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Wohnmobile im Gegenwind - leider schon der 2. Artikel zu diesem Thema

Je besser ein Hund erzogen wird, desto mehr Freiheit kann er genießen. Hört unser Lieblingstier aufs Wort, können wir es auch schon mal frei laufen lassen. Zumindest im geschützten, sprich eingezäunten und dafür vorgesehenen Bereich. Wenn Schnauzer und Labradore nicht betteln und nicht bellen, dürfen sie mit uns auf die Café-Terrasse, und Stubenreinheit garantiert Wohnungsfreiheit. Ein gut erzogener Hund ist fast überall gern gesehen, bekommt einen Wassernapf und auf Wunsch Streicheleinheiten.

 

Nun sind wir Wohnmobilisten himmelweit entfernt vom Hundedasein und beschwören immer wieder gern die große Freiheit auf Rädern. Das mag früher so gewesen sein, aber bei der immer noch wachsenden Masse an Campern und Wohnmobilen wundert es mich nicht, dass mancherorts nicht nur in Spanien die ehemals so freundliche Willkommenskultur in Skepsis bis Ablehnung umschwenkt. 

 

 

drei Beispiele, wie man es nicht machen sollte

 

 Dieser Carthago macht sich nicht nur breit,  zwischen ihm und dem Motorrad hängt auch noch die Wäsche zum Trocknen. Und das, obwohl ein preiswerter Waschsalon in der Nähe liegt. 

Stellplätze und Parkplätze sind KEINE Campingplätze!

Dieses Foto hat mir ein Freund aus Almería zugeschickt. 

 

 

 

 2022 sahen wir in Camprils dieses Wohnmobil. An seinem überragendem Hinterteil kommt beim besten Willen kein Kinderwagen, kein Rollstuhl und kein Rollatur auf dem Bürgersteig vorbei. Aber klar, das Meer ist nur wenige hundert Meter entfernt, da mochten die Reisenden wohl keinen Schritt zu viel tun.

 

 

 

Die Stadt Pontevedra im Norden Spaniens bietet ihren Besuchern einen kostenfreien, gepflegten Wohnmobilstellplatz mit 20 Parzellen. Auch Ver- und Entsorgung sind gratis, und das auf zwei Stationen. Dafür sollten wir dankbar sein und nicht das Angebot so schamlos ausnutzen wie dieser Frankia, der mit seinem  Anhänger die Nachbarparzelle blockiert.

 

Keine Sorge, auch wir haben schon mal ein Verbotsschild übersehen oder zu spät gemerkt, dass wir vergessen hatten, den Grauwasserhahn  zu schließen. Peinlich peinlich! Oder sind, aus welchem Grund auch immer, erst zu nachtschlafender Zeit am Zielort angekommen und mussten uns in die erstbeste freie Lücke quetschen. Darum geht es nicht. Es geht um die bewussten Verstöße aus purer Bequemlichkeit oder Arroganz. Es geht darum, sich in jedem land über bestehende Regeln zu informieren und sie einzuhalten. Darum, sich rücksichtsvoll zu verhalten, den Anwohnern und anderen Reisenden gegenüber.

Wir wollen doch alle weiterhin gern gesehen werden.

 

Letztlich geht es darum, weitere Ablehnung und Einschränkungen zu verhindern.

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Kommentare: 4
  • #1

    Gregor (Freitag, 26 Mai 2023 08:52)

    "Die Freiheit des Einzelnen endet dort, wo die Freiheit des Anderen beginnt."
    Wenn man diesem Satz folgt (der Immanuel Kant zugeschrieben wird, der das aber wesentlich komplexer ausgedrückt hat), so kommt man schnell zu dem Punkt, dass es oft angebracht ist, sich selbst ein wenig zurückzunehmen.
    Und dieses Zurücknehmen wird leider immer weniger umgesetzt.
    Immer häufiger erlebt amn "Ich, sofort, alles". Also das Gegenteil.
    Zumindest beim letzten Foto sehe ich aber auch die Frage "wo hätte der Anhänger sonst Platz gefunden".

  • #2

    Anna Dross (Samstag, 27 Mai 2023 07:08)

    Danke Gregor für diesen Kommentar!
    Es stimmt, immer weniger Menschen nehmen ihre eigenen Interessen zurück, und wenn es auch nur mal für einen kurzen Moment ist. Umso erfreuter sind wir immer wieder, mal jemand sagt "Nach Ihnen bitte" oder eine Hand reicht, wenn die eigene nicht weiter weiß.
    Dem "ich, sofort, alles" könnte man noch "und bitte gratis" hinzufügen.
    Zum Glück sind viele immer noch zugewandt und hilfsbereit.
    Auf Ihre Frage könnte man antworten: "auf einem Campingplatz".
    Nochmals Danke und allzeit gute Fahrt!

  • #3

    Werner und. Hannelore Michallick (Donnerstag, 08 Juni 2023 16:27)

    Ein schönes Hallo,
    wir sind auch Camper unser 1. Wohnmobil haben wir noch mit unseren Kindern genutzt. Das war 1992.Zwischendurch probierten wir mal ein Wohnwagen aus, 2.Fahrten danach wußten wir daß es wir wieder ein Wohnmobil. Da einig Jahre dazwischen lagen besuchten wir einige Messen und Händler um zuschauen was für uns in Frage kommt. Insgesamt mieteten wir 3 verschiedene Modelle. Jetzt haben wir schon seit 10.Jahren unser Wohnmobil. Zwischenzeitlich nahmen wir unser Enkelin mit. Das war immer sehr schön. Jetzt ist sie fast 16.und hat andere Interessenten. Wir haben ihr Buch sehr schnell gelesen und fanden es sehr gut. Ja sie haben recht, Wohnmobil kann süchtig machen. Lg aus Berlin

  • #4

    Anna Dross (Donnerstag, 08 Juni 2023 18:46)

    Einen schönen guten Abend,
    und ein herzliches Dankeschön für Ihren so positiven Kommentar, darüber freue ich mich sehr.
    Über 30 Jahre Wohnmobil-Erfahrung, wenn auch mit Unterbrechungen, da könnte ich fast neidisch werden.
    Wir wünschen Ihnen beiden weiterhin viele schöne Erlebnisse auf Reisen, bleiben Sie gesund und munter.
    Herzliche Grüße aus Mende in Frankreich
    Anna Dross