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Angst und Unsicherheit im Wohnmobil

Lauda-Königshofen lag auf unserem Heimweg, deshalb hatte ich den gebührenfreien Stellplatz ohne Service ausgewählt für eine Zwischenübernachtung. Schon auf den - gut ausgeschilderten - Zufahrtsstraßen fühlten wir uns mit jedem Höhenmeter unwillkommener, wie abgeschoben. Die hellen, freundlichen Parkplätze ließen wir hinter uns, am Ende waren dann diese Parkstreifen für Wohnmobile reserviert.

 

Links unter uns das Hallenbad, rechts geht es in ein Wäldchen, und geradeaus macht die Straße eine scharfe Linkskurve, dort geht es wieder hinunter. Und wenige Meter hinter uns die Müllcontainer.

 

Von Anfang an fühlte ich mich unwohl bis unsicher an diesem Ort. Das mag wie so oft an der Tagesform gelegen haben, muss nicht die Schuld des Platzes sein. Aber ich verspürte nicht wie sonst die Lust, vor dem Dunkelwerden auf einem Spaziergang die Umgebung zu erkunden, wollte Maggie nicht allein dort stehen lassen.

 

Um 22.00 h lagen wir im Bett, und eine halbe Stunde später ging es los: Wir hörten ein Auto kommen und ganz in der Nähe anhalten. Türenklappen, lachende Männerstimmen, aneinander schlagende Bierflaschen und dann die Lautsprecher auf volle Pulle gedreht. Ich dachte sofort: Wenn die jetzt am Heck unsere neuen Elektroräder abmontieren, kriegen wir das nicht mit.

 

Bevor ich vollends hysterisch wurde, rollte mein Held sich wieder aus dem Bett, zog sich an und ging mit Taschenlampe nach draußen, öffnete die Garagentür und schloss sie wieder und machte sich bemerkbar. Wie zufällig richtete er mehrfach den Schein der starken Taschenlampe auf die vier jungen Männer und die dröhnenden Lautsprecherboxen im geöffneten Kofferraum.

 

Sie begriffen schnell, dass in dem parkende Wohnmobil Leute waren. Ungestört Party machen, vielleicht einen Joint durchziehen und sich mit dem lautstarken Erzählen von Heldentaten übertrumpfen, das war heute Nacht an diesem Ort nicht gern gesehen. Wahrscheinlich weniger aus Respekt (wer weiß?) als aus Angst, dass wir die Polizei rufen würden, zogen sie wieder Leine. Wenig später hörten wir die Musik schwach aus weiter Ferne.

 

Es war das bislang erste Mal, dass ich mich durch ein konkretes Ereignis unsicher fühlte. Und ich finde mein Held hat das gut gemacht! Zu den allgemeinen, gefühlten oder wirklichen Unsicherheit gibt es später noch einen Artikel.

 

 

 

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Angelika (Mittwoch, 19 September 2018 17:55)

    Genial und sehr interessant zu lesen. Freue mich auf weitere Berichte und Fotos. Tolle Idee!