vorher waren wir in Spanien
FRANKREICH vom 4. bis 14. Juni 2023
OKZITANIEN: 10| Limoux - 11| Albi - 12| Rodez - 13| Mende
AUVERGNE-RHÔNE-ALPES: 14| Aubenas - Tournon-sur-Rhône - Villars-les-Dombes
BOURGOGNE-FRANCHE-COMTÉ: 15| Arbois/Mesnay - 16| Belfort
GRAND EST: 17| Colmar
zwischendurch fuhren wir 9 Wochen durch Deutschland
FRANKREICH vom 15. August bis 23. September
GRAND EST: 44| Neuf-Brisach - Eguisheim
BOURGOGNE-FRANCHE-COMTÉ: 45| Montbéliard - 46| Pays-de-Clerval - 47| Dole - 48| Beaune - 49| Autun - Montceau-les-Mines
AUVERNE-RHÔNE-ALPES: 50|Moulins - 51| Vichy - Issoire - 52| Aurillac
NOUVELLE-AQUITAINE: Brive-la-Gaillarde
OKZITANIEN: 53| Le Colombíe (Payrac) - 54| Figeac - 55| Villafranche-de-Rouergue - Lacaune - 56| Castres -Saint-Chinian - Le Somail - Leucate Plage
danach ging es wieder für ein paar Tage nach Spanien
Der Weg von Spanien nach Frankreich, von Puigcerdà nach Limoux, wurde uns nicht gerade leicht gemacht. Wegen Bauarbeiten war die Nationalstraße gesperrt und wir mussten über 20 km Umweg machen durch die Berge. Unser Glück war, dass uns auf dieser Strecke nur zwei kleine Autos entgegenkamen, was bei mir schon genügend Zittern verursachte, und dass wir den Felsüberhängen zur Seite ausweichen konnten.
(08.06.2023)
10| LIMOUX
-Okzitanien-
Auf dem Stellplatz in Limoux luden wir unsere Pass'Étapes-Card auf, die wir uns 2022 zugelegt hatten, und blieben 1 Nacht für 12,90 €. Der Platz liegt am Ufer der Aude, von hier aus geht man nur 10-15 Minuten in die Innenstadt.
Dieses Schild am Eingang zum Zentrum fiel uns auf und gefiel uns sehr:
Vorrang für Fußgänger
Freiheit für Radfahrer
Wachsamkeit für Autofahrer
Der Stellplatz liegt am Fluss Aude, über die Brücke gelangt man ins Städtchen, das schnell erkundet ist. Nun waren wir allerdings an einem Sonntag dort, ein Tag ohne Leben in den Geschäftsstraßen. Nur auf dem zentralen Platz saßen Menschen in den Cafés und leuchteten die Köpfe der regionalen Rugbyspieler über sie hinweg. Die Jungs scheinen gut im Rennen zu liegen ...
(08.06.2023)
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11| ALBI
-Okzitanien-
2 ruhige Nächte verbrachten wir auf dem kostenlosen Stellplatz in Albi, der bekannt ist für seine Schieflage. Kein Womo ohne Keile oder Stelzen! Dann aber können es hier bis zu 40 Fahrzeuge gut aushalten.
In die Stadt gelangt man über die Pont Vieux, das sind dann nur 10-15 min. Theoretisch. Praktisch war bei unserem Besuch diese schöne alte Brücke wegen Renovierung gesperrt, wir mussten weitere 10 min. anhängen, um über die neue Brücke zu gehen. Auch nicht schlimm, so haben wir mehr von dem dörflichen Viertel Madeleine gesehen, in dem der Stellplatz untergebracht ist.
Ein großer Supermarkt der Kette InterMarché ist 700 m entfernt, hier gibt es auch eine Tankstelle.
In Albi leben rund 50.000 Menschen, die Stadt machte am Montag und Dienstag einen lebendigen Eindruck, wir sahen kaum ein wegen Aufgabe geschlossenes Geschäft oder Restaurant.
Zuoberst ein Foto der gesperrten alten Brücke, darunter die Markthalle mit Supermarkt im Keller und zum Schluss die Plaza Principal, über die eine Schulklasse marschiert auf der Suche nach Erkenntnissen. Albi wird auch die rote Stadt genannt, weil fast alle Gebäude einschließlich der Kathedrale mit roten Zielsteinen gebaut wurden.
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Uns hat vor allem das Museum Toulouse-Lautrec beeindruckt, das in der ehemaligen Bischofsresidenz untergebracht ist. Dieser Maler wurde 1864 in Albi geboren und berühmt wegen seiner Plakate für das Moulin-Rouge in Paris. Die Dauerausstellung in Albi ist chronologisch aufgebaut, die Besucher können anhand von Originalen die Entwicklung dieses großen Künstlers von den Anfängen bis zu seinem frühen Tod mit 37 verfolgen.
Auch das Gebäude ist sehenswert, die Phasen von Bau und Renovierung sind gut dokumentiert auf französisch, spanisch und englisch. 10 € kostet der Spaß, kein Nachlass für Rentner.
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Das Museum im ehemaligen Bischofspalast und die Cathédrale de Sainte-Cécilie sind über einen Innenhof miteinander verbunden, so hatten es die Bischöfe nicht weit zur Messe. Sie gehört zu den weltweit größten Backsteinkirchen und hat im Laufe der Jahrhunderte viele Bauphasen durchlaufen.
(09.06.2023)
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12| RODEZ
-Okzitanien-
Wieder ein Gratis-Stellplatz mit vorgelagerter V/E. Zwischen Heckenreihen stehen 6 Parzellen zur Verfügung, wir hatten um 11:00 h das Glück, die letzte freie zu erwischen. Im Laufe des Tages haben wir gesehen, dass andere dasselbe Glück am Nachmittag hatten, nachdem jemand weggefahren war. 4 Fahrzeuge übernachteten zusätzlich in einer kleinen Grünzone vor dem Stellplatz, neben der V/E-Station.
Rodez mit seinen rund 24.000 Einwohnern will erobert werden, seine Besucher sollten gut zu Fuß und gut in Form sein bei den vielen Steigungen, die es zu bewältigen gilt. Wir sind bei dem schwül-warmen Wetter um die 6 km gegangen, während derer ich so gut wie nie das Handy zum Fotografieren gezückt habe. Zu viele leerstehende Geschäfte, sobald wir das Innerste des Zentrums verließen, zu enge Straßen mit teilweise leerstehenden Häusern, zu wenig guter Wille meinerseits.
(10.06.2023)
Wenigstens die Cathédrale Notre-Dame haben wir uns angeschaut - und nicht nur wir -, von außen und von innen.
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13| MENDE
-Okzitanien-
Der kostenlose Stellplatz liegt abgetrennt am Ende eines Parkplatzes, was einige Pkw nicht daran hindert, auch dort zu parken. Das hat uns nicht gestört. Die V/E-Station wiederum ist dem gesamten Parkplatz vorgelagert, sondern sind auch jede Menge Mülltonnen aller Art.
Die Kleinstadt mit ihren ca. 12.000 Einwohnern liegt am Fluss Lot, der Stellplatz direkt an dessen Ufer. Bevor wir das alte Zentrum besuchten, haben wir uns auf dem anderen Flussufer umgeschaut und fanden offensichtlich stillgelegte Eisenbahnschienen, einige ruhige Wohnstraßen, Wege eher, und Gemüsegärten. Immer häufiger scheint uns, dass diese gepflegter sind als in früheren und besser genutzt, was wohl der Inflation vor allem bei Lebensmitteln zu schulden ist.
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Auch Mende hat eine Cathédral Notre-Dame, und weil sie über dem Grab von St. Privatus errichtet wurde, erhielt sie dessen Namen noch als Anhängsel. Das für mich Besondere in diesem Sandsteinbau sind die großen Wandteppiche im Inneren, die allerdings so hoch hängen, dass Einzelheiten schwer zu erkennen sind.
Bei unserem Stadtbummel, der wieder anstrengend rauf und runter verlief, stachen die Bemühungen ins Auge, der Stadt Farbe zu verleihen. Sei es durch Fassadenanstrich oder Plastikblumen himmelwärts.
(10.06.2023)
14| AUBENAS
-Auvergne-Rhône-Alpes-
Wir wundern uns immer wieder über die vielen negativen Bewertungen mancher Stellplätze, die in Spanien und auch Frankreich kostenlos von den Gemeinden zur Verfügung gestellt werden. Natürlich sind das keine idyllischen Flecken zum Urlaubmachen und die Seele-baumeln-lassen.
So auch in Aubenas, wo Wohnmobile auf dem Parking Belvedere konstenfrei stehen und Grauwassertank + WC-Kassette entleeren können, Wasser kostet 10 min 2€ und reichte bei uns für den leeren 120-Liter-Tank + eine 5-Liter-Karaffe. Ein weiterer Vorteil ist der kleine Waschsalon, ca. 200 m entfernt auf dem Weg in die Stadt.
Wir verbrachten hier eine ruhige Nacht, am Samstagmorgen war wegen des Marktes viel los und jede Lücke mit Pkw's besetzt. Ins Zentrum gingen wir vielleicht 10 min. und waren nach den vorigen Ortsbesuchen froh, dass das Städtchen einigermaßen eben ist. Endlich wollten wir mal ein französisches Schloss besichtigen, aber das wohl sehr gut erhaltene Châteu de Montlaur von Aubenas war wegen Renovierungsarbeiten vorübergehend geschlossen.
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Aubenas gefiel uns mit seinen kleinen Plätzen und lichten Straßen zwischen den üblichen engen Gassen. Fast alle Geschäfte waren an diesem Samstagnachmittag geöffnet, auch einen kleinen Supermarkt fanden wir. Nichts überwältigend Besonderes und vielleicht gerade deshalb sympathisch.
So sah der Parkplatz am Sonntagmorgen aus, während unsere Maggie auf der Servicestation stand. Sobald ein Wohnmobil wegfuhr, huschte ein Pkw in die Lücke und aus dem Wagen stiegen Leute mit großen leeren Einkaufstaschen, um sich früh am Morgen auf dem Markt einzudecken.
(11.06.2023)
TOURNON-SUR-RHÔNE
-Auvergne-Rhône-Alpes-
Nach den vielen Städten war uns nach Natur, nach Pause vom Reisen, weshalb unsere nächste Station ein Parkplatz am Ufer der Rhône war, gefunden in park4night. Der Parkplatz liegt zwar direkt an der Landstraße, die aber war am Samstag tagssüber wenig und nachts kaum befahren. Ein entspannter Tag also mit Spaziergang am Fluss und eine ruhige Nacht.
N 45° 02' 36.21''
E. 4° 51' 05.72''
Schon die Hinfahrt ging kilometerlang am Flussufer entlang, und wir genossen von unserem Parkplatz aus den Anblick von Kreuzfahrtschiffen, Sportbooten und Lastkähnen. Am Ufer führt ein Rad- und Wanderweg in beide Richtungen, der vor allem von Radfahrern viel genutzt wurde.
Ich nutzte die Ruhe, um erstmals auf dieser Reise mal wieder den Omnia anzuwerfen. Heraus kam eine Quiche mit Gemüse, Schinkenwürfeln und Käse, nicht nur hübsch anzusehen, sondern auch sehr lecker!
(12.06.2023)
VILLARS-LES-DOMBES
-Auvergne-Rhône-Alpes-
Wieder einmal legen wir
einen Zwischenstopp ein auf dem kostenlosen Parkplatz des Vogelparkes, und wieder einmal wird unser Parkbesuch vereitelt, diesmal durch Gewitter und Regen. Irgendwann schaffen wir's noch! Eine nähere Beschreibung aus früheren Aufenthalten findet ihr hier.
(12.06.2023)
15| ARBOIS/MESNAY
-Bourgogne-Franche-Comté-
Um uns das Weindorf Arbois anzuschauen, übernachteten wir gratis auf dem Stellplatz in Mesnay. Dass die Wasser-Ausgabe derzeit außer Funktion ist, wussten wir, aber nicht, dass der eigentliche Stellplatzbereich nicht gekennzeichnet ist. Er vermischt sich mit dem Gelände einer ehemaligen Papier/Karton-Fabrik, deren Gebäude heute als eine Art Kulturzentrum dienen mit Raum für Ateliers, ein Museum (nur von Juli bis September geöffnet) und eine kleine Öko-Bäckerei, deren Brot allerdings nicht vor 10:00 Uhr aus dem Ofen kommt. Und in einer Scheune wurde fleißig Holz gesägt, leider ziemlich früh am Morgen. Wir erwischten einen der wenigen Schattenplätze unter den Bäume, nach dem langen Marsch (ca. 20 min) in sengender Sonne ins Zentrum von Arbois eine Wohltat.
Eben jenes Zentrum überraschte uns in jedem 2. Ladenlokal mit einem Weingeschäft, anscheinend hat jedes Weingut im Jura hier seine Vertretung, um Kunden ohne Zwischenhändler zu erreichen. Draußen unter den Arkaden, vor den Schaufenstern stehen die Flaschen zuhauf in 3er bis 6er Kartons mit praktischem Tragegriff. Der Sonne und dem langen Heimweg ist es zu verdanken, dass wir unsere Reisekasse schonten und nicht zugriffen.
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Arbois ist das Zentrum des Weinanbaugebietes im Jura und gruppiert sich mit seinen ca. 3200 Einwohnern um einen großen Brunnen auf der Place de la Liberté, umringt von Bars, Cafés und Restaurants. Der Clou sind die Girlanden, die sich über den gesamten Platz zu den umliegenden Häusern spannen und grün-violette Deko-Büschel im Wind flattern lassen, die an Weintrauben erinnern.
Auf der Terrasse des Restaurants Le Comptoir des Docks tranken wir ein erfrischendes Bier, serviert von einer mindestens ebenso erfrischenden, freundlichen und fröhlichen Kellnerin und geschützt durch grüne Hecken vom lebhaften Autoverkehr. Auf dem Weg zur sauberen Toilette musste ich 2 Treppen runter und fand mich in einem alten Kellergewölbe wieder, den Fahrstuhl sah ich erst, als ich das WC wieder verließ.
Der Chemiker Louis Pasteur wurde in Dole geboren, wuchs aber in Arbois auf und unterhielt hier als renommierter Professor sein großes Sommerhaus, natürlich mit Labor für Experimente aller Art. Diesem Mann verdanken wir neben der pasteurisierten Milch und der Tollwut-Impfung auch wichtige und immer noch gültige Erkenntnisse auf dem Gebiet der Bier- und Weinherstellung. Für letzteres war er ja in Arbois am richtigen Ort und für das Städtchen der richtige Mann. Eine gelungene Verbindung, die das im Wohnhaus des Wissenschaftlers errichtete Museum bezeugen soll. Wir haben es allerdings nicht besucht.
Arbois/Mesnay wird uns aus einem ganz anderen, hausgemachten Grund in Erinnerung bleiben: Unsere neue Batterie versagte ihren Dienst! Zu viele Experimente ... Nachzulesen im Artikel W17| "Unser Wohnmobil".
(15.06.2023)
16| BELFORT
-Bourgogne-Franche-Comté-
Bei dem Stellplatz in Belfort steht das Wort "gratis" auch für Strom, 8 Anschlüsse sind vorhanden, und zwar nach der Einfahrt gleich rechts neben der V/E-Station. Übernachtet haben wir zusammen mit geschätzten 40 Fahrzeugen, vermutlich standen einige davon auch länger als die erlaubten 48 Stunden. Trotz der Nähe zur belebten Stadt mit technischer Universität liegt der Platz normalerweise ruhig, wenn nicht gerade die Abriss- und Aushebungsarbeiten auf dem Nachbargrundstück angefangen hätten, auf dem ein Wohnblock errichtet werden soll.
Der Platz liegt nah am Zentrum, schon beim Rausgehen fällt der Blick auf die Zitadelle, die beeindruckende Burganlage auf dem höchsten Punkt der Stadt (ca. 50.000 Ew). Den steinernen Löwen sieht man von hier aus nicht, seit 1870 bewacht er die Burg und gilt als Wahrzeichen der Stadt. Geschaffen wurde er von Auguste Bartholdy, der auch für die New Yorker Freiheitsstatue verantwortlich ist. Das Tier ist über 20 m lang und über 10 m hoch. Wir haben die Anlage nicht besucht, sie wurde um 17:00 h geschlossen, und sind stattdessen ausgiebig durch die Innenstadt geschlendert, die uns mit ihren herrschaftlichen Gebäuden gut gefallen hat. Sie umrunden die beiden großen Plätze place d'armes und place de la république, letzterer war bei unserem Besuch wegen großflächiger Renovierungsarbeiten hoch umzäunt.
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Wir gehen ja immer wieder gern in Markthallen, diese Schönheit von Belfort ist jedoch nur donnerstags und freitags geöffnet, das war schade.
(16.06.2023)
17| COLMAR
-Grand Est-
Für 2 Übernachtungen auf dem Only Park Stellplatz zahlten wir als Zwischensaisonpreis am Automaten 28,88 €, Service-Leistungen haben wir nicht in Anspruch genommen, die negativen Berichte darüber ließen uns vorsorgen. Die persönliche Ansicht von Ver- und Entsorgungsmöglichkeit überzeugte uns, dass wir richtig gehandelt hatten! Davon abgesehen hatten wir Glück mit unserem Eckplatz, der Schatten unter der Markise erlaubte. Eindeutiges Plus sind Waschmaschine und Trockner gleich neben der Einfahrt.
Wer den Stellplatz zu Fuß verlässt, geht nach rechts eine gute Viertelstunde in die Altstadt und nach links 5 Minuten zum Leclerc-Supermarkt, dort ist auch eine Tankstelle.
Vor über 40 Jahren lebte ich in der Nähe von Freiburg und war ich öfter in Colmar, das sind ja nur 30 km. Meine Sorge, dass die Stadt an Charakter verloren hat, erwies sich zum Glück als unbegründet. Nur der enorme Anstieg der Touristenzahlen und die vermehrte Werbung um diese fiel mir auf. Aber das kennen Gabriel und ich ja zur Genüge von Mallorca. Und jetzt lasse ich lieber Bilder sprechen, anstatt mit noch mehr Text zu langweilen.
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Die alte Markthalle, sie liegt am Rand des sogenannten Petite Venise, dem kleinen Venedig, das wirklich recht überschaubar ist, war bei unserem Besuch durchgehend geöffnet. Jeden Donnerstag und Samstag gibt es zusätzlich einen Wochenmarkt mit lokalen Produkten, aber auch Kitsch und Klamotten in den Straßen und Plätzen der Stadt. Auch vor der Kathedrale.
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Ein Highlight war für uns der Besuch im Musée Bartholdi, das schpn seit hundert Jahren im Geburtshaus des berühmten Bildhauers Auguste Bartholdi untergebracht ist. Anhand der ausgestellten Objekte mit Erklärungen auch auf Deutsch kann man zum Beispiel den langen Weg vom ersten Entwurf über immer größer werdende Skulpturen bis hin zu den gigantischen Dimensionen der New Yorker Freiheitsstatue verfolgen. Sogar das Schiff, mit dem die Einzelteile von Paris nach New York verbracht wurden, ist als Nachbildung ausgestellt.
Und wieder fielen uns wie in allen französischen Museen die Schulklassen auf, für die der Besuch kultureller Einrichtungen offensichtlich zum Pflichtprogramm gehört.
Glücklich schätzen können sich Bewohner eines touristischen Hotspots wie diese junge Frau mit ihrem Sohn, die mitten in der historischen Altstadt in einer ruhigen Nebenstraße wohnen. Kein Geschäft, kein Restaurant, keine historisch bedeutsame Sehenswürdigkeit bedeuten fast keine Touristen. In diesem Moment nur uns.
(17.06.2023)
Colmar und Neuf-Brisach liegen nah beieinander, aber dazwischen waren wir gut zwei Monate in Deutschland, das seht ihr hier
44| NEUF-BRISACH
-GRAND EST-
An der Grenze zu Frankreich hatten wir die Wahl zwischen einem Stellplatz in Breisach auf der deutschen Seite und dem in Vogelgrun auf der französischen. Wir entschieden uns für letzteren. Nicht aus objektiven Gründen, sondern aus einer Laune heraus, weil wir auf den Tag genau schon 2 Monate in Deutschland gewesen waren. Der Stellplatz ist nur mit der Pass'Étapes-Card zu befahren, 12,90 € haben wir all in bezahlt. Der Platz könnte etwas mehr Pflege vertragen, aber die Parzellen waren groß genug und die V/E funktionierte gut; wir blieben 2 ruhige Nächte. Ich habe nicht gezählt, wie oft wir in diesen Tagen auf der Rheinbrücke die Grenze überquert haben, zu Fuß, mit dem Rad und im Wohnmobil.
Am 1. Tag haben wir uns zu Fuß auf den Weg gemacht und ein wenig Breisach angeguckt. Nur ein wenig, weil eine neue Hitzewelle die Region erreicht hatte und wir nach dem Aufstieg zum Münster zu nichts anderem mehr zu gebrauchen waren als zur Einkehr in das nächstbeste Lokal, zum Glück noch oben und mit toller Aussicht, für ein erfrischendes Bier.
Mit dem Rad sind etwas weniger als 6 km bis Neuf-Brisach, aber wir hätten auch das Doppelte in Kauf genommen. Und das trotz der Hitze, die Form des Ortes ist einfach faszinierend. Anfang des 18. Jahrhunderts plante der französische General und Festungsbaumeister Vauban die theoretisch uneinnehmbare Festung am Reißbrett und legte sie an als einen Wohnort auch für Nicht-Militärs. Ich hatte befürchtet, dass heute rund um die zackige Mauer ebenfalls Häuser stehen, aber weit gefehlt. Das äußere Gelände ist nach wie vor unbebaut, aber man kann die Festung zu Fuß oder mit dem Rad gänzlich umrunden. Das Schöne daran waren für mich die Kunstwerke zwischen Festungsmauer und Weg.
(20.08.2023)
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EGUISHEIM
-Grand Est-
Aus meiner Zeit im Schwarzwald, vor rund 45 Jahren also, erinnere ich Eguisheim als ein schönes Elsässer Weindorf. Bei dieser Erinnerung bleibt es zur Zeit auch, weil bei 35° im Schatten keine zehn Pferde uns von unserem Stellplatz in der Domaine Meyer weglotsen konnten. Genau "Domaine Denis Meyer et filles", das ist wichtig, weil es 1. mehrere Weinkellerein namens Meyer gibt und 2. es die beiden Töchter sind, die hauptverantwortlich den Laden schmeißen - sage und schreibe in der 13. Generation.
Am Nachmittag nahmen wir an einer Weinprobe mit anschließender Besichtigung der Kellerei teil und kauften, sozusagen als Stellplatzgebühr, 2 Flaschen Weißwein und 1 Flasche Sekt. Die für Wohnmobile ausgewiesene Terrasse teilten wir uns mit 2 niederländischen und 1 italienischen Fahrzeug, deren Insassen mindestens 2 Kartons mit je 6 Flaschen in ihrem Fahrzeug verstauen mussten.
Dieses Eichenfass ist über 300 Jahre alt.
(21.08.2023)
45| MONTBÉLIARD
-Bourgogne-Franche-Comté-
Auf dem service- und kostenlosen Stellplatz des kleinen Hafens stellten wir uns ans Ende der ersten Reihe mit dem in diesen Tagen unschätzbaren Vorteil von schattigen Büschen und Bäumen. Wir kamen vorbereitet an und nutzten am Abfahrtsmorgen nach 3 Nächten die Versorgungsstation in wenigen 100 m Entfernung, die 4 € haben wir dafür gern bezahlt. Montbéliard heißt Wohnmobile willkommen mit klaren Hinweis- und Auskunftsschildern und sehr freundlichem Personal in der Capitania, wo alle meine Fragen auf Englisch beantwortet wurden und mir ein Plan des Zentrums in die Hand gedrückt wurde.
Nicht zu vergessen das Bistro/Café/Bar am kleinen Hafen, täglich durchgehend geöffnet und gut besucht und nur ein paar Schritte vom Stellplatz entfernt.
N 47° 30' 19.44''
E 6° 47' 36.96''
Montbéliard ist eine Kleinstadt. mit über 25.000 Einwohnern und einigen Museen. Für Autoliebhaber gibt es das Peugeot-Museum, für kleine und große Laien-Wissenschaftler den Pavillon des Sciences und für die Normal-Touristen wie uns das Museum im Schloss. Es gehörte vor vielen Jahrhunderten dem deutschen Herzog von Württemberg, erworben durch Verheiratung der Tochter, weshalb die Stadt vor Urzeiten auch Mömpelgard hieß. Wie auch immer, es berherbergt heute im Erdgeschoss die Abteilung für Archäologie, im 1. Stock eine Kunstaussstellung mit sehenswerten Werken des lokalen Malers Paul-Élis Dubois (1886-1949) und im 2. Beiträge zur Geschichte des Schlosses und seiner Bewohner.
Ansonsten kämpft die Stadt wie so viele andere auch mit Farben um Aufmerksamkeit, nicht nur in dem schönen und weitläufigen Parc Près la Rosa ganz in der Nähe des Stellplatz.
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Dass wir 3 Tage in Montbéliard blieben, war vor allem der Hitze geschuldet, erwies sich aber als ein Vergnügen mit der Kombination aus Kultur, Fahrradausflug und Restaurantbesuch. Im Restaurant Le Châtel aßen wir ein Menu du Jour mit 3 Gängen für 19,50 + Getränke und waren höchst zufrieden.
46| PAYS-DE-CLERVAL
-Bourgogne-Franche-Comté-
Der 1. Campingplatz, den wir in diesem Jahr anfuhren, und wir blieben sage und schreibe 5 Nächte. In 1. Linie, weil er uns bei Temperaturen bis zu 36° C viel Schatten bot, aber auch, weil das Personal ausnahmslos sehr sehr freundlich war, englisch und teilweise sogar deutsch spricht und last not least zahlten wir nur 11,40 €/24 h. Strom, Wasser und Sanitärbenitzung inclusive! Die sanitären Anlagen sind alt, waren aber zu jeder Tageszeit sehr sauber. U.a. fühlten wir uns auch deshalb wohl, weil dieser Campingplatz der Gemeinde anscheinend nicht wie so oft zur Hälfte von Dauercampern genutzt wird, sondern ein steter Wechsel stattfand von Wohnmobilen, Radfahrern mit Zelt und einigen Wohnwagen. Trotz der Nähe zur Straße war es nachts ruhig, an den gleichbleibend schwachen Dauerton von einer Industrieanlage im Hinterland gewöhnten wir uns schnell.
Im Ort selbst gibt es u.a. 2 Bäckereien, das Restaurant Montfort mit einem guten Menu du Jour für 14 € und den Supermarkt "Proximarché" mit allem, was der Mensch so braucht.
Und natürlich das Musée de la Mémoire et de la Paix. Dieses Museum mit privaten Ausstellungsstücken aus Kriegszeiten von 1870 bis 1945 haben wir nicht besucht trotz der überwältigend positiven Kommentare im Internet. Uns war mehr nach dem Frieden in unserer unmittelbaren Umgebung. Bestes Beispiel dafür waren unsere Nachbarn der ersten Nacht, wie die beiden Fotos unten zeigen.
Dieses junge Paar aus dem Elsass reist während der Schulferien einschließlich 2 Kindern und Hund mit Pferd und Wagen auf Nebenstraßen von Ort zu Ort. Dabei hilft ihnen ein immer noch gültiges Gesetz aus der Zeit Napoleons, nach dem jeder Ort Reisenden mit Pferd eine Übernachtungsmöglichkeit zur Verfügung stellen muss.
Friedlich waren auch unsere morgendllichen Radtouren in die Umgebung, bevor die Mittagssonne zu sehr glühte. Am Fluss entlang und duch kleine Dörfer, die ihren Bewohnern fast alle noch einen öffentlichen Waschplatz bieten, auch wenn dieser kaum noch benutzt wird.
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Pays de Clerval ist aus der Ferne hübscher als im Innern. Obwohl der Ort mit seinen Geschäften, sogar einer modernen und großen Apotheke, auch den Bewohnern der kleinen Dörfer im Umkreis einiges bietet, haben wir leerstehende und ungepflegte Häuser gesehen und gleichzeitig das Bemühen der Gemeindeverwaltung, zum Beispiel mit einem modernen Festplatz dem Wegzug der Bevölkerung entgegenzuwirken. Und mit der Präsenz der Gendarmerie auf dem Campingplatz, die dort öfter ihre Runde dreht, um für die Sicherheit der Gäste zu sorgen.
Wir haben uns auf jeden Fall sicher und auch wohl gefühlt, sonst wären wir keine 5 Nächte geblieben.
47| DOLE
-Bourgogne-Franche-Comté-
In Dole fühlten wir uns von Anfang an mit dem Wohnmobil willkommen. Die Stadt stellt gratis einen Platz in >3km Entfernung zur Verfügung, dort steht man unter Dächern aus Solarpaneelen, es gibt auch eine V/E-Station.
Wir haben die Möglichkeit des ebenfalls kostenlosen Parkens neben den Sportanlagen bevorzugt, standen schön ruhig im hinteren Teil und waren in 5 Minuten zu Fuß in der Innenstadt.
Eine Innenstadt, die nicht übertrieben viel von sich hermacht und gerade dadurch sehr sympatisch wirkt, mit viel Leben, aber ohne Massentourismus.
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Eine Brücke nach der anderen haben wir in Dole überquert, unter anderem die ehemalige Eisenbahnbrücke auf dem Foto unten. Heute dient sie vor allem Fußgängern und Radfahrern vom nahe gelegenen Campingplatz. Von der Brücke aus sieht man das Chateau d'Azans, der Zutritt zum Gelände ist verboten. Das Schloss befindet sich im Besitz von Dänen und wird wohl ausschließlich privat genutzt.
(29.08.2023)
48| BEAUNE
-Bourgogne-Franche-Comté-
Der Stellplatz liegt auf einem ehemaligen Parkplatz für Pkw und Busse, es können also auch sehr lange Fahrzeuge dort stehen. Wir zahlten für eine Nacht 8,70 €, V/E kosten 4,70 €. Kein Platz zum Urlaubmachen, aber für den Stadtbesuch vollkommen okay und zentral gelegen.
So zentral, dass ich am Nachmittag ein 2. Mal in die Altstadt ging, weil am Vormittag vor lauter Marktständen und deren Besuchern kaum etwas zu sehen war und ich fast 2 Stunden im Hôtel-Dieu, einem Krankenaus aus dem 15. Jahrhundert, verbracht hatte. Erbaut und gegründet von einem reichen Ehepaar, mittellose Patienten wurden kostenlos behandelt und wohlhabende für teuer Geld. Für die Eintrittskarte hieß es 15 Min. Schlangestehen, der Eintritt kostete 12 €, dafür bekam ich auch ein deutsches Audiogerät, das gut funktionierte, leicht zu handhaben war und vor allem auf eine lockere Art sehr informativ. Alles in allem absolut sehens- und hörenswert!
Es war auch die Sonne, die mich nach einem trüben Vormittag später wieder hinauslockte und zu einem Bummel durch Nebenstraßen bis fast an den Rand der Kleinstadt mit ihren knapp 20.000 Einwohnern verführte.
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Beaune ist das wirtschaftliche Zentrum des Weinanbaugebietes Burgund. Bislang haben wir noch nicht einen einzigen Rebstock gesehen, aber geschätzt 50 Weinverkaufsstellen in dieser Stadt. Vom kleinen Laden bis zur Supermarktgröße, von rustikal bis hoch elegant. Und immer mit der Möglichkeit zu probieren, was in einer von Touristen überfluteten Stadt nicht umsonst sein kann.
Beeindruckt hat mich die entspannte Nachbarschaft der Kirche Notre-Dame-de-Beaune mit einem Weinlokal.
(03.09.2023)
49| AUTUN
-Bourgogne-Franche-Comté-
Der Gratis-Parkplatz für Wohnmobile liegt sehr schön zwischen dem römischen Amphitheater und einem See.
N 46° 57' 03.74''
E 4° 18' 41.72''
Auf eine V/E-Station in wenigen hundert Metern Entfernung verweist ein entsprechendes Schild.
Wir besuchten die Kleinstadt mit rd. 13.000 Einwohnern an einem Wochenende und waren überrascht vom modernen Leben im alten Outdoor-Theater, wo gerade das Halbfinale eines Boule-Wettbewerbs ausgetrangen wurde.
Ins Zentrum gingen wir eine gute Viertelstunde und mehr stetig bergauf auf schmalen Bürgersteigen vorbei an der alten Militärschule, verwirrend großen Altersheimen und vielen renovierungsbedürftigen Fassaden bis zur Kathedrale auf dem höchsten Punkt der Stadt. Und vorbei an geschlossenen Restaurants, wie in Frankreich an Sonntagen vielerorts üblich.
Autun und Umgebung haben noch einiges mehr zu bieten an alten Steinen und schöner Natur, aber uns war grad nicht danach, und die Wolken drohten mit Regen. Das Musée Rolin hätte ich gern besucht, ist aber bis voraussichtlich 2026 (!) wegen Renovierung und Modernisierung geschlossen.
(05.09.2023)
MONTCEAU-LES-MINES
-Bourgogne-Franche-Comté-
Auch hier stellt die Gemeinde mit über 17.000 Einwohnern einen kostenlosen Stellplatz zur Verfügung, sogar mit großen Parzellen und V/E-Station. Der Gipfel: Auf dem Autowaschanlage-Center gegenüber kann man auch Wäsche waschen, das traf sich günstig.
Weniger günstig war der riesige Jahrmarkt, aber am Montagabend verebbte der Lärm ab 11:00 Uhr. Ansonsten war die Stadt wie ausgestorben, nicht nur Restaurants, sondern auch fast alle Geschäfte waren geschlossen. Noch nicht einmal auf dem Kanal war was los, ein paar Boote lagen im trüben Wasser festgemacht am Steg, das war's auch schon.
Bei trübem Wetter gingen wir durch den Park neben dem Stellplatz und waren schwer angetan von der Renaturalisierung der ehemaligen Kohlenmine, Kunst und Kühe inbegriffen, genauso wie gleich mehrere Seen.
(06.09.2023)
50| MOULINS
-Auverne-Rhône-Alpes-
Der Aire de Camping-Cars für fast 100 Fahrzeuge hat ein ungewöhnliches, für die Nutzer günstiges Preissystem. Für die Einfahrt werden einmalig 4 € berechnet, danach pro Stunde 10 Cent und pro Person 44 Cent. Zahlung per Karte, von meiner wurden bei der Ausfahrt nach 3 Nächten genau 12,76 € abgebucht. Wasser und Strom, wir brauchten beides nicht, gehen extra und sind nicht billig. Praktisch ist der große Supermarkt der Kette Intermarché, den wir wie so viele andere Wohnmobile auch nach der Ausfahrt direkt anfuhren.
Der grüne Platz mit einigen schattenspendenden Bäumen liegt am Ufer der Allier, neben Boule-Plätzen, Ping-Pong-Tischen, einem Imbisslokal, Bootsvermietung und hölzernen Liegen zum Relaxen. Sogar Schwinmen kann man hier unter Aufsicht einer Rettungsstation. Von der anderen Seite des Flusses lockt die Stadt mit ihren fast 20.000 Einwohnern.
Am Ende des Stellplatzes gelangt man zu einer Fußgängerbrücke, modern gestaltet aus der ehemaligen Eisenbahnbrücke, sogar mit einem Hüpfnetz für Kinder. An der Ein- und Ausfahrt für die Wohnmobile liegt die große alte Brücke, sie führt auf geradem Weg ins Stadtzentrum.
In Moulins war unsere Gesundheit genauso wechselhaft wie das Wetter und gab schließlich den Kampf gegen eine kräftige Erkältung auf. Im Wohnmobil ist es unmöglich, sich NICHT gegenseitig anzustecken. Wir nahmen es mit Humor und Aspirin und legten uns abwechselnd einen Tag ins Bett. Also keine Radtour, nur ein langsames Schlendern durch die Stadt ohne großes Interesse für die Hintergründe ihres vergangenen und derzeitigen Daseins. Und das, obwohl sie den Beinamen Ville d'Art et d'Historie trägt, Stadt der Kunst und der Geschichte, wovon schon die vier Türme der beiden Hauptkirchen aus der Ferne zeugen.
(07.09.2023)
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51| VICHY
-Auverne-Rhône-Alpes-
Der Wohnmobilstellplatz Riv'Air Camp liegt in Bellerive-sur-Allier, nur der Fluss Allier trennt den Ort von der Stadt Vichy (ca. 25.000 Ew.). Ein großer Platz mit Schotterflächen, viel Gras und großen, nicht klar gekennzeichneten Parzellen. Hier konnten wir die Hitzewelle mit Temperaturen bis 36° C vom ersten bis zum letzten Tag, also vom 01.09. bis zum 10.09. gut ausschwitzen. Für 12,50 € incl. V/E und Strom, der unsere Klimaanlage jeden glühenden Nachmittag stundenweise in Betrieb hielt.
Vichy ist bekannt als Heilbad und als Regierungssitz des Vichy-Regimes während der Besaetzung durch die deutsche Wehrmacht 1940-1944. Im Juli 2021 wurde die Stadt in das Weltkulturerbe der Unesco aufgenommen, als einer von zehn Kurorten Europas. Viele kennen das Thermalwasser von Vichy, Basis für die Produkte der Kostmetikmarke gleichen Namens, unsere Stellplatznachbarn haben einige Flaschen davon abgefüllt und mitgenommen.
Für uns ist ist Vichy vor allem eine Stadt, die begeistert mit einem hellen und lebhaften Stadtbild, mit altem Baumbestand in vielen Parks und mit Promenaden zu beiden Seiten des Flusses Allier.
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Nach wenigen Tagen hatten wir unseren Rhythmus gefunden: Morgens in 5 min. mit den Rädern zum Riesen-Supermarkt Leclerc, wo es u.a. ein reichhaltiges Sortiment an frisch zubereiteten Gerichten gibt, und nach dem Verstauen aller Leckereien eine Radtour. Zu beiden Seiten des Flusses kann man in beide Richtungen fahren und unterwegs in kleine Dörfer abzweigen, es gab also genug Abwechslung.
An "unserem" Flußufer fand am Samstag ein Angler-Wettbewerb statt, imponierend die Ausrüstung der Männer.
Imponiert haben uns auf den Radwegen durch die Natur auch die durchnummerierten Böller mit Angabe von Notrufnummer und Geodaten, so dass die Rettungsleute genau wissen, wo die verletzte oder erkrankte Person zu finden ist.
Und sowieso der Fluss, in weiten Teilen zu niedrig für Boote, aber breit genug, um für einen See gehalten zu werden.
Die heißen Nachmittage verbrachten wir wie die meisten auf dem Platz mit Nichtstun, Lesen oder dank des schnellen WLAN Filme gucken.
(10.09.2023)
ISSOIRE
-Auverne-Rhône-Alpes-
Die Gemeinde stellt einen kostenlosen Stellplatz Incl. V/E zur Verfügung mit 8 Parzellen und 5 Parkplätzen davor. Wir erwischten um kurz nach 11:00 gerade noch eine der letzten Parzellen mit zumindest einem halben Tag Schatten und sahen den Rest des Tages zig Fahrzeuge rein- und rausfahren. Am frühen Morgen zählte ich 18 Wohnmobile, deren Insassen hier eine ruhige Nacht verbracht hatten. Und im Carrefour in unmittelbarer Nachbarschaft eingekauft oder vielleicht die Waschmaschinen auf dem Parkplatz dort genutzt haben.
In Issoire leben ca. 15.000 Menschen, eine ruhige Kleinstadt, die wenig Aufheben von sich macht. Über ihre Grenzen hinaus bekannt ist jedoch die große Kirche St.-Austremoine mit ihrem reich verzierten äußeren Mauerwerk und der selten farbenfreudigen Bemalung von Säulen und Decken im Inneren. Diese entstand während aufwändiger Renovierungsarbeiten ab 1832 und ist nicht unumstritten. Aber unbedingt sehenswert, auch wenn es in der Kirche sehr dunkel ist und die Farben erst hinterher auf den Fotos besser zu sehen sind.
(14.09.2023)
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52| AURILLAC
-Auverne-Rhône-Alpes-
Diesen Stellplatz können wir mit unserer Karte Pass'Étapes benutzen, auf der wir nur noch wenige Euro haben. Aber das macht nichts, wir können damit reinfahren und vor der Ausfahrt den fehlenden Betrag aufladen und bezahlen, 15 € alles incl. für die eine Nacht. Die Parzellen sind sehr großzügig angelegt, wir stehen längs zum plätschernden Bach und können unsere Möbel stundenlang auf vielen Metern dem Schatten hinterherrücken.
Weil wir uns auf dem Platz so wohl fühlten, haben wir nur wenig von der Stadt gesehen, aber dieses Wenige hat uns gefallen. Aurillac hat über 25.000 Einwohner, kaum dauerhaft geschlossene Geschäfte (zumindest im Zentrum), ein archäologisches Museum, selbstverständlich mehr als nur eine Kirche und, wie es sich gehört, ein Schloss, in dem ein Vulkan-Museum untergebracht ist.
Das Rathaus knallt in Orange über den Platz, während das Gebäude des ehemaligen Hospitals sich bescheiden in seine Umgebung einfügt. Auf dem 3. Foto seht ihr das Maison consulaire und ganz unten einen Teil eines farbenfrohen Parks mitten im belebten Zentrum. Alles haben wir "nur" zufällig gesehen und keine Hintergrundinformation, wie so oft sind plan- und ziellos durch die Stadt gebummelt und achtlos an der Touristeninformation vorbeigegangen.
(20.09.2023)
BRIVE-LA-GAILLARDE
-Nouvelle-Aquitaine-
Die Stadt mit ca. 45.000 Einwohnern bietet einen Wohnmobilstellplatz für 12 Fahrzeuge, es passen aber noch ein paar mehr darauf. 9,60 € zahlten wir für eine ruhige Nacht, Entleerung kostenlos, Wasser und Strom gegen Gebühr.
Der Stellplatz liegt nah am Zentrum, wir machten auch einen Gang durch die Stadt, haben aber nichts näher angesehen oder fotografiert. Ein Grund zum Wiederkommen!
(21.09.2023)
Nachtrag 26.09.2024:
Wir sind tatsächlich wiedergekommen, nachzulesen in 2024 Frankreich 2. Teil
53| Payrac-LeColombié habe ich der Einfachheit halber mit unserem Besuch 2024 Frankreich 2. Teil verbunden
54| FIGEAC
-Okzitanien-
Die Gemeinde stellt für 15 Fahrzeuge einen Stellplatz ohne Service zur Verfügung - nach der ländlichen Idylle und Weitläufigkeit in Le Colombié das absolute Kontrastprogramm. Was uns aber nicht gestört hat, Abwechslung und Überraschung machen ja unter anderem den Reiz von Wohnmobil-Reisen aus. 3 € bezahlten wir für eine ruhige Nacht.
In Figeac wurde Jean-François Champollion geboren. Das war ein schlauer Sprachwissenschaftler, der es vor rund 200 Jahren als erster schaffte, die Hieroglyphen der alten Ägypter zu entziffern. Diese hatten ihre kunstvollen Zeichen in der Hafenstadt Rosette im Nildelta in mühevoller Kleinarbeit in einen Stein geritzt. Das Original wird in London zur Schau gestellt, während in Figeac der Bildhauer Joseph Kohutz eine gigantische Kopie schuf und im alten Stadtzentrum auf dem Boden eines Innenhofes anbringen ließ. Eine tolle Arbeit, die kostenlos bestaunt werden kann und in deren Form fantasiebegabte Menschen eine Rosette erkennen können
Aber auch die Kleinstadt mit ihren rund 10.000 Einwohnern gefiel uns mit ihren großen und kleinen Plätzen. Aufgefallen sind uns die vielen Parkplätze, aber natürlich haben die alten Häuser keine Garage und sind viele schmale Gassen kaum zu befahren.
(22.09.2023)
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55| VILLAFRANCHE-DE-ROUERGUE
-Okzitanien-
Die 15 Parzellen für Wohnmobile sind deutlich breiter als die in Figeac, ebenfalls kostenlos und ohne Service. Sie liegen gegenüber dem Bahnhof, aber in 24 Stunden haben wir gerade mal 2 Züge mitbekommen, also keinerlei Lärmbelästigung, schon gar nicht nachts.
Villafranche-de-Rouergue hat knapp 2.000 Einwohner mehr als Figeac, macht aber in einigen Straßen einen eher betrüblichen Eindruck. Sogar im Zentrum haben wir mehrere leerstehende Geschäfte gesehen, in der Altstadt sogar eine Gasse, in der vor Jahren in jedem Erdgeschoss ein Geschäft oder eine Bar lag, die abgesehen von einer Pizzeria und einer Bar heute alle leerstehen. Eine Französin sah auf der Straße meinen irritierten Blick, zeigte mit Daumen und Mundwinkeln nach unten und sagte nur "triste".
Ein Antiquariat erregte meine Aufmerksamkeit, dort kaufte ich sogar ein Buch, obwohl ich es nicht werde lesen können, dazu reichen meine drei Worte Französisch nun wirklich nicht. Die Dokumentation handelt von der Besetzung der Stadt am 17. September 1943 durch eine SS-Division, die zum größten Teil aus Kroaten und Bosniern bestand. Natürlich unter deutschem Kommando. Der Besitzer erlaubte mir, ihn und seinen Laden zu fotografieren und die Fotos hier einzustellen.
Gabriel kaufte in einer Schlachterei zwei selbst eingelegte Konserven. Sowohl Eisbein als auch Kalbfleisch in Weißwein waren so hervorrragend, dass wir bereut haben, nicht mehr gekauft zu haben.
Trotz dieser Anzeichen eines hoffentlich nur vorübergehenden Niedergangs, vielleicht als Folge der Pandemie, gefiel uns die Stadt. Für den Gang in die Altstadt mussten wir den Fluss Ayeron überqueren und fanden uns in schachbrettartig angelegten Gassen wieder, die von schmalen Reinigungsfahrzeugen saubergehalten werden.
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Typisch für die Architektur des denkmalgeschützten Platzes Nôtre-Dame sind die breiten Arkaden, leider auch hier mit teilweisem Leerstand. Natürlich befindet sich auf diesem Platz auch die gleichnamige Kirche, außen wsehr imposant, innen erstaunlich schlicht.
(25.09.2023)
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LACAUNE
-Okzitanien-
Die Firma Oberti verarbeitet Schweinefleisch, frisch, gepökelt oder in Konserven, und bietet nicht nur ihren Kunden einen Gratis-Parkplatz auch zum Übernachten, aber ohne Service. Als wir ankamen, trugen auch ohne Kaufzwang gerade 2 Paare ihre Einkäufe zu ihren Fahrzeugen, sie hatten die Nacht hier verbracht. Auch wir kauften Schinken und Wurst und sogar mein Spanier war entzückt von der Qualität dieser französischen Produkte. Wir verbrachten allein eine ruhige Nacht.
Den Ort selbst fanden wir eher nichtssagend, er bietet jedoch durch seine Lage im Naturpark Haute-Langedoque Wandermöglichkeiten in die schöne Umgebung, angefangen vom Schloss gleich neben der Schlachterei.
56| CASTRES
-Okzitanien-
In Castres legten wir einen Zwischenstopp ein für den Besuch des Musée Goya und stellten uns für ein paar Stunden auf einen Parkplatz nicht weit entfernt. Andere haben dort auch übernachtet, das wird toleriert.
N 43° 35' 57.54''
E 2° 14' 26.31''
Das Museum befindet sich im Bischofspalast aus dem 17. Jahrhundert und beherbergt in seiner Dauerausstellung vor allem Werke spanischer Künstler, darunter so klingende Namen wie Goya und Picasso. Aber auch höchst moderne zeitgenössische Maler und Bildhauer werden gezeigt, Frauen wie Männer. Angefangen hat es im Ausklang des 19. Jahrhunderts mit einer privaten Stiftung, zu der immer mehr Werke gekommen sind, so daß hier in der französischen Provinz eine bedeutende Schau spanischer Kunst gezeigt wird. Für 9 € Eintritt pro Nase konnten wir sie anschauen und waren sehr angetan, auch von dem Gebäude selbst.
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In Castres wohnen über 42.000 Menschen. Wir hätten uns zumindest die Altstadt gern näher angesehen, wollten aber lieber woanders übernachten und sind am Nachmittag weitergefahren zu einem Weinbauern in Saint Chinian. Vielleicht nächstes Jahr?
(28.09.2023)
SAINT CHINIAN
-Okzitanien-
Das Winzer-Ehepaar der Domaine "Les Asphodèles" empfängt Wohnmobil-Gäste mit der Verabredung zu einer Weinprobe am Abend. So lernten wir die Franzosen aus dem 2. Wohnmobil am runden Tisch bei dem einen oder anderen Glas Wein kennen. Ein sehr freundlicher Empfang, ein netter und lustiger Abend sowie eine ruhige Nacht mitten im Weinanbaugebiet - wir fanden's herrlich und bezahlten mit dem Kauf von Wein.
N 43° 26' 16.61''
E 2° 57' 03.22''
Unser Blick aus Maggies Frontscheibe, Labsal für die Augen nach dem vollen Parkplatz in Castres. Die Zufahrtsstraße ist zwar schmal, endet aber am Weingut, es gibt also kaum Verkehr.
(28.09.2023)
LE SOMAIL
-Okzitanien-
Wenn wir so reizvolle Orte wie Le Somail ein zweites Mal anfahren, haben wir immer Angst, dass der kostenlos angebotene und unkomplizierte Stellplatz nicht mehr existiert.
Das war zum Glück nicht der Fall. Einen schönen Tag und eine ruhige Nacht verbrachten wir direkt am Canal du Midi. Letztes Jahr standen wir zwei Nächte hier, eine ausführliche Beschreibung des Ortes und seiner Umgebung findet ihr hier unter der Nummer 10|.
(29.09.2023)
LEUCATE PLAGE
-Okzitanien-
Auf dem Stellplatz Chemin de Mouret haben wir unmittelbar am Strand für 15€ incl. V/E gut geschlafen, Strom gibt es nicht. Leider kam der Bäcker erst um 9:30 h, für unser Frühstück zu spät.
Vorher standen wir einige Stunden auf dem Parkplatz vor den Restaurants beidseits des Flusses Grau de Leucate, der Platz ist von 22:00 bis 8:00 h für Wohnmobile gesperrt. Wir sind beide Fans von frischen Meeresfrüchten, die hier in gefühlt 20 Lokalen angeboten werden. Je nachdem, auf welcher Uferseite sie liegen, ist die Adresse Rive droite oder Rive gauche, also rechts oder links.
Uns war das L'hippocampe empfohlen worden, das mir an dem Tag farblich sehr entgegenkam ;-)). Die Austern und alle anderen Meerestiere waren tatsächlich frisch, auch an Service und Preis überhaupt nichts auszusetzen. Was uns irritierte, war, dass Miesmuscheln und Venusmuscheln genauso roh waren wie die Austern. Bei denen ist es ja normal, wir haben auch alles gegessen, aber gekocht oder gedämpft wäre uns doch lieber gewesen.
Rückansicht einiger Restaurants, von der Brücke über den Fluss aufgenommen. Hier liegen die offenen Terrassen und legen die Boote mit den Lieferungen frisch aus dem Meer an.
Sehr schön ist die Fahrt von hier aus zum Stellplatz, auf der einen Seite das Meer, auf der anderen Seite die Lagune.
(29.09.2023)
54| LE COLOMBIÉ
Au dem ca. 50 ha großen Gelände rund um das Haupthaus mit Ursprüngen aus dem 16. Jahrhundert, in der Nähe von Payrac, wurde mein Cousin mein Cousin Arne Thies geboren. Seit Jahrzehnten vermietet er dort mit seiner Frau Silke Ferienhäuser und plant jetzt die Einrichtung eines Mini-Campings. Wir sind das 1. Mal hier und gespannt, was uns erwartet.
Wir verlängerten unseren Aufenthalt in Le Colombié von geplant einer auf fünf Nächte, fuhren mit den Rädern durch wunderschöne Landschaft und alte Dörfer, immer rauf und runter, flach ist hier wenig. Wir aßen eine hervorragende Pizza in Payrac und genossen die Gastfreundschaft von Arne und Silke Thies. Und dies nicht nur, weil er und ich über drei Ecken miteinander verwandt sind. Wir lernten Gäste aus zwei Ferienhäusern kennen, alle mehrfache Wiederholungstäter, kochten und lachten zusammen und verabschiedeten uns herzlich.
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An dieser Stelle soll eine der drei Parzellen entstehen, jede mit eigenem Strom- und Wasserzugang. Eine Dusche und Toilette sind in der Nähe, für Entleerung von WC-Kassette und Grauwasser wird gesorgt. Anhänger, Motorräder oder kleine Autos können auch abgestellt werden. 2024 werde ich hoffentlich berichten können, wie's geworden ist.
(21.09.2023)
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Was innerhalb eines Jahres aus dem Projekt geworden ist, haben wir im Oktober 2024 gesehen, nachzulesen hier
hier könnt ihr uns auf dem Nachhauseweg in Spanien zusehen