pathetisch, scheint es mir eine gelungene Würdigung der wechselvollen Geschichte dieses Landes zu sein, das jahrhundertelang von so vielen anderen Nationen beherrscht wurde.
In unmittelbarer Nähe, neben dem Zoo, liegt der City-Park mit Spazierwegen und Stadtwäldchen, einem kleinen See, Schloss und mehreren Restaurants. Wir gönnten uns ein richtig gutes Essen im
Robinson-Restaurant mit guter mediterraner Küche, auf der schattigen Terrasse mit Blick über den See. Eine für Ungarn ehobene Preislage, für andere europäische Länder normal : 48 € für einen Entenschenkel und einen Rinderbraten, beides sehr gut und mit ungewöhnlichen Beilagen, 2 Bier und 1 Café. Leckerli für Gabriel: Einer der Kellner hatte jahrelang auf Mallorca gearbeitet und sprach sehr gut spanisch.
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Abseits von den touristischen Hauptzielen - Anklicken zum Vergrößern
GYÖR (RAAB)
Nach 3 Tagen auf dem großen Campingplatz mit Besuch der Großstadt Budapest war Györ ein liebenswerter Kontrast. Wir haben das Städtchen nämlich gar nicht zu Gesicht bekommen, haben es uns auf dem Lakeside-Campinggemütlich gemacht und in aller Ruhe die Eindrücke der letzten Tage an uns vorüberziehen lassen. Während draußen die Autos auf der Schnellstraße vorbeizogen, ein gleichmäßiges Geräusch, das uns nicht sonderlich gestört hat.
Die Betreiberin im Rentenalter ist sehr freundlich und spricht Deutsch, sie oder ihr Mann kochen auch für ihre Gäste, was wir zu spät erfahren haben. Nur wenige Fahrzeuge und Zelte verloren sich auf dem großen Platz, der sicher schon bessere Tage gesehen hat. Aber für uns völlig in Ordnung, nehr brauchten wir nicht.
14| BALATON (PLATTENSEE)
Bei 35 Grad im Schatten entschieden wir uns gegen die baumlose Steppe in der Puszta im Osten und für das Wasser im 79 km langen Balaton im Westen. An der Nordküste mit ihren Weinbergen verlockte uns ein schattiger Parkplatz zum Bleiben, aber wir hatten Bedenken, mit unserer Maggie dort am hellichten Tag drei Plätze zu belegen. Also weiter in brütender Mittagshitze zu einem vollgestopften Campingplatz, auf dessen einzig freie Parzelle unter freiem Himmel wir dankend verzichteten.
Mit Hitzkopf und ohne Plan bezahlten wir die für Ungarn horrende Summe von 37 € für eine sogenannte Comfort-Parzelle, sehr groß und sehr schattig, auf dem Pelso-Camping, der riesig ist, einen eigenen Zugang zum See hat und auch sonst alle möglichen Attraktionen für Groß und Klein bietet. Bestimmt perfekt für viele Reisende und Familien, mit unterschiedlichen Preisklassen je nach Größe und Lage der Parzellen, aber nichts für uns.
Nach einer stürmischen Nacht mit Regen nahmen wir Reißaus und fuhren auf der Straße Nr. 71 den See entlang. Ein Ort nach dem anderen, alle Ortsnamen fangen an mit "Balaton", ein Campingplatz nach dem anderen. Obwohl wir sie gemieden haben, hoffen wir, dass sie zumindest in der jetzigen Hochsaison auf ihre Kosten kommen.Rechterhand welliges Land, grün, ab und an ein Weingut mit Reben drumherum.
Wir zockeln über die Halbinsel Tihany mit dem gleichnamigen Ort, sie ist so viel größer, als wir gedacht hatten, und gefällt uns sehr. Hier geht es gemächlich zu, kein hektisches Strandleben, stattdessen gelegentlich eine kleine Badeanstalt (ist dieses Wort überhaupt noch in Gebrauch?) mit Parkplatz. Auch das Städtchen wirkt gelassen, schon optisch, ohne herausragende Bauten, egal ob neu oder alt. Nur der Kirchturm grüßt vom grünen Hügel.
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15| HÉVÍZ
Für den Besuch von Hévíz übernachteten wir auf dem Camping-Rosengarten. Nur ca. 15 Parzellen gibt es, versetzt und großzügig angelegt, alles picobello sauber und vor allem ein super freundlicher Betreiber, der sehr gut Deutsch spricht und viel lächelt. Und ein superschnelles WLAN!
Am ersten Tag kamen wir gegen Mittag an und waren mordshungrig, so daß wir uns zu Fuß auf den Weg machten. Schon bei der ersten Gelegenheit, am Hotel Club Dobogómajor, wo auch eine Bushaltestelle ist, setzten wir uns ins Restaurant und aßen mit den Hotelgästen das Tagesmenü, schmackhaft und reichlich, mit Bier und Café pro Nase knapp 10 €.
Hévíz ist ein traditionsreicher Kurort, der an dem weltweit größten Thermalsee mit Badebetrieb liegt. Den See zu finden ist kinderleicht, einfach der Karawane aus zumeist älteren Frauen und Männern folgen, die ein Art Schwimmring um den Hals, den Bauch, den Ellenbogen oder auch schon mal am Fahrradlenker tragen. Bei konstanten 36 Grad Wassertemperatur soll der relaxte Aufenthalt im Wasser die Therapie verschiedenster Leiden unterstützten. Entsprechend viele Sanatorien, Kurhotels und Arztpraxen gibt es im Ort, mehrfach haben wir auch deutschsprachige Werbung für Zahnimplantate gesehen. Sie hat mich daran erinnert, dass ich vor Jahren schon eine Fernsehdokumentation über sogenannten Zahnarzttourismus nach Ungarn gesehen habe.
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16| KESZTHELY (KESTHELL)
Der Kurort Hévíz war ruhiger, sein Gang gemächlicher als Die Stadt Keszthely am Plattensee, der wir einen Besuch mit dem Bus abstatteten, ist größer und ihre Gangart weniger gemächlich als im Kurort Hévíz. In vielen Straßen am Stadtrand sieht man, dass der Stadtverwaltung und den Menschen hier das Geld für die Renovierung oder gar Instandhaltung ihrer Häuser fehlt.
Toll für uns war, dass rund um das Schloss eine Ausstellung stattfand mit überlebensgroßen Figuren der damaligen Zeit, mit Gewändern z. B. aus Müllsäcken oder Alufolie. Wir haben den Veranstalter nicht herausbekommen, auf mich wirkte es wie die Ausstellung einer Kunst- oder Design-Abschlussklasse. Auf jeden Fall ein Glück für uns und absolut sehenswert!
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Vor dem Seeufer liegt ein schattiger Park, sehr angenehm bei den immer noch hohen Temperaturen. Sogar ein Riesenrad wird geboten neben den üblichen Attraktionen für kleine und große Kinder. Den alten Bootssteg konnten wir nicht betreten, er liegt auf dem abgeschlossenen Gelände des kleinen Hafens.
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In einer unbedeutende Seitenstraße haben wir im Restaurant Apetito das Business-Tagesgericht gegessen, das wie fast immer in Ungarn mit einer Suppe kombiniert wurde. Beides war wirklich gut und kostete mit 2 Bier weniger als 10 € pro Nase, 15 % Service eingeschlossen.
17| PÉSC (FÜNFKIRCHEN)
In Pésc übernachteten wir auf dem Familie Camping Baranya mit Bushaltestelle quasi vor der Haustür. Ein älteres Ehepaar (noch älter als wir mit unseren 69) müht sich mit dem Geschäft ab, die Frau spricht genügend Deutsch. Wir haben die Ruhe genossen und die gute Busverbindung in die Stadt.
Nur Barzahlung und in der ungarischen Währung KUNA.
Pésc mit seinen über 140.000 Einwohnern ist die drittgrößte Stadt Ungarns und darüberhinaus die mit der ältesten Universität und mit der größten deutschsprachigen Minderheit. An der Medizinischen Fakultät wird sogar auf Deutsch und Englisch gelehrt, und auch im religiösen Leben der Stadt ist die deutsche Minderheit aktiv.
Die Altstadt von Pésc ist allemal sehenswert, auch wenn man das Deutsche außen vor lässt und nicht akribisch nach den 5 Kirchen sucht. Der Name Fünfkirchen steht auch nicht für Kirchengebäude, sondern für Zeiten der Toleranz und Zeiten heftigen Disputs zwischen verschiedenen religiösen "Zweigen".
Man sagt Pésc ein mediterranes Flair nach, und tatsächlich haben wir das Flanieren über die Plätze und in den Straßen mit ihren Terrassen-Lokalen sehr genossen, weniger allerdings die durchaus mediterrane Temperatur von 34-35 Grad.
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Pésc liegt nur 35 km von der kroatischen Grenze entfernt und war unsere vorerst letzte Station in Ungarn. Das Land hat uns gefallen, und wir kommen gerne wieder.
Der Weg von Pész bis zur Grenze beträgt theoretisch nur 35 km, dehnte sich für uns wegen kleinen Baustellen zwischen schlechten Straßenabschnitten auf gefühlte 100. Bei der Ausreise zog der knurrige Beamte unsere Ausweise ein und kontrollierte sie im Häuschen. Bevor er sie uns zurückgab, warf er noch einen Blick durch die Aufbautür in Maggies Innere. Auf der kroatischen Seite wurde es noch schlimmer mit gut 1 1/2 Stunden Wartezeit in schattenloser Mittagshitze, nachdem der dortige Beamte unsere Papiere einschließlich Covid-Zertifikat minutiös kontrolliert hatte, durften wir endlich durch. Laut Aussagen der wartenden Ungarn vor uns funktioniert der Grenzübergang normalerweise sehr viel reibungsloser und schneller, sie konnten sich auch nicht erklären, woran es an diesem Tag haperte.
BJELOVAR
Unsere 1. Station war das Mini-Camp Vinia mit Hotel und Restaurant und vor allem vielen Pferden und einem Übungsparcours. Bjelovar ist eine Wein- und Pferdegegend, für Genussmenschen aus dem Süden haben die Weine hier aber nichts Verlockendes. Wir haben Ruhe und Aussicht auf dem gut angelegten, aber vernachlässigten Platz genossen (wir waren die einzigen) und hatten die Freiheit, Maggies Oberhaupt säubern zu können, was dringend vonnöten war.
18| ČIGOC
Wie in Bjelovar bot uns auch Čigoč am Naturpark Lonsjko Pole, einem der größten geschützten Feuchtgebiete Europas, viel Ruhe im Garten eines Hotels mit Restaurant und ausgesprochen freundlichen Betreibern, die geduldig und hilfsbereit jede unserer vielen Fragen beantworteten: Mini-Camping Tradicije Čigoč. Auch hier waren wir zunächst allein auf weiter Flur, dann gesellte sich ein Camper mit deutschem Paar dazu, das uns wärmstens Bosnien-Herzogowina als Reiseziel ans Herz legte. Wer weiß, vielleicht machen wir auch das.
Das Minicamp ist ideal als Ausgangspunkt für Fahrradtouren, und wer kein Rad dabei hat, kann sich hier eines ausleiehen.
Um dem Ganzen eine Krone aufzusetzen, haben die Betreiber am Eingang nicht nur einen Plan mit eingezeichneten Radtouren aufgestellt, sondern auch eine dieser neuen Säulen mit den gängigen Werkzeugen für Fahrräder und der Möglichkeit, sein Elektrorad aufzuladen.
Čigoč ist ein sogenanntes Storchendorf mit vielen Nestern, aber Ende August waren die Tiere schon ausgeflogen. Nur auf unserer Radtour durch den Park haben wir noch einige gesehen. Das Naturschutzgebiet ist so groß, dass es drei Dörfer einschließt, in denen immer noch viele der alten Holzhäuser stehen, die für diese Gegend so typisch sind. Einige verfallen, einige sind top restauriert und viele noch bewohnt.
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KARLOVAC
Auf unserem Weg zu den Plitvicer Seen machten wir einen Zwischenstopp mit kostenloser Übernachtung auf einem Parkplatz in Karlovaz. Dieser Parkplatz liegt zwischen einem 4-Sterne-Hotel und einem Bistro/Restaurant, in dem wir mittags gute Nudelgerichte von der venezulanischen Küchenchefin gegessen haben für deutlich weniger Geld, als wir für einen Campingplatz ausgegeben hätten. Witzig: Hotel und dieses Restaurant tragen das Wort KORANA im Namen, so heißt der angrenzende Fluss.
In einer Regenpause konnten wir einen Spaziergang durch die weitläufige und abwechslungsreiche Parkanlage mit einem großen Freizeitangebot. am Fluss machen, der uns noch weiter begleiten wird. An einem verregneten Werktag ist auch im August genügend freier Platz, am späten Abend standen hier mit uns 4 Camper, um eine ruhige Nacht zu verbringen.
19| RAKOVICA (Plitvicer Seen)
Der Nationalpark rund um die Plitvicer Seen muss ein Traum von Naturschönheit sein - uns blieb Ende August der Alptraum eines Massenauftriebs auf den Parkplätzen und langer Schlangen vor den Kassen, ganz zu schweigen vom Stopp and Go auf der Zufahrtsstraße.
Deshalb gaben wir unseren ursprünglichen Plan auf, uns für den Besuch mindestens einen halben Tag auf einen gebührenpflichtigen Parkplatz zu stellen und danach einen Übernachtungsplatz auf einem Mini-Camping anzusteuern. Stattdessen quartierten wir uns ein im 35 ha großen Autocamp Korana.
So groß, dass nicht nur wir uns nach einem Spaziergang übers Gelände verlaufen haben auf der Suche nach unserer Maggie. So groß, dass Restaurant und ein gut bestückter Supermark darauf untergebracht sind und mehrere Sanitärgebäude. Und groß genug mit viel Platz für jeden, egal ob er Schatten oder Sonne will, auf Gras stehen oder auf festem Boden, allein oder mit Nachbarn zu beiden Seiten.
Auf diesem Platz haben wir wohl den optimalen Hundetransporter gesehen. Transporter und vielleicht Hütte zugleich, mit viel Raum und ausreichender Lüftung auch für ein großes Tier und obendrauf noch Platz für 2 Fahrräder.
Nicht nur dieser Hund, auch wir hatten am Nachmittag genügend Auslauf mit einem Spaziergang weiträumig um den Platz, das waren schon einige Kilometer, vorbei an einem Hotel, Touristen und dem täglichen Leben in der ländlichen Nachbarschaft.
Tja, am nächsten Morgen, als wir eigentlich um 9:00 h den kostenlosen Shuttlebus vom Camp bis zum Parkeingang besteigen wollten, prasselte es nass auf uns hernieder und wir sagten ein selten einstimmiges NEIN! In Gummistiefeln, die wir sowieso nicht dabei haben, und unterm Schirm das Wasser in den Seen und das Plätschern der sicher grandiosen Wasserfälle bestaunen? Zwischen den Regenmänteln und Schirmen der vielen anderen? Nein und nochmal nein, vielleicht ein andermal.
So kam es, dass wir spontan unsere Route änderten und tatsächlich ins nur wenige Kilometer entfernte BOSNIEN fuhren, das einige Abenteuer für uns bereithielt, von denen wir noch nichts ahnten. Unter anderem kaum oder schwaches Internet, weshalb auch mein Bericht darüber mit Verzögerung erfolgen wird.
Wer in chronologischer Reihenfolge weiterlesen will, gelangt
23| SREBRENO
Nach einer spannenden Woche in Bosnien sind wir zurück in Kroatien. Aber an die Pliwicer Seen wollen wir nicht mehr, auch Bosnien-Herzegowina ist reich an Flüssen und Seen. Nach dem Grenzübertritt mussten wir lachen, weil uns auch in Kroatien die Tiere vors Auto liefen.
In Sebreno waren wir auf Empfehlung einer Bekannten, die wir in Jaice kennengelernt und in Mostar (beides Bosnien) wiedergetroffen hatten. Diese sympathische Frau reist mit ihrem großen Hund in Richtung Süden, weil sie die Wärme braucht .In diesem Jahr will sie möglichst in Griechenland überwintern, das hängt wie bei so vielen anderen auch von der Covid-Entwicklung ab.
K. hatte uns das Autocamp Matkovica empfohlen, wo wir uns tatsächlich gut aufgehoben fanden. Es punktet mit Daniela, seiner aufmerksamen und anscheinend nimmermüden Betreiberin, mit der Lage direkt gegenüber von einem modernen Einkaufszentrum und mit allen Annehmlichkeiten eines gelassenen Ferienortes, die zu Fuß zu erreichen sind. Einschließlich der von verschiedenen Unternehmen vermutlich mit Werbeverträgen gesponserten Umkleidemöglichkeiten am Steinstrand.
Die Hotels und Pensionen, Restaurants und Cafés von Sebreno schmiegen sich an eine kleine Badebucht. Allen voran das Sheraton, das sich mit 4 Stockwerken einschließlich Erdgeschoss auf großer Fläche zurückhält. Gelungen fanden wir die terrassenförmigen Grünanlagen, in denen man an der Bucht entlang spazierengehen kann.
24| DUBROVNIK
Auf dem Autocamp in Sebreno trafen wir nach 2 Monaten zum ersten Mal ein Wohnmobil mit spanischem Kennzeichen, eine große Freude für Gabriel und Anlass für ein Schwätzchen mit dem aus Cuba stammendenBesitzer. Und dann wurden wir an der Anlegestelle für das Boot nach Dubrovnik auch noch auf Spanisch angesprochen, von einem kolumbianischen Paar aus New York, das seine Ferien im Hotel verbrachte und auch in die Stadt wollte. Nach der Überfahrt verbrachten wir einen schönen Tag zusammen, bereichernd wohl für jeden von uns.
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Das alte Dubrovnik hat das große Glück gehabt, in den zahlreichen Kriegen seiner Geschichte nicht zerstört worden zu sein, noch nicht einmal teilweise. Entsprechend zeigt sich die Altstadt den Touristen sehr gut erhalten in einem geschlossenen Bild aus Grau- und Beigetönen. Voller Kirchen und Museen und geschichtsträchtige Häuser zu Hauf, die uns im Einzelnen nicht interessiert haben bei diesem schönen Gesamtbild. Natürlich werben etliche Gastronomiebetriebe und Souvenirläden um Kunden, und wie andernorts auch kleben kleine blaue Schilder neben zahlreichen Haustüren, die auf Vermietung an Touristen hinweisen.
Da staunt man, dass anscheinend auch noch ganz normale Menschen hier wohnen. Wieviele mögen es noch sein?
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Wir haben uns treiben lassen, ein Bier mit Meerblick getrunken, Eis auf der Straße gegessen und mittags in einem Restaurant. So ein Tag in der Stadt ist manchmal teurer als eine Woche auf dem Land, aber wir haben ihn sehr genossen.
Was wir uns aufgespart haben, ist eine Tour durch die moderne Stadt mit ihren Häfen, und was wir uns nicht angetan haben, ist die Ausgabe von 20 € für einen Rundgang in der Mittagshitze auf der alten Stadtmauer, ohne auch nur ein Fitzelchen Schatten. Lieber sind wir durch die schattigen Straßen geschlendert und haben uns an Details der Architektur erfreut.
VRGORAC
Nachdem wir Dubrovnik verlassen hatten, war uns nach Ruhe in der Natur. Wir fanden sie zur Genüge im Ethno Village Kokorići in der Nähe von Vrgorac, allein auf weiter Flur mit einem funkelnden Pool und dem glänzend polierten Mercedes von Tito, dem Präsidenten des ehemaligen Jugoslawien. Das Gelände gehört zu einem Hotel, geführt von einem jungen Geschwisterpaar, dessen Großvater der letzte Innenminister Titos war. In einem der liebevoll restaurierten und technisch modernisierten Häuser haben sie ein kleines Museum mit Erinnerungsstücken eingerichtet, und vor der Tür steht eben jener schwarze Mercedes.
Sogar einen Hubschrauber-Landeplatz bietet das Hotel hier an, für wen auch immer. Nur das Autocamp wartet noch auf seine Fertigstellung, das entsprechende Foto auf der Homepage ist wohl nur symbolisch gemeint.
25| KAŠTEL NOVI / KAŠTEL STARI
Von der bestimmt überaus sehenswerten Küstenstadt Split hat uns am besten die Umgehungsautobahn gefallen ;-)), die uns in das Verwaltungsgebiet Kaštela führte und dort zu dem entspannten Ferienort Kaštel Novi. Wir hatten das Glück, zusammen mit noch 2 anderen Campern auf einer unbebauten und nicht umzäunten Fläche mit der Nase zum Meer übernachten zu können. Ein Glück und ein Luxus, der dieser Tage immer seltener wird.
Kaštel Novi, Kaštel Stari - wo genau die Genze zwischen den Orten oder Ortsteilen liegt, hat sich mir nicht erschlossen, ist aber auch egal. Auf mich wirkte der Ort ein bisschen wie aus der Zeit gefallen, trotz der Lokale für junge Leute mit entsprechender Beschallung. Der weitaus längere Küstenteil ist ruhiger, mit Restaurants und Weinstuben und Treffen der Nachbarn auf den Bänken ohne Konsumzwang. In einem Hotel wurde Hochzeit gefeiert, davor versammelten sich die Gäste unter einer mitgetrachten kroatischen Fahne.
Für längere Radtouren scheint die Gegend trotz flacher Ebene nicht geeignet, wir landeten jedenfalls immer wieder auf der viel befahrenen und nicht sehr breiten Schnellstraße parallel zur Küste, was ziemlich nervig ist.
26| RUPE / SKRADIN (Nationalpark Krka)
Wie sind die Eigentümer bloß auf den Namen Autocamp Europa gekommen? Selten waren wir auf einem Platz, wo nur so wenige Worte Englisch oder Deutsch gesprochen wurde. Die allerdings kamen aus dem lächelnden Mund einer freundlichen Frau, die uns bei der Suche nach einem Standort half, auch sonst hilfsbereit war und ihr einfaches Sanitärhaus gut in Schuss hielt. Mit dem Ergebnis, dass wir statt einer drei Nächte blieben. Ferien vom Reisen in ländlicher Umgebung mit Pool!
Ein weiterer Vorteil des Camp Europa ist das Informationsentrum direkt gegenüber für den Nationalpark Krka, wo wir ausführlich beraten wurden und mit Material bestückt. Mit dem Ergebnis, dass wir wieder einmal von einem Besuch mit Bus und Boot absahen und lieber auf eigene Faust und den Sätteln unserer E-Bikes die Umgebung erkundeten. Ohne Motor am Fahrrad hätte ich das nie und nimmer geschafft, zu groß ist der Höhenunterschied.
Fantastisch der Blick von oben auf den See, karstig die Landschaft rund um unser Camp. Eigentlich ist es gar kein See, sondern der breiteste Abschnitt des Flusses Krka, der dem Nationalpark seinen Namen gibt und in die Adria mündet. Das kleine Dorf Velocici Der Wasserfall Roski Swap, nur 3 steil abfallende Kilometer vom Camp entfernt, gab nach den trockenen Sommermonaten naturgemäß nicht viel her, ist für Flachländer aber immer noch beeindruckend.
Auf unserer Radtour in der Nähe des Camps, auf der felsigen Ebene, sahen wir wenige Häuser. Einige vom Feinsten, mit Pool und Videoüberwachung, andere halb verfallen mit 4 oder 5 Ziegen im Hof.
Der Weg nach Skradin führt durch das Dorf RUPE. Eine Kirche und zwei Bars, auf deren Terrasse wie üblich die alten Männer ein Schwätzchen hielten. Auch viele der Häuser sind alt, einige werden fleißig renoviert, dazwischen ziehen Arbeiter Neubauten hoch.
Im Hafenstädtchen SKRADIN, noch weiter unten gelegen in 15 km Entfernung, fanden wir das Ambiente eines mediterranen Yachthafens. Auf der Straße hört man viel Deutsch, Englisch und auch Französisch oder Spanisch, die zum Teil großen Yachten schaukelten sanft und die Terrassen am Hafen waren gut besucht zum Ausklang der Saison.
Und: Skradin hat eine kleine Schlachterei, geführt von einem jungen Mann, der auf Englisch berät und seine Schätze auf Wunsch aus dem Kühlraum holt. Nach den Pferdewürsten und schuhsohlenhartem Fleisch der vergangenen Wochen kamen wir wunderbar auf unsere Kosten und Geschmack und konnten im Camp den Grill anwerfen.
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Die Schlange vor dem Boot durch die Wasserwege des Parks ist wahrscheinlich noch vergleichsweise kurz, während der Hochsaison oder am Wochenende will ich mir sie gar nicht vorstellen.
Ein ruhiger kleiner Hafen an einem See mit Anschluss ans Meer, daraus ergebens ich viele Möglichkeiten für die Segelbootbesitzer..
27| ZADAR
Die Hafenstadt Zadar besticht durch steinerne Reste ihrer uralten Geschichte und Urlaute der Neuzeit, die aus den Tiefen des Meeres kommen. Je nach Wetter- und Wellenlagen erzeugt die sogenannte Meeresorgel in kunstvoll angelegten Hohlkörpern unter der Promenade aus Beton entsprechend laute Töne. Wir fanden das spannend und hochinteressant, nur Wohnen in Hörweite erscheint mir eine Zumutung. Es gibt keinen Knopf zum Abstellen.
Wie die Promenade und Umgebung einmal aussah, in den 50er bis 70er Jahren, zeigt eindrucksvoll eine Ausstellung auf der alten Stadtmauer, längs des Hafens mit den Ausflugsschiffen. Fischer breiteten hier ihre Netze aus, Frauen verkauften Milch in Blecheimern und Kindern spielten wie überall.
Nach der Erfahrung der hohen Eintrittspreise etwa in Dubrovnik oder den Nationalparks bietet Zadar einen großen Teil seiner Schätze kostenlos an. Zwischen Promenade und der Kirche St. Donat liegen Reste aus römischer Zeit sorgsam ausgebreitet. Wer will, kann sie sich auf seinem Weg näher anschauen, viele Touristen fotografieren wild drauflos, alles zwanglos und große Belehrung. Die Ausstellungsstücke sind Wind und Wetter ausgesetzt, das stimmt, haben das aber schon 2000 Jahre überstanden und schaffen es wohl noch ein paar Jahrhunderte.
Achja, ausnahmsweise habe ich kein Foto von unserem Übernachtungsort. Wir standen auf einem großen Parkplatz neben dem Unigelände. Dort konnten wir, ca. 15-20 Min. zu Fuß von der Altstadt entfernt, den Fahrschülern verschiedener Schulen beim Üben zusehen, nicht nur in Pkw's, auch in großen Lastern und sogar Autobussen. Nachts war Ruhe.
28| SENJ / LIZNJAN
Das Hafenstädtchen Senj bietet Wohnmobilisten eine preiswerte Möglichkeit zum Übernachten, die bei unserem Aufenthalt nur wenige nutzten. Wir fanden es toll, standen am Ende des großen Parkplatzes am Hafen mit schöner Sicht auf die beleuchtete Stadt am Abend und die kargen Inseln im Sonnenaufgang am Morgen. Und das für nur 50 Kunas, ca. 7 €. Einfach bei der Einfahrt ein Ticket für Camper ziehen, bis zum Ende durchfahren, parken und das Kassenhäuschen am Ausgang aufsuchen. Dort die 50 Kunas für 24 Std. zahlen und bei der Ausfahrt am nächsten Tag die Quittung vorzeigen.
Ein Bummel durch die Stadt mit größtenteils noch geöffneten Restaurants auf kleinen Plätzen und in den Gassen lohnt sich allemal, trotz einiger dringend renovierungsbedürftiger Fassaden. Auch der über kurze Strecken steile Aufstieg zur Burg aus dem 16. Jahrhundert hat uns gefallen. Gut erhalten und gut restauriert beherbergt sie heute einen Barbetrieb mit kühlem Bier nach dem schweißtreibenden Gang nach oben.
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Unsere allerletzte Station in Kroatien war der kleine Ferienort Liznjan. Wir parkten vor der Badebucht, wo der Mann am Obststand auf Nachfragen von Polizeikontrollen während der Nacht sprach. Nach dem Essen im Strandrestaurant (können wir empfehlen!) meinte der Besitzer dort, dass Übernachten kein Problem sei. Also haben wir es riskiert und hatten Glück und ich eine schlaflose Nacht, weil ich jeden Augenblick das energische Klopfen eines Polizisten erwartete und ein hohes Bußgeld.
Gabriel genoss es, am frühen Morgen den großen Fischerbooten beim Einlaufen zuzusehen und wie ihr Fang kistenweise auf Lastwagen verladen wurde oder verkauft an wartende Einheimische in Plastiktüten.
In der Umgebung gibt es viele keine Sandstraßen oder auch nur schmale Wege, die genutzt werden von Wanderern, Radfahrern und Menschen, die in ihren Autos an versteckte Badestellen fahren und hinter sich eine dichte Staubwolke nachziehen.
Auf unserem Weg kamen wir an diesem "Aussichtsturm" vorbei, anscheinend ein Überbleibsel des Militärs. Zum Glück sind alle Stufen rausgesägt worden, so daß hoffentlich keiner in die Versuchung kommt, hier hinaufzusteigen.